Das Smartphone ist immer dabei - und es ist stets auf Empfang. Eine aktuelle Studie wirft Fragen in Sachen Strahlungsbelastung auf.
Seit es das gute alte Handy gibt, wird immer wieder darüber diskutiert, wie schädlich die mit einer Nutzung einhergehende Strahlenbelastung für Menschen wirklich ist. Dass die Debatte daher seit einigen Jahren auch bei Smartphones immer wieder geführt wird, das ist quasi selbstverständlich. Doch wie schädlich sind iPhone X, Samsung Galaxy S9 und Co. nun für ihre Nutzer?
Eine aktuelle US-Studie des National Institute of Environmental Health Sciences kommt zwar zu der Schlussfolgerung, dass Mobilfunkstrahlung in sehr hoher Dosierung das Wachsen von Tumoren in männlichen Ratten bedingt hat. Experten warnen allerdings davor, direkte Schlussfolgerungen für Menschen aus diesem Ergebnis zu ziehen. Zum einen wurden die kompletten Körper der Ratten der Strahlung ausgesetzt, zum anderen lag diese bei einem sehr viel höheren Wert als jenem, dem Smartphone-Nutzer ausgesetzt sind - auch bei ausgesprochenen Vielnutzern.
Nach Veröffentlichung der Studie meldete sich die amerikanische FDA zu Wort - eine Behörde, die unter anderem auch Lebens- und Arzneimittel überwacht. Dank hunderter Untersuchungen über die vergangenen Jahre sei man sich dort sicher, dass die aktuellen Sicherheitsstandards für Smartphones vollkommen "akzeptabel sind, um die öffentliche Gesundheit zu schützen". Auch die Behörde weist darauf hin, dass bei der angeführten Studie der Wert für die derzeit bestehende Sicherheitsgrenze für Strahlung deutlich überschritten wurde. Und diese Grenze habe bereits eine "50-fache Sicherheitsmarge" hin zu einem Wert, bei dem derzeit davon ausgegangen wird, dass er schädlich für den Menschen sein kann.
Wer den US-Behörden nicht vertraut, für den gibt auch das Bundesamt für Strahlenschutz Entwarnung. Moderne Geräte hätten zu älteren Handys den Vorteil, dass sie meist im LTE- oder UMTS-Standard senden, die beide bei einem Verbindungsaufbau strahlungsärmer seien, als der bei damaligen Handys verbreitete GSM-Standard. Zwar könne man die Langzeitwirkung noch nicht beurteilen, da die zugrunde liegende Technologie zu jung sei, aber "nach dem jetzigen Stand von Wissenschaft und Technik geht vom Mobilfunk keine gesundheitliche Gefahr aus."
Trotzdem gibt das Bundesamt Tipps, wie man selbst die Strahlenbelastung minimieren kann. So können Nutzer beispielsweise bereits beim Kauf auf den SAR-Wert eines Handys achten. Das Bundesamt hat eine Liste veröffentlicht, in der auch aktuelle Geräte aufgeführt werden. Demnach gelten derzeit rund 58 Prozent aller aktuellen Smartphones als "strahlungsarm". Zudem wird unter anderem geraten, beim Telefonieren möglichst ein Headset zu verwenden. Während man telefoniert, sollten außerdem keine E-Mails abgerufen werden - alternativ kann man auch den gesamten zusätzlichen Datenverkehr unterbinden.