Wir alle sträuben uns ein wenig gegen das Erwachsenwerden, doch wenn das Verhalten dauerhaft infantil ist, kann es zum Problem werden. Was das Peter Pan-Syndrom ist und wie ihr es bei ihm erkennen könnt.
Das Peter Pan-Syndrom beschreibt eine Verhaltensweise, die meistens Männer betrifft, jedoch auch bei Frauen beobachtet werden kann. Menschen mit dem Peter Pan-Syndrom haben einen starken Drang nicht erwachsen zu werden und zeigen kindische Verhaltensmuster auf. Das Syndrom erhielt seinen Namen vom berühmten Kinderbuch „Peter Pan“. Peter Pan im Nimmerland will ebenfalls niemals erwachsen werden. Eine Krankheit stellt das Peter Pan-Syndrom nicht dar, es ist aber eng mit dem Narzissmus verbunden.
Der Familientherapeut Dan Kiley brachte den Begriff Peter Pan-Syndrom erstmalig ins Spiel und beschrieb in seinem Buch zum Thema, wie sich das Syndrom äußert:
Verantwortung für sich und andere zu übernehmen fällt Betroffenen nicht nur schwer, sie entziehen sich ihr häufig gänzlich. Auch der Umgang mit Geld kann ein Problem sein, da Personen mit Peter Pan-Syndrom meist nur ihren Spaß haben wollen und sich vor Pflichten drücken.
Bindungsangst und Ablehnung sind sehr präsent. Das Peter Pan-Syndrom resultiert oftmals aus einem Trauma in der Kindheit. Gefühle zeigen kann zum echten Problem werden.
Buch-Tipp: Wie man Bindungsangst bekämpfen kann, erklärt Stefanie Stahl in ihrem Ratgeber "Vom Jein zum Ja!"* sehr gut.
Betroffene haben meistens nur wenige richtige Freunde. Sie suchen sich eher viele, oberflächliche Bekanntschaften und halten sie emotional auf Abstand. Männer mit Peter Pan-Syndrom suchen sich häufig Gleichgesinnte oder Jugendliche als Freunde.
Oberflächlichkeit prägt auch die intimen Beziehungen der Männer mit Peter Pan-Syndrom. Langfristige Beziehungen sind überhaupt nicht sein Ding. Stattdessen setzt er auf kurze und viele Liebesabenteuer.
Betroffene fühlen sich anderen stets überlegen und sind regelrecht selbstverliebt. Kritik an ihrer Person dulden sie nicht und sie hinterfragen niemals ihr eigenes Selbstbild.
Das Schlimmste zum Schluss: Männer mit Peter Pan-Syndrom halten häufig an überholten und sexistischen Rollenklischees fest. Machogehabe und Frauenfeindlichkeit sind hier keine Seltenheit.
Betroffene mit Peter Pan-Syndrom können euch schnell verletzen. Sie sind meist manipulativ und haben kein großes Interesse an den Gefühlen anderer. Eine Beziehung kann nur funktionieren, wenn sich die betroffene Person seinem Problem stellt. In der Therapie wird vor allem an der Aufarbeitung frühkindlicher Traumata gearbeitet. Einen Peter-Pan-Mann selbst ändern zu wollen ist so gut wie unmöglich. Setzt deshalb im Umgang mit solchen Menschen unbedingt euer Wohlbefinden immer an erste Stelle und geht auf Abstand, wenn ihr bemerkt, dass es euch damit nicht gut geht.
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