Eltern prägen uns – manchmal auf die gute, manchmal auf die schlechte Art. Eher schlecht ist, wenn die eigenen Eltern emotional unreif waren. Dann wird sich ihr Verhalten tief in unserem Verhalten, unseren Beziehungen und unserem Selbstbild widerspiegeln. Denn wenn Eltern ihre eigenen Emotionen nicht regulieren können, fehlt es oft auch an der Fähigkeit, angemessen auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen. Das sind die sechs wichtigsten Anzeichen, dass du von emotional unreifen Eltern erzogen wurdest.
Emotional unreife Eltern übertragen ihren Gefühls-Ballast meistens auf ihre Kinder und projizieren ihre Bedürfnisse auf ihren Nachwuchs. Vielleicht hattest du das Gefühl, ständig ihre Launen stabilisieren oder Konflikte vermeiden zu müssen? Achte mal darauf, ob sich dieses Muster heute in deinen Beziehungen wiederholt. Das kannst du tun: Setze klare Grenzen und mach dir immer wieder bewusst, dass in der Regel niemand die Verantwortung für die Emotionen anderer trägt.
Emotional unreife Erwachsene sind ständig mit ihren Emotionen beschäftigt. Als Kind wird man dadurch quasi dazu gedrängt, seine Emotionen zu unterdrücken – um die Eltern nicht zusätzlich zu belasten.
Wurdest du als Kind häufig mit Sätzen wie „Stell dich nicht so an“ abgespeist? Emotionale unreife Eltern neigen dazu, die Gefühle ihrer Kinder zu ignorieren oder zu minimieren, was dazu führt, dass du heute wahrscheinlich deine eigenen Bedürfnisse ignorierst, unterdrückst oder dich schämst, sie zu zeigen. Tipp: Fang an, deine Gefühle ernst zu nehmen. Schreibe sie auf oder teile sie mit Menschen, denen du vertraust. So lernst du nach und nach eine Beziehung zu ihnen aufzubauen und emotional zu reifen.
Waren deine Eltern in ihrem Verhalten widersprüchlich oder unzuverlässig, fällt es dir wahrscheinlich heute schwer, deiner eigenen Intuition zu vertrauen. Daraus resultieren dann Unsicherheiten und Entscheidungsprobleme. Eine Lösung könnte für dich sein, an deinem Selbstvertrauen zu arbeiten, indem du kleine Entscheidungen bewusst triffst und deren Ergebnisse reflektierst.
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Emotional unreife Eltern gehen oft schlecht mit Konflikten um – sie schreien, schweigen oder laufen weg. Das kann dazu führen, dass du heute Konflikte vermeidest, selbst wenn sie notwendig wären oder genauso unreif reagierst. Es hilft dann, Konflikte als Chance zur Klärung zu sehen, und sich in gewaltfreier Kommunikation zu üben, um den Kreislauf zu durchbrechen.
Wenn emotionale Nähe in deiner Kindheit gefehlt hat oder unbeständig war, hast du heute wahrscheinlich Schwierigkeiten, tiefe Verbindungen aufzubauen. Oder kennst du das Gefühl, dass dich niemand wirklich versteht? Ein Ansatz zur Auflösung könnte sein, Verletzlichkeit zuzulassen und authentische Beziehungen aufzubauen. Schau dir genau an, wie die Menschen, die du liebst, auf dich reagieren – du wirst merken, du bist nicht allein!
Emotional unreife Eltern knüpfen oft Liebe an Bedingungen – etwa, wenn du „brav“ warst oder gute Leistungen erbracht hast. Das kann dazu führen, dass du auch heute Anerkennung im Außen suchst, um dich wertvoll zu fühlen. Wie du dich lösen kannst: Schenke dir selbst die Wertschätzung, die du verdienst. Setze dir kleine, erreichbare Ziele und feiere deine Erfolge, unabhängig von der Meinung anderer.
Emotionale unreife Eltern zu haben, ist herausfordernd, aber es bedeutet nicht, dass du in diesen Mustern gefangen bleiben musst. Das Erkennen dieser Muster ist schon der erste Schritt zur Heilung. Es ist nie zu spät, sich von den Prägungen der Kindheit zu lösen. Therapie, Selbstreflexion und neue Verhaltensweisen helfen, ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben zu führen.
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