"And the Oscar goes to..." Vergangene Nacht wurden zum 96. Mal die Oscars im Dolby Theater in Los Angeles verliehen. Es gab einen klaren Sieger der Nacht. Und einen absoluten Gewinner der Herzen.
Schauspieler und "Barbie"-Star Ryan Gosling ging zwar mit keinem Oscar, aber dafür mit den Herzen des Publikums nach Hause. Der Grund war seine grandiose Bühnen-Performance bei den 96. Academy-Awards am 10. März in Los Angeles. In einem pinkfarbenen, glitzernden Anzug performte der Filmstar seinen Barbie-Song "I'm just Ken", für den er zuvor bei den Critics Choice Awards einen Preis gewonnen hatte. Umgeben von zahlreichen "Ken"-Tänzern und mit der Unterstützung von Gitarristen Slash (Guns N’ Roses) gab er seinen Song aus dem Barbie-Film zum Besten und bekam dafür einen tosenden Applaus. Auch Margot Robbie und Greta Gerwig holte der 43-Jährige zwischenzeitlich ans Mikrofon und zeigte damit abermals seine bedingungslose Unterstützung für seine Filmkolleginnen. Dass Ryan Gosling in seiner nominierten Kategorie als bester Nebendarsteller in Barbie nicht gewonnen hat, scheint da fast nebensächlich zu sein.
Zehn Filme konkurrieren in diesem Jahr um die Königskategorie "Bester Film" bei der Oscar-Verleihung am 10. März. Der Historienfilm "Oppenheimer" räumte gleich in sieben Kategorien, darunter in der Kategorie "Bester Film".
Christopher Nolans Biopic über den "Vater der Atombombe", J. Robert Oppenheimer, war seiner Favoritenrolle also gerecht geworden. An den Kinokassen konnte ihm bekanntlich "Barbie" mit über 1,4 Milliarden Dollar noch den Rang abgelaufen. Bei den Academy Awards hatte der ebenfalls nominierte Streifen von Greta Gerwig (40) - so wie die acht Mitkonkurrenten in der Kategorie "Bester Film" - das Nachsehen.
Bester Hauptdarsteller: Cillian Murphy für "Oppenheimer"
Beste Hauptdarstellerin: Emma Stone für "Poor Things"
Bester internationaler Film: "The Zone of Interest" (Großbritannien)
Beste Regie: Christopher Nolan für "Oppenheimer"
Beste Kamera: Hoyte van Hoytema mit "Oppenheimer"
Beste Nebendarstellerin: Da'Vine Joy Randolph in "The Holdovers"
Bester Nebendarsteller: Robert Downey Jr. in "Oppenheimer"
Bester Schnitt: Jennifer Lame mit "Oppenheimer"
Bestes Originaldrehbuch: "Anatomie eines Falls" von Justine Triet
Beste Musik: Ludwig Göransson für "Oppenheimer"
Bester Animationsfilm: "Der Junge und der Reiher"
In der Kategorie bester Song hat übrigens nicht "I'm Just Ken" abgeräumt, sondern der von Billie Eilish und Finneas Originalsong „What Was I Made For“.
Wer (noch einmal) in die pinke Traumwelt von Barbie eintauchen will, kann das jetzt auch von der Couch zu Hause machen! Der Kinohit ist auf WOW (ehemals Sky) zum Streamen verfügbar.
Oppenheimer kann man bisher noch nicht kostenlos streamen. Im Sky Store, via Prime Video oder Apple TV ist er für mindestens 3,99 Euro verfügbar.
Dieser Meilenstein hat sich bereits seit Wochen abgezeichnet: Der "Barbie"-Film ist an den weltweiten Kinokassen am bisherigen Spitzenreiter des Jahres, dem "Super Mario Bros. Film", vorbeigezogen. Das Werk von Regisseurin Greta Gerwig (40) mit Superstar Margot Robbie (33) in der Hauptrolle ist nun die umsatzstärkste Veröffentlichung des Jahres - mit einem sagenhaften weltweiten Einspielergebnis von 1,36 Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 1,26 Milliarden Euro). Das meldet das US-Branchenmagazin "Variety".
"Barbie", der am 20. Juli dieses Jahres in den deutschen Kinos startete, hat demnach an den nordamerikanischen Kinokassen 600 Millionen Dollar eingespielt (556 Millionen Euro). Im Rest der Welt kamen noch einmal atemberaubende 760 Millionen Dollar (704 Millionen Euro) hinzu. Damit übertrifft das bunte Werk über die beliebte Spielzeugpuppe den eingangs erwähnten Animationsfilm über Nintendo-Videospielklempner Mario. "Der Super Mario Bros. Film" konnte weltweite Bruttoeinnahmen in Höhe von 1,359 Milliarden Dollar (umgerechnet 1,259 Milliarden Euro) generieren.
Vom Start weg erwies sich die "Barbie"-Verfilmung als finanziell überaus erfolgreich. Gleich am ersten Wochenende kamen so an den nordamerikanischen Kinokassen 162 Millionen Dollar (150 Millionen Euro) zusammen - das erfolgreichste Kinodebüt des Jahres. Die Milliarden-Grenze knackte der Blockbuster bereits Anfang August.
Erst Anfang dieser Woche zog "Barbie" dann an "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 2" (2011), dem Abschluss der "Harry Potter"-Filmreihe, vorbei, und wurde zur bislang erfolgreichsten globalen Veröffentlichung vom Filmstudio Warner Bros. (spot on news)
"Im Moment ist das alles, was ich habe", antwortet sie im Interview mit der "New York Times" auf die Frage, ob sie den Film als Start einer Franchise oder als vollendete Story mit einem definitiven Ende sehe. Gerwig erklärt: "Am Ende eines jeden Films fühle ich mich so, als würde mir nie wieder eine Idee kommen und als hätte ich alles getan, was ich jemals tun wollte. Ich will niemandes Traum zunichtemachen, aber ich selbst bin im Moment völlig am Nullpunkt."
Über den enormen Erfolg des Films sei sie "sprachlos", so die Regisseurin weiter. "Es ist wunderbar, herumzulaufen und Menschen überall in Pink zu sehen. In meinen kühnsten Träumen hätte ich das nicht für möglich gehalten."
Auch auf die Kritik einiger konservativer Kommentatoren geht Greta Gerwig im "New York Times"-Interview ein. Die hatten den Film teilweise als zu "woke" verurteilt und sogar Barbies verbrannt. Mit einer solchen Reaktion habe sie nicht gerechnet. "Meine Hoffnung ist, dass der Film als Einladung an alle dient, Teil der Party zu sein und die Dinge loszulassen, die uns als Frauen oder Männern nicht guttun", so die 39-Jährige.
Insgesamt sei sie aber sehr zufrieden mit der größtenteils positiven Resonanz auf ihren Film. "Ich wollte etwas anarchisches und wildes und lustiges und kathartisches schaffen", sagt Gerwig. "Der Gedanke, dass es wirklich so aufgenommen wird, ist irgendwie erstaunlich."(spot on news)
Ist die Verkörperung von Ken die Rolle seines Lebens? Ryan Gosling hat in einem Interview von der "Barbie"-Realverfilmung geschwärmt. Über die Rolle als Ken sagte er dem Branchenmagazin "Variety": "Endlich ist es so weit. Das hat mein ganzes Leben auf sich warten lassen." Wie erste Bilder vom Set gezeigt haben, ist er in dem Film mit platinblondem Haar und 80er-Jahre-Outfits in Neonfarben zu sehen, ebenso wie seine Schauspielkollegin Margot Robbie (32) als Barbie.
"Ich hatte das Gefühl, dass ich mich selbst gesehen habe. Ich fühlte mich gesehen", erzählte Gosling weiter. Viele Kens würden sich "gesehen fühlen", wenn sie den Film schauen. "Ich muss es für die Kens tun. Niemand spielt mit den Kens", fügte der Schauspieler an.
Ein Realfilm über Barbie wurde schon 2014 angekündigt. Komikerin Amy Schumer war zunächst für die Titelrolle vorgesehen. Wegen Termin-Problemen musste sie später absagen. Dann bekam Margot Robbie die Titelrolle. Die "Suicide Squad"-Darstellerin produziert den Film auch.
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