Augenbrauen sind noch immer ein großes Beauty-Thema, auch wenn der Hype um die Braue à la Cara Delevingne inzwischen schon etwas abgeflaut ist. Ein Überblick über Stylingprodukte, Techniken, um Augenbrauen zu formen und was zu tun ist, wenn man sich verzupft hat!
Die optimale Augenbrauenform hängt von der Gesichtskontur ab. Flache Brauenbögen sind bei ovalen Gesichtern ideal, vollere profitieren von einer geschwungenen Linie. Wer auf Nummer sicher gehen will, überlässt die grundlegende Formgebung lieber einem Profi, zu Hause helfen Schablonen, die es in jedem Drogeriemarkt zu kaufen gibt. Die ganz klassische Formel: Vom inneren Augenwinkel gemessen steigen zwei Drittel der Braue an, das hintere Drittel fällt nach außen ab.
Zum Zupfen eine Pinzette mit angeschrägten Kanten (z. B. „Grooming Tweezer & Brush“ von Benefit) verwenden, damit erwischt man auch kleinste Ausreißer. Am besten die Haut mit den Fingern straffen und immer in Wuchsrichtung zupfen. Form bringt man übrigens nur von unten in die Augenbraue, oben bleiben die Haare unangetastet. Experten raten, nur einmal in der Woche Hand anzulegen und die Augenbrauen zu formen. Wer öfter zupft, stimuliert das Wachstum.
Stifte, Puder, Bürsten – noch nie gab es so viele Produkte, um Augenbrauen zu schminken und so in Szene zu setzen. Für einen natürlichen Look die Form nicht zu stark verändern, sondern nur unterstreichen. Härchen nach oben kämmen, um Lücken zu erkennen. Mit feinen Strichen, die dem Haarwuchs ähneln, auffüllen. Für Einsteiger sind Brauenstifte ideal, auf öliger Haut hält Puder am besten. In der Mitte ist die Braue am dominantesten, deshalb am besten hier ansetzen. Zu viel Farbe erwischt? Einfach mit einem Brauenbürstchen auskämmen.
Was Farbe angeht: „Ob Brauenstift oder Puder, den Ton nicht zu dunkel wählen. Eine Nuance heller als der Haaransatz ist meist ideal“, rät Brauenspezialist Angelo Rauseo von MAC. Blondinen sollten auf einen leichten Grauanteil achten und dürfen für mehr Definition auch kräftigere Töne verwenden.
So nennt sich ein permanentes Make-up für die Augenbrauen. Im Gegensatz zu den offensichtlichen Fake-Linien vergangener Jahrzehnte werden beim Microblading hauchdünne Linien, ähnlich der Brauenhärchen, mit einem speziellen Stift unter die oberste Hautschicht geritzt und mit einer Pigmentierfarbe aufgefüllt. Das Ergebnis sieht sehr natürlich aus und kann bis zu zwei Jahre halten. Ein weiterer Vorteil: Die neuen Pigmentierfarben verblassen, ohne sich unnatürlich zu verändern. Bieten z. B. „The Browery“ in München (ab 540 Euro), „Adam & Eve“ in Hamburg (Erstbehandlung 380 Euro), „Expert Microblading“ in Berlin (um 300 Euro).
Wer nicht mit Narben oder altersbedingten Lücken leben will, kann sich Härchen transplantieren lassen. Dafür werden Haare vom Hinterkopf entnommen, aufbereitet und eingesetzt. Nachteil: Kopfhaare wachsen, also müssen die Brauen regelmäßig geschnitten werden. Kosten: je nach Aufwand ab 1400 Euro.
Ähnelt dem Auffüllen der Wimpern (siehe auch Wimpernverlängerung). Die Kosmetikerin verwendet für die Augenbrauen meist synthetische Härchen und bringt sie mit einem Spezialkleber an. Diese Präzisionsarbeit dauert circa 30 Minuten, das Ergebnis wirkt verblüffend natürlich. Beim Abschminken und Stylen muss man allerdings vorsichtig sein, und selbst dann hält das Ganze nur etwa zwei Wochen. Gibt es z. B. in der „Augenmanufaktur“ in Hamburg, ab 35 Euro.
Kein Hightech, sondern einfach professionelles Rundum-Styling der Brauen in speziellen Brow-Bars. Hier misst ein Brow Artist die perfekte Bogenform präzise aus, dann wird gefärbt, damit wirklich jedes Härchen sichtbar wird. Anschließend werden die Brauen mit Wachsstreifen, Pinzette oder Fadentechnik in Form gebracht. Ein passendes Brauen-Make-up ist inklusive. Gibt es z. B. bei Benefit, 40 Euro.
Aus XS mach L – wer jahrelang seine Augenbrauen extrem ausgedünnt oder gar abrasiert hat, muss sich in Geduld üben. Über ein halbes Jahr dauert es, bis die Brauen wieder renaturiert sind. „Brauenhärchen wachsen höchstens 4 Millimeter im Monat – ein Kopfhaar dagegen schafft 1,5 Zentimeter“, erklärt Brauenprofi Lea Lensing von Benefit. Wer sich also verzupft hat, sollte die nächsten sechs Wochen die Finger von der Pinzette lassen. Danach ein halbes Jahr nur die Härchen zupfen, die aus der Reihe tanzen. Seren mit Peptiden und dem wachstumsfördernden Wirkstoffkomplex MDN (z. B. im „Eyebrow Renewing Serum“ von M2 Beauté) sind legales Doping für die Brauen. Wenn trotz aller Geduld und Pflege nichts mehr sprießen will, kann es entweder am Alter liegen oder auch an einer nicht erkannten Schilddrüsenunterfunktion. Das sollte man beim Arzt abklären lassen.
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