Darüber reden will keiner, dabei sind mehr Frauen betroffen, als man meinen würde: Die Rede ist von einem Damenbart. Rund vier Millionen deutsche Frauen plagen sich mit der übermäßigen Gesichtsbehaarung, die vielfältige Ursachen haben kann.
Gesichtsbehaarung ist nichts Ungewöhnliches und völlig natürlich. Viele Frauen haben einen leichten Flaum an Wangen, Kinn und Oberlippe. Das ist in der Regel nicht weiter störend. Sprießen jedoch dicke, auffällige Härchen wird das für viele Betroffene zur echten Belastung. Mediziner sprechen bei Frauen mit auffällig starken, männlichen Behaarungsmustern, wie einem dichten Damenbart, vom sog. Hirsutismus. Nichts wofür man sich schämen sollte - sprechen wir ganz offen darüber!
Die ungeliebte Behaarung ist in vielen Fällen genetisch bedingt oder auf ein hormonelles Ungleichgewicht zurückzuführen. Eine vermehrte Produktion des männlichen Hormons Testosteron ist häufig die Ursache. Das Fehlen des Hormons Östrogen, zum Beispiel bedingt durch die Wechseljahre, kann die Entstehung der Haare ebenfalls begünstigen. Aber auch andere Erkrankungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Cortison) können als Auslöser in Frage kommen. Leidet man unter einem ausgeprägten Damenbart sollte man die Ursachen demnach zuerst von einem Arzt abklären lassen. Bei einer hormonellen Störung kann eine Behandlung mit entsprechenden Hormonpräparaten eine Verbesserung bringen. Ist eine medizinische Ursache auszuschließen, gibt es viele unterschiedliche Methoden um dem kosmetischen Problem zu Leibe zu rücken.
Die einfachste, kostengünstigste und schmerzfreieste Variante einen Damenbart zu entfernen ist das Rasieren. Die altbewährte Methode hat jedoch ihre Nachteile: Die Haare wachsen schnell wieder nach, da die Haarwurzeln nicht entfernt werden - man muss also regelmäßig nachrasieren. Vor allem dunkelhaarige Frauen werden an den betreffenden Stellen häufig schon am nächsten Tag einen dunklen Schatten erkennen. Dazu kommt, dass regelmäßiges Rasieren die Gesichtshaut reizen kann. Statt Härchen hat man dann mit roten Stellen oder Pickelchen zu kämpfen - kein guter Tausch.
Ein schwach ausgeprägter Damenbart lässt sich mit der Pinzette gut in den Griff bekommen. Das ist unkompliziert und die Haare werden mit der Wurzel entfernt. Ganz schmerzfrei ist es allerdings nicht.
Die Entfernung mit Warmwachs, oder im Fall von Sugaring mit einer Zuckerpaste, hat den Vorteil, dass die Haare ruckartig mit der Wurzel entfernt werden und so weniger schnell nachwachsen. Je nach Haarwuchs hat man nach der Prozedur 2-3 Wochen seine Ruhe. Man kann zwischen Heißwachssystemen als auch Kaltwachsstreifen und Zuckerpasten für das Gesicht wählen. Doch Vorsicht: Zu heiß angewendet droht Verbrennungsgefahr. Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt einen Profi ran. Eine professionelle Sugaring-Behandlung kostet im Studio etwa 15 Euro, Waxing etwa zehn Euro.
Nachteile beim Waxing generell: Um die Härchen mitsamt der Wurzel entfernen zu können, müssen die Haare mindestens drei Millimeter lang sein. Außerdem kann empfindliche Haut mit Irritationen oder Entzündungen reagieren.
Beim Threading wird ein doppelt gelegter, dünner Faden (engl. ‚thread’) so schnell über die betroffenen Stellen gedreht, dass sich selbst feine Härchen dazwischen verfangen und samt Wurzel ausgerissen werden. Klingt kompliziert? Ist es auch. Die Fadentechnik stammt aus dem Orient und hat eine lange Tradition. Selber machen ist so gut wie unmöglich, aber viele Kosmetikstudios bieten die Methode zur Haarentfernung an (Kosten ab etwa 8 Euro). Das Ergebnis ist besonders gründlich und glatt und hält bis zu vier Wochen.
Elektro-Epilierer ziehen nach dem Pinzetten-Prinzip das Haar aus der Wurzel. Der Vorteil: Man hat bis zu drei Wochen seine Ruhe. Doch die meisten Epilierer sind für eine Verwendung über der Oberlippe zu groß. Am besten man verwendet kleinere Geräte, die auch für die Bikini-Zone geignet sind. Oder noch besser: Man entscheidet sich für einen Epistick, der speziell für das Epilieren im Gesicht entwickelt wurde. Dabei handelt es sich um eine Spirale, die man biegt und dann über die zu enthaarende Gesichtspartie führt. Dabei werden selbst feine Damenbart-Haare mitsamt der Wurzel entfernt.
Sehr effektiv und dauerhaft ist die Haarentfernung mit dem Laser, aber auch nicht ganz günstig. Dabei wird hochenergetisches Licht durch die Haut in die Haarwurzeln des Damenbarts geleitet. Die dabei entstehende Hitze zerstört die Follikel. Das Haar fällt anschließend aus und wächst im Idealfall nicht mehr nach. Doch die Prozedur ist langwierig und kostenintensiv. Bis zu zehn Sitzungen (jeweils um die 50 Euro) können nötig sein, um den Damenbart endgültig zu beseitigen. Außerdem ist die Methode nicht für alle Frauen geeignet: Optimale Ergebnisse erreicht man nur bei Menschen mit dunklen Haaren und heller Haut. Dunkle und sehr helle Hauttypen müssen sich für eine andere Methode entscheiden.
Mittlerweile gibt es effektive Laser und IPL Geräte auch für zuhause. Sie sind nicht so stark wie die Profi-Geräte in den Praxen. Können für Frauen mit heller Haut und dunklen Haaren aber eine gute Möglichkeit sein, um Kosten zu sparen.
Cremes mit dem verschreibungspflichtigen Wirkstoff Eflornithin hemmen das Haarwachstum und können bei einem Damenbart eine sinnvolle Lösung sein. Zweimal täglich äußerlich angewendet, wachsen die Härchen langsamer nach. Die Creme muss jedoch dauerhaft aufgetragen werden. Setzt man das Mittel ab, sprießen auch die Haare nach einiger Zeit wieder. Und das Produkt wirkt nicht bei allen Frauen gleich gut. Wer sie ausprobieren möchte, sollte seinen Arzt oder Hautarzt darauf ansprechen.
Statt den Damenbart zu entfernen, kann man ihn auch einfach aufhellen. Die Härchen bleiben dann zwar erhalten, fallen aber weniger auf. Eignet sich besonders bei feinen, dunklen Härchen, die nicht sehr stark ausgeprägt sind. Mittels einer Wasserstoffperoxid-Paste, die auf die betroffenen Stellen aufgetragen wird, wird den Härchen die Farbe entzogen. Aber Vorsicht: die Bleichcreme kann die Haut irritieren. Daher sollte man sie sie an einer unauffälligen Stelle auf eine mögliche allergische Reaktion hin testen. Und niemals auf enzündeten Hautstellen auftragen! Professionelle Behandlungen gibt es ab circa zehn Euro im Kosmetikstudio oder beim Friseur. Oder man bleicht selbst zuhause. Aufheller gibt es in Drogeriemärkten ab etwa acht Euro.
Beim Dermaplaning werden feine Gesichtshärchen mit einem Skalpell oder eben dafür geeigneten Rasierer entfernt. Alles zum Thema Dermaplaning findet ihr hier.
Zum Bleichen eines Damenbarts eignen sich neben chemischen Haarfärbemitteln auch einige Hausmittel. Sie wirken natürlich nicht so stark, sind aber auch sanfter zur Haut. So kann man beispielsweise auf Gurken und Zitronensaft zurückgreifen. Einfach morgens und abends Gurkenscheiben oder Zitronensaft auf die betroffenen Stellen geben und fünf Minuten einwirken lassen. Anschließend mit Wasser abspülen. Die Sonne verstärkt die bleichende Wirkung.
Zutaten
100 ml Zitronensaft
200 g Zucker
ein Glas kaltes Wasser
Die Mischung unter Rühren 10-15 Minuten aufkochen, bis eine zäh-klebrige und honigfarbene Masse entsteht. Abkühlen lassen und dann gut durchkneten, dabei wird die Masse hellgelb.
Anwendung
Die Haut reinigen und abtrocknen. Immer nur kleine Hautpartien bearbeiten: Die Haut mit Daumen und Zeigefinger spannen und etwas von der Zuckermasse gegen die Wuchsrichtung einreiben, noch zweimal langsam aber fest mit Zeige- und Mittelfinger entgegen der Haarwuchsrichtung über den Hautstreifen fahren und dann schnell in der Wuchsrichtung abziehen. Man kann das gleiche Stück Zuckerpaste solange weiter verwenden, bis es zu weich wird.
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