Jeden Morgen mit Rasierschaum im Gesicht vor dem Spiegel stehen und sich rasieren ist für viele Männer Routine, warum also nicht für Frauen? Weil sie keine Bartwuchs haben? Na, aber Gesichtsbehaarung schon. Und was wenn die Gesichtsrasur zudem einen makellos ebenmäßigen und strahlenden Teint verspricht?
Dermaplaning nennt sich der Beauty Trend aus, wie soll es auch anders sein, Asien, genauer gesagt Japan. Dort haben Dermatologen ein Treatment entwickelt, das mittels scharfer Rasierklinge für glatte Haut und einen frischen Glow sorgen soll. Wie Dermaplaning funktioniert, ob man die dermatologische Behandlung auch zuhause mit dem eigenen Rasierer anwenden kann, wo man professionelles Dermaplaning auch in Deutschland bekommt und was dabei mit der Haut passiert, klären wir hier.
Dermaplaning ist eine professionelle dermatologische Gesichtsbehandlung. Bei dem nicht operativen und nicht invasiven Verfahren für Frauen wird eine Rasierklinge oder ein Skalpell über die Gesichtshaut geführt. Dabei wird das komplette Gesicht behandelt, also quasi rasiert. Nicht nur feine Gesichtshaare sollen abrasiert werden, sondern auch die abgestorbenen Hautzellen der obersten Hautschicht werden abgetragen.
Der Soforteffekt: ein direkt glatteres, feineres Hautbild und rosige Frische, dank der angeregten Durchblutung. Hautpflege kann danach optimal von der Haut aufgenommen werden und Make-up setzt sich nicht länger in feinen Gesichtshaaren ab.
Langfristig soll außerdem die Hautzellenbildung und hauteigene Revitalisierung angeregt werden. Wer sein Gesicht regelmäßig einer Dermaplaning Behandlung unterzieht, soll länger frisch aussehen und das natürliche Strahlen der Haut unterstützen.
Dermaplaning hat einen ganz ähnlichen Effekt auf die Haut wie ein Peeling. Weniger wie ein chemisches Peeling oder Enzympeeling, aber wie ein mechanisches Peeling. Bei einem mechanischen Peeling werden mittels Reibung Schmutz, Talg, Schüppchen und Rückstände abgetragen. Beim Dermaplaning passiert dies durch Abschaben und Abrasieren. Gleichzeitig werden aber auch noch feine Haare entfernt, die beim mechanischen Peeling stehen bleiben.
Gesichtsbehaarung und Hautschüppchen absorbieren viel Licht, lassen Make-up cakey wirken, erzeugen Ablagerungen und bilden eine Barriere für Pflegeprodukte und Wirkstoffe.
Sind Härchen und Schüppchen erst mal mittels Dermaplaning Skalpell aus dem Weg geräumt, kann die Hautoberfläche mehr Licht reflektieren. Die Haut strahlt also wortwörtlich. Die unteren Hautschichten bekommen mehr Sauerstoff und mehr Pflege ab. Gleichzeitig wird die Durchblutung angekurbelt und die Haut wird zur aktiven Zellerneuerung animiert.
Ablagerungen und Produktrückstände werden von der Haut abgetragen.
Hautschüppchen und verhornte Zellen werden abgeschabt.
Gesichtshaare werden entfernt.
Die Haut kann aufatmen: Mehr Sauerstoff gelangt an die unteren Hautschichten.
Licht wird von der Haut reflektiert.
Pflege kann besser einziehen.
Make-up bildet keine Ablagerungen, bleibt nicht an Härchen oder trockenen Hautstellen hängen.
Die Durchblutung wird angeregt.
Die Zellerneuerung wird angekurbelt.
Klingt super! Wenn man nun täglich zum Rasierer greift und sein Gesicht rasiert, wird man mit einen glatten, frischen Teint belohnt, richtig? Nun ganz so easy funktioniert Dermaplaning zuhause dann doch nicht.
Jein. Natürlich kann jede*r zum Rasier greifen. Mit etwas Geschick und Geduld kann man alle, selbst noch so kleinen Haare abrasieren und dabei auch Hautschüppchen und Ablagerungen entfernen. Die Durchblutung wird auch angekurbelt und danach lässt sich Pflege und Make-up bestimmt auch besser auftragen.
Aber mit der professionellen Dermaplaning Behandlung beim Dermatologen ist die Eigenrasur nicht vergleichbar. Der Profi arbeitet mit einer besonders scharfen Klinge, mit der handelsübliche Rasierer nicht mithalten können, ist geschult im Umgang mit dem Skalpell und behandelt gründlich die komplette Gesichtshaut, auch an schwer zugänglichen Stellen.
Zudem kann das Treatment mit einer Gesichtsmaske oder einem chemischen Peeling kombiniert werden, um die pflegenden und klärenden Effekte zu verstärken. Das ist zuhause nicht ratsam. Durch die Rasur wird die Haut schon gereizt und sollte nicht mit einem Peeling belastet werden.
DIY-Dermaplaning ist demnach nicht so effektiv wie beim Beauty-Doc. Wer es trotzdem versuchen will, der sollte einige Dinge beachten, um die Verletzungsgefahr zu minimieren und das Beste aus der Behandlung für sich herauszuholen.
Am besten eignen sich spezielle Augenbrauenrasierer oder Gesichtsrasierer für Frauen. Ein Körperrasierer oder Männerrasierer sind für dickere Haare konstruiert. Die Klinge sollte scharf und vorne abgerundet sein, damit man präzise arbeiten kann, sich dabei aber keine Schnitte oder Mikroverletzungen holt.
*enthält Affiliate-Links. Die Funke Digital GmbH erhält beim Abschluss eines Kaufs eine Provision.
1. Step: Das Gesicht reinigen
Reste von Pflegeprodukten oder gar Make-up nimmt man mit einer sanften Reinigung ab. Die Gesichtshaut sollte schließlich sauber und trocken sein. Rasierschaum ist nicht notwendig, man kann aber ein beruhigendes Gesichtswasser verwenden.
2. Step: Rasieren
Idealerweise gleitet die Klinge in kurzen, schnellen, aber nicht hektischen Zügen über die Haut. Immer von oben nach unten, ohne zu viel Druck. Nicht nur die Wangen, sondern das ganze Gesicht wird rasiert. Bis auf die Augenpartie. Die Haut hier ist besonders empfindlich und die Verletzungsgefahr zu groß.
3. Step: Die Haut beruhigen
Ein beruhigendes Serum oder eine Maske sind jetzt genau das Richtige. Auf reizende oder säurehaltige Produkte sollte man erst mal lieber verzichten. Die Haut ist jetzt super aufnahmefähig für pflegende Wirkstoffe, aber auch sensibler als sonst.
4. Step: Die Haut schützen
Idealerweise führt man das Dermaplaning zuhause abends durch. Wer sich tagsüber rasiert und danach noch das Haus verlässt, der braucht Sonnenschutz. Die frisch rasierte Haut ist jetzt noch sonnenempfindlicher als sonst.
Bei der dermatologischen Behandlung wird die Haut schon vor dem Dermaplaning mit einem sanften Peeling gründlich gereinigt. Sämtliche oberflächlichen Ablagerungen werden beseitigt und die Poren sollen sich öffnen.
Das Skalpell wird schließlich auch auf der trockenen Haut angewandt und im ganzen Gesicht eingesetzt.
Noch Fragen? Abschließend haben wir die am häufigsten nachgefragten Facts rund um Dermaplaning zusammengefasst.
Wem es um die intensive Gesichtsreinigung im Stile eines mechanischen Peelings mit Skalpell geht, der muss die Behandlung nicht öfter als alle drei Wochen wiederholen. Schließlich soll die Haut zur aktiven Zellregeneration angeregt werden und braucht auch dafür etwas Zeit. Wer allerdings hauptsächlich Gesichtshaare entfernen will, der wiederholt die Rasur immer dann, wenn wieder frische Härchen zu sehen sind.
Wie stark die Gesichtsbehaarung ausgeprägt ist, liegt in der Genetik eines jeden Menschen. Vor oder nach dem Dermaplaning bleiben die Gesichtshaare immer gleich. Dass Gesichtshaare also dicker oder dunkler nachwachsen, bleibt ein Mythos. Wer aus Angst vor Stoppeln vor Dermaplaning zurückschreckt, kann aufatmen und darf sich ruhig trauen.
Tatsächlich kann nicht jede*r ohne Weiteres zur Dermaplaning Behandlung. Wer sich nicht ganz sicher ist, sollte deshalb auch zunächst bei einem*einer Hautärzt*in oder Kosmetiker*in nachfragen, bevor man zuhause zum Gesichtsrasierer greift.
Hochsensible Haut oder zu Akne neigende Haut verträgt die Behandlung mit der Klinge nicht. Man kann zwar auch sensitive Hauttypen an das Rasier-Peeling gewöhnen, sollte dafür aber einen Profi ran lassen.
Je empfindlicher das Hautbild, desto wichtiger ist ein gekonnter Umgang mit der Klinge. Außerdem muss die Pflege danach unbedingt auf die Haut abgestimmt sein.
Inklusive der Vor- und Nachbereitung kann eine Dermaplaning Behandlung zwischen 50€ und 150€ kosten und dauert etwa eine halbe Stunde.
Wer zuhause selbst rasieren will, muss lediglich in einen guten Gesichtsrasierer investieren, sowie in hochwertige, insbesondere auf den Hauttyp abgestimmte Pflege und Sonnenschutz für Danach.