Schluss mit Stoppeln. Her mit dem carefee, hairfee Leben. Und zwar blitzschnell, wortwörtlich, denn die IPL-Haarentfernung verspricht langfristig seidig glatte Haut von Kopf bis Fuß per Blitz-Technik. Wir klären hier, was wirklich dahintersteckt. Das sollte man von der IPL-Haarentfernung unbedingt wissen - und welche IPL-Geräte am besten für die Enthaarung zu Hause geeignet sind.
Das Kürzel IPL steht für "Intense Pulsed Light". Dahinter stecken intensive Lichtimpulse, welche die Körperhaare dauerhaft entfernen sollen. Über die Farbpigmente im Haar werden diese Lichtblitze bis in die Wurzel geleitet. Dort angekommen, wandelt das Licht sich in Hitze um, sodass die Haarwurzel schließlich verkümmert.
Während sich das Haar in der Wachstumsphase befindet, hemmt die Hitze das Wachstum und lässt die Wurzel veröden. Nun wachsen Körperhaare aber nicht synchron im Gleichschritt, weshalb bei einer IPL-Sitzung rund 60 % der Haare behandelt werden können. Nämlich jene, die sich gerade in der Wachstumsphase befinden.
Die Lichtpistolen, die dafür zum Einsatz kommen, können direkt auf die Haut gedrückt Haare am ganzen Körper entfernen. Vom Gesicht, über die Bikinizone bis zu den Beinen ist alles möglich. Allerdings funktioniert die IPL-Methode je nach Haartyp bei manchen besser oder schneller als bei anderen.
Bei dunkler Körperbehaarung voller Melanin funktioniert die Haarentfernung mit Licht am besten. Denn je mehr Melanin im Haar steckt, desto besser leitet es die Lichtblitze. Melanin ist nicht nur der Stoff, der Haare dunkel färbt, sondern auch der Leiter, der die Impulse in die Wurzel überträgt. Kommt genügend Energie in Form von Hitze dort an, hemmt sie das Haarwachstum und lässt die Wurzel veröden. Je nachdem, wie gut das Haar auf die Behandlung reagiert, sind dann unterschiedlich viele Sitzungen notwendig.
Blonde, graue oder rote Haare können auch mit der IPL-Methode entfernt werden. Dafür muss die Haarentfernungs-Technik allerdings mit Radiofrequenz ergänzt werden. Doch der extra Aufwand lohnt sich, denn die Haut wird dadurch nicht nur haarlos und glatt, sondern außerdem auch gestrafft sowie von Verfärbungen befreit.
Im Vergleich zur IPL-Haarentfernung ist die SHR-Methode bei hellen Haaren wesentlich effektiver. Beim "Super Hair Removal" wird die Haarwurzel zwar auch mit Lichtimpulsen behandelt, aber die Frequenz der Energieimpulse ist wesentlich höher. Kurz zusammengefasst könnte man sagen, die IPL-Methode arbeitet mit wenigen, dafür energiereichen Blitzen, während bei der SHR-Haarentfernung sehr viele, aber weniger energiegeladene Blitze abgefeuert werden.
Der entscheidende Unterschied liegt in der Rolle, die das Melanin spielt. Der Farbstoff absorbiert nämlich nur noch 50 % des Lichts. Der Rest landet nicht im Haarfollikel, sondern in den Stammzellen. Dort findet die Nahrungsversorgung des Haares statt. Durch die Hitze der Lichtbehandlung wird diese Nahrungszufuhr gestört. Dieser zusätzliche Effekt lässt schließlich auch solche Haare ausfallen, die einen geringeren Melaninanteil haben.
Genauso wie bei der IPL-Haarentfernung muss auch bei der SHR-Methode das Haar in der Wachstumsphase sein. In beiden Fällen sind also mehrere Behandlungen notwendig.
Profis können klar unterscheiden, für welchen Haut- und Haartyp welche Methode am besten geeignet ist und wie viele Anwendungen benötigt werden.
Alle weiteren Haarentfernungs-Methoden im Überblick
Von der Vorbereitung zu Hause, über den ersten, bis zum letzten Termin erklären wir, was bei der IPL-Haarentfernung passiert.
Zum einen sollte die Haut gut auf das IPL-Treatment vorbereitet werden, zum anderen muss sie geschont werden, um nach der Belastung durch die Lichtimpulse keinen Schaden davonzutragen.
Mindestens zwei, im besten Fall drei Wochen vor der Lichtbehandlung wird empfohlen, die Sonne zu meiden. Auch Solariumbesuche müssen dann ausfallen. Trotzdem sollte die Haut während der Behandlung noch mit Lichtschutzfaktor 50 geschützt werden. Außerdem dürfen die Haare ab jetzt nicht mehr gezupft, gewaxt oder epiliert werden.
Um die Haut von abgestorbenen Hautschuppen zu befreien, wäre knapp eine Woche vor dem IPL-Termin ein Peeling ideal. Wenige Tage vor der Behandlung sollte die Haut allerdings nicht mehr gereizt werden.
Bereits mehrere Tage vor der IPL-Anwendung hilft es, viel und regelmäßig zu trinken, um Haut und Haare von innen mit viel Flüssigkeit zu versorgen, damit die Lichtimpulse besser an die Wurzel weitergeleitet werden. Zudem wird gleichzeitig empfohlen, den Genuss von Koffein und Alkohol zu reduzieren.
Schließlich sollten 48 Stunden vor der Behandlung keine Medikamente mehr genommen werden. Es sei denn, sie sind unverzichtbar, dann müssen die Medikamente allerdings bei der Anwendung angegeben werden.
Knappe 24 Stunden vor der Sitzung muss die zu behandelnde Stelle rasiert werden. Um ein gutes Ergebnis zu erzielen, sollten die Haare nicht länger als 0,5 Millimeter sein. Zudem ist die Anwendung auf langen Haaren wesentlich schmerzhafter.
Nur noch wenige Stunden vor der IPL-Haarentfernung raten Experten und Expertinnen auf Sport zu verzichten, um die Empfindlichkeit der Haut nicht unnötig zu erhöhen.
Extra Tipp: Der Hormonhaushalt sollte unbedingt stabil sein, ansonsten könnten Haare in unregelmäßigen Zyklen sprießen. Frauen, die vor kurzem ihre Pille abgesetzt haben, absetzen wollen, oder eine Schilddrüsenstörung haben, sollten daher auf das Licht-Treatment verzichten.
Wenn die Haut gesund und gut vorbereitet ist, dann kann es auch schon losgehen mit der ersten IPL-Lichtbehandlung.
Je nach Körperareal, nach Haut- und Haartyp setzt sich eine komplette IPL-Haarentfernung aus rund sechs bis zwölf Sitzungen zusammen. Auch die Abstände zwischen den Sitzungen werden vom Profi auf jede Person angepasst, wobei im Schnitt zwischen sechs bis acht Wochen dazwischen vergehen.
Nun checkt der Experte oder die Expertin die entsprechende Körperzone, Haut und Haare und stellt die Lichtpistole darauf ein. Eine Schicht Gel kühlt und schützt die Haut und stellt gleichzeitig sicher, dass ausreichend Kontakt zwischen Lichtgerät und Haut da ist. Nach dem ersten Blitz können die Einstellungen nochmals angepasst werden.
Danach erklärt der Behandlungsprofi, wann und wie oft die Sitzung wiederholt werden soll.
Direkt nach einer Behandlung ist die Haut leicht reizbar, weshalb Peelings und alkoholhaltige Pflegeprodukte dann lieber nicht verwendet werden sollten. Außerdem sind Saunabesuche und starkes Schwitzen in den ersten 24 Stunden zu belastend.
Bis zu zwei Wochen nach jeder Sitzung gilt es, die Sonne zu meiden und die Haut mit Lichtschutzfaktor zu schützen. Außerdem ist es sinnvoll, die behandelte Stelle nicht zu rasieren, damit die Haut nicht gereizt wird und Erfolge besser erkennbar werden.
Das Gefühl während der Behandlung ist abhängig von den Einstellungen am Gerät, sowie von den Voraussetzungen von Haut und Haaren. Trotzdem ist das Blitzen fast schmerzfrei und wird mit jeder Sitzung etwas angenehmer. Das Lichtblitz-Gerät verfügt über ein eigenes Kühlsystem und zudem schützt das Gel die Haut vor zu starker Hitze. Direkt nach jeder Sitzung ist die Haut leicht gerötet. Das ist nicht besonders schlimm und klingt von selbst wieder ab. Trotzdem muss die Hautzone in den ersten 24 Stunden nach der Licht-Behandlung geschont werden.
Ganz klar, ja. Sobald der Lichtimpuls die Haarwurzel verkümmern lässt, können an der Stelle keine Haare mehr nachwachsen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt also in einer regelmäßigen Wiederholung der Anwendung, damit je nach Wachstumszyklus jede Haarwurzel zum richtigen Zeitpunkt einen Lichtimpuls abbekommt. Das gilt vor allem auch für die Anwendung zu Hause. Nur wer das IPL-Gerät regelmäßig verwendet, kann Haare dauerhaft entfernen.
Diese Frage lässt sich so schnell nicht beantworten. Den Preis bestimmt nämlich zunächst die Körperzone und zudem die Anzahl der Sitzungen. Außerdem sind Termine im IPL- oder Kosmetikstudio in der Regel etwas günstiger als beim Dermatologen oder der Dermatologin. Durchschnittspreise starten meist bei 25 € für kleine Bereiche wie die Oberlippe, gehen aber nach oben bis zu 500 € pro Sitzung für eine Ganzkörperbehandlung.
Die IPL Geräte für zu Hause sind vergleichsweise zwar günstiger, haben aber viel weniger Power und sind entsprechend weniger effektiv.
Muttermale, Leberflecken, Sommersprossen oder Tattoos sollten nicht geblitzt werden. Die entsprechenden Hautzonen müssen also ausgespart beziehungsweise abgedeckt werden, wodurch die Behandlung in manchen Fällen gar nicht mehr möglich ist. Ansonsten ist von Gesicht, Achseln, Armen, Rücken, Bauch, Intimzone bis zu Beinen und Füßen alles möglich. Jede kleine und große Körperzone kann dauerhaft enthaart werden, solange die Haut gesund und nicht vorbelastet ist.
Die IPL-Haarentfernung ist grundsätzlich nicht gefährlich, wenn sie von geschultem Personal und Fachkräften durchgeführt wird. Allerdings sollten Personen mit Hormonstörungen, Autoimmunerkrankungen, Herzschrittmachern, Hautkrebs (auch bei abgeheiltem Hautkrebs), Sonnenallergie, Hauterkrankungen und -infektionen, sowie Schwangere oder stillende Frauen von der Behandlung vorsichtshalber absehen. In einem individuellen, ausführlichen Beratungsgespräch beim Profi kann festgestellt, ob die IPL-Haarentfernung risikolos gemacht werden kann.
Viele Kosmetikstudios bieten die dauerhafte Haarentfernung durch IPL an. Zudem gibt es eigene IPL-Studios. Auch Hautärzte und -ärztinnen führen die IPL-Methode häufig durch.
Inzwischen gibt es auch IPL-Geräte für die Selbstanwendung zu Hause. Aber halten sie auch, was sie versprechen? Ja, tun sie. Allerdings sind sie nicht mit der Behandlung vom Fachpersonal vergleichbar. Die aufwendige Vorbereitung und die genaue Analyse der Haut beim Profi lassen es schon erahnen: Die Geräte im Studio oder in der Arztpraxis wirken zu stark für den Eigengebrauch. Die Lichtpistolen für das Home Spa blitzen nicht mit der gleichen Energie, wie die Geräte, welche von Profis bedient werden.
Trotzdem zeigen sie ihre Wirkung. IPL-Geräte für zu Hause wirken auch auf die Haarwurzel und lassen sie schließlich verkümmern. Nur sind hier wesentlich mehr Anwendungen notwendig, um ein Ergebnis zu erzielen, als im Studio.
Bei jeder Anwendung muss das Gerät, wie auch beim Profi, voreingestellt werden. Durch einen Sensor erkennen die Geräte, welche Energiestufe an welcher Körperzone verwendet werden muss. Dann werden Blitz für Blitz alle Abschnitte der gewünschten Zone behandelt. Das Gerät sollte dabei langsam und präzise bewegt werden.
Um mit der dauerhaften Enthaarung zu starten, sind Blitz-Behandlungen im Abstand von zwei Wochen ideal. Nach den ersten vier DIY-Sitzungen sollten schon weniger Haare zu sehen sein und die Anwendungs-Abstände können auf vier Wochen ausgedehnt werden. Nach weiteren rund sieben Behandlungen, sollte die Hautpartie quasi haarlos sein. Allerdings ist der Prozess nun nicht abgeschlossen und muss weiterhin alle acht Wochen wiederholt werden, um das Ergebnis zu halten. Im Gegensatz zum Profitreatment, das nach den Sitzungen abgeschlossen ist.
Ansonsten sollten die gleichen Spielregeln beachtet werden, wie bei einem Treatment vom Experten oder von der Expertin. Da die Methode auf heller Haut wesentlich besser funktioniert, sollte die Sonne, das Solarium und Selbstbräuner gemieden werden. Genauso wie unnötige Reize wie Peelings kurz vor und nach der Anwendung zu Hause. Außerdem funktioniert die IPL-Methode nur auf frisch rasierter Haut. Tattoos und Muttermale vertragen die Lichtblitze nicht.
Grundsätzlich sind beim Kauf eines IPL-Geräts einige Punkte zu beachten.
Ein gutes Lichtimpuls-Haarentfernungsgerät sollte Folgendes mitbringen:
Betrieb über Netzstrom ist vorteilhafter als mit Akku, denn dann muss die Behandlung garantiert nicht zwischendurch unterbrochen werden.
Das IPL-Gerät sollte mehrere verstellbare Energie- oder Intensitätsstufen haben, die sich an Haar- bzw. Hauttyp anpassen lassen. Manche Geräte haben bis zu zehn Intensitätsstufen.
Ein Hauttonsensor, der die passende Energiestufe erkennt, ist wichtig, damit die Haut keine zu hohe Behandlung bekommt oder die Methode wegen einer zu niedrigen nicht funktioniert. Der Hautsensor muss deshalb unbedingt an unterschiedlichen Körperzonen und vor jeder Anwendung immer wieder zum Einsatz kommen.
Ein Hautkontaktsensor sorgt dafür, dass das Gerät nur dann Lichtimpulse abschickt, wenn es vollständig auf der Haut liegt.
Der Impulsmodus ist praktisch für kleine, enge Stellen. Das Gerät gibt nur dann einen Lichtimpuls, wenn der entsprechende Knopf gedrückt wird.
Im Gleitmodus gibt das Gerät die Lichtimpulse automatisch alle ein bis vier Sekunden ab, was die Behandlung auf größeren Abschnitten erleichtert.
Verschiedene Aufsätze machen erst möglich, dass das IPL-Gerät von Gesicht bis Bein angewendet werden kann. Je nach Körperstelle bekommt die Lichtpistole einen passenden Aufsatz
Für alle, die noch unentschlossen sind, fassen wir nochmals zusammen: Lohnt sich die dauerhafte IPL-Haarentfernung oder nicht?
Für die IPL-Methode spricht:
IPL ist weniger schmerzhaft als Epilieren, Waxing oder Sugaring
Bis auf ein leichtes Ziepen beim Lichtimpuls und die darauffolgende Wärme auf der Haut spürt man nichts.
Jede gesunde Hautzone und somit jede Körperstelle kann enthaart werden
Für schwer erreichbare Stellen oder kleine Zonen gibt es eigene Aufsätze, die man auch easy zu Hause anwenden kann. Solange die Haut nicht zu empfindlich ist, spricht nichts gegen eine Ganzkörperenthaarung.
Das Ergebnis ist dauerhaft oder zumindest langanhaltend
Die Geräte, die im Studio oder in der Praxis zum Einsatz kommen, lassen die Haarwurzel komplett veröden, sodass kein Haar mehr nachwächst. Die IPL-Geräte für zu Hause sind etwas schwächer und müssen deshalb langfristig verwendet werden, sie sorgen aber trotzdem für wochenlang glatte Haut.
IPL-Enthaarung ist nicht für jeden geeignet. Die Risiken in manchen Fällen sind leider zu hoch, sodass Einzelne von der Behandlung ausgeschlossen sind.
Die Kosten erscheinen anfangs höher als bei anderen Haarentfernungsmethoden. Zugegeben, die IPL-Behandlung ist eine Investition, ebenso wie die Geräte für den eigenen Gebrauch.
Der Sofort-Glatt-Effekt bleibt aus. Schnell unter der Dusche rasieren ist natürlich praktisch. Direkt vorm Urlaub noch zum Waxing sorgt kurz und schmerzhaft für glatte Haut. Die IPL-Enthaarung ist ein vergleichsweise aufwendiges Projekt, das erst nach mehreren Wochen und Sitzungen das gewünschte Ergebnis liefert.