Wer kennt es nicht? Wenn die Frisur nicht sitzt, ist die Stimmung im Keller. Da kann das Make-up noch so viel hermachen, aber wenn die Haare nicht passen, stimmt auch der Rest nicht. Warum eigentlich? Nun, die Haare sind schon seit Jahrhunderten eine Art Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Man nehme als Beispiel Marilyn Monroe, Amy Winehouse, Ariana Grande oder ein Bild von sich selbst von vor 10 Jahren. Trends kommen und gehen, aber die Haare zeigen, wer man eigentlich ist. Wer an schönes Haar denkt, meint in erster Linie gar nicht die Frisur, sondern gesund aussehendes Haar, das schön glänzt und geschmeidig ist. Doch viele haben leider mit stumpfen sowie beanspruchten, trockenen Haaren zu kämpfen. Und besonders diejenigen mit dünnen Haaren leiden oft an Haarbruch. Also was tun, wenn die Haare abbrechen? Wir haben die 10 besten Tipps gegen Haarbruch und erklären, wie die perfekte Haarpflege für starkes, gepflegtes Haar aussieht.
Um Haarbruch zu verstehen, sollte man sich zuallererst den Aufbau des einzelnen Haares ansehen, denn es ist in verschiedene Schichten unterteilt:
Ganz im Inneren liegt der Markkanal oder auch Medulla, der hauptsächlich aus Abbauprodukten und kernlosen Zellen besteht.
Um den Markkanal legt sich die Faserschicht (auch Cortex genannt). Die Faserschicht besteht zum Großteil aus dem Haarprotein Keratin, das für die Festigkeit und Elastizität des Haares verantwortlich ist. In dieser Schicht spielen sich übrigens auch alle friseurtechnischen Vorgänge ab, wie zum Beispiel Aufhellen oder Färben.
Die äußerste und damit sichtbare Schicht des Haares ist die Schuppenschicht (im Fachjargon Cuticula). Sie besteht aus Zellen, die in etwa wie bei einem Tannenzapfen übereinanderliegen. Bei gesundem Haar ist die Schuppenschicht geschlossen und einfallendes Licht wird an ihrer Oberfläche reflektiert. So entsteht beispielsweise der seidige Glanz im Haar. Ist das Haar beansprucht oder kaputt, so steht die Schuppenschicht offen und die Oberfläche ist rau. Das heißt, dass das Licht nicht reflektiert wird und das Haar nicht mehr glänzt.
Mit dem Wissen über den Aufbau des Haares lässt sich gut erklären, wie es zu Haarbruch kommt. Wird das Haar in der Faserschicht oder Schuppenschicht beschädigt und ausgetrocknet, verliert das Haar an Festigkeit sowie Elastizität und kann Umwelteinflüssen nicht mehr standhalten. Die Folge: Die Haare brechen ab. Aber auch die Genetik mischt beim Thema Haarbruch mit. Blondes Haar ist oft sehr viel feiner als ein von Natur aus schwarzes Haar und droht deshalb schneller abzubrechen.
Styling: Vor allem lange Haare kann man wunderbar stylen und mit ihnen lassen sich schöne Frisuren zaubern. Aber beim Binden, Eindrehen, Flechten und Frisieren wird das Haar beansprucht und manchmal in eine unnatürliche Form gebracht, die es knicken und so abbrechen lässt.
Hitze: Der natürliche Feind des Haares ist Hitze. Auch wenn die Haarstruktur einiges aushält, so greifen Glätteisen, Lockenstab und heiße Föhnluft vor allem die Haaroberfläche an. Hitze trocknet die Haare aus und macht sie so anfälliger für Haarbruch und Spliss.
Heißes Wasser: Nicht nur heiße Eisen, sondern auch heißes Wasser beansprucht die Haare.
Reibung: Sowohl starkes Trockenrubbeln nach dem Haarewaschen als auch Mützen, Schals und Jacken reiben die Haarstruktur förmlich auf und schädigen die Schuppenschicht.
Haarbruch wird oft mit Spliss gleichgesetzt oder verwechselt. Manchmal kann aus Spliss auch Haarbruch entstehen, dennoch unterscheidet man beides voneinander. Als Spliss werden gespaltene, spröde Haarspitzen bezeichnet. Haarbruch dagegen kann am ganzen Kopf vorkommen, manchmal sogar direkt am Ansatz.
Viele fragen sich bei abstehenden Haaren in der Nähe vom Ansatz also zurecht: Sind das Babyhaare oder abgebrochene Haare? Babyhaare wachsen, wie der Name schon vermuten lässt, ganz fein. Haarbruch hingegen kann man leicht an der harten, scharfen Kante am Ende des Haares erkennen oder an kleinen weißen Pünktchen, die die Bruchstelle markieren. Aber auch wenn beim Kämmen übermäßig viele Haare in der Bürste hängen bleiben, kann das darauf hindeuten, dass die Haare vermehrt abbrechen.
Wenn ihr bemerkt, dass eure Haare abbrechen, gibt es eine Sache, die ihr sofort tun solltet: Den bereits entstandenen Haarschaden entfernen und so gut es geht eindämmen. Dafür solltet ihr alle 4-8 Wochen (je nach Haarlänge) zum Friseur gehen und die Spitzen schneiden lassen. So wird Spliss entfernt, damit er nicht am Haar weiter nach oben wandert und die "ältesten" Haare angreift. Die empfindlichsten und trockensten Haare werden abgeschnitten, bevor sie an einer Stelle viel weiter oben brechen können. Außerdem lässt regelmäßiges Spitzenschneiden die Haarstruktur gleich viel gesünder aussehen. Beim Friseur wird oft ein Pflegeprogramm angeboten, das ihr auch unbedingt in Anspruch nehmen solltet, wenn ihr Haarbruch vermeiden wollt. Noch viel wichtiger aber ist es, auch zu Hause mithilfe einer hochwertigen Pflegeroutine dafür zu sorgen, dass das Haar gestärkt und mit vielen Nährstoffen versorgt wird, sodass es gar nicht erst zum Haarbruch kommt.
Mit der richtigen Haarpflegeroutine im Gepäck und diesen Tipps gegen Haarbruch sagt ihr kraftlosem, brüchigen Haar den Kampf an:
1. Reibung vermeiden: Das Haar ist empfindlich und mag es gar nicht, wenn Reibung entsteht. Besonders im Winter unter Mütze, Schal und Co. leidet es sehr. Deshalb: Achtet darauf, dass die Haarlängen und Spitzen möglichst frei liegen und schützt sie zum Beispiel mit ein paar Tropfen Öl. Auch beim Schlafen werden die Haare durch die Reibung am Kopfkissen beansprucht. Am besten ist hier ein Kopfkissen aus Seide. Hier liegen die Haare auf einer glatten Oberfläche und werden so geschont.
2. Richtig Haare waschen: Auch beim Haarewaschen solltet ihr Reibung so gut es geht vermeiden. Das Shampoo soll vor allem an der Kopfhaut aufgeschäumt und einmassiert werden. In den Längen und Spitzen reicht es, den Schaum vorsichtig einzudrücken.
3. Haarkur/Haarmaske verwenden: Unverzichtbar für brüchiges Haar ist eine intensive Pflege, die das Haar in seiner Substanz stärkt. Wer unter Haarbruch leidet, sollte bei jeder Wäsche eine Haarkur anwenden. Sie liefert Pflegestoffe und kräftigt die Haarstruktur, sodass das Haar nicht nur robuster, sondern auch kämmbar wird.
4. Richtig kämmen: Besonders im nassen Zustand sollten die Haare sehr vorsichtig gekämmt und gebürstet werden, denn dann sind sie besonders empfindlich und können leicht abbrechen oder abreißen. Am besten vor dem Kämmen ein Leave-in-Produkt (zum Beispiel die Full Resist Brush-Resist-Cream) ins handtuchtrockene Haar geben und anschließend mit einer Entwirrbürste oder mit einem grobzinkigen Kamm die Haare kämmen. Dabei immer zuerst die Spitzen bürsten und sich dann langsam nach oben arbeiten.
5. Hitze vermeiden: Wenn ihr Glätteisen, Lockenstab und Co. nutzt, greift zu hochwertigen Stylingtools mit Keramikbeschichtungen, föhnt euer Haar auf der Kaltföhnstufe oder lasst es am besten lufttrocknen. Wer ein Stylingtool benutzt, sollte immer ein Hitzeschutzprodukt verwenden, um das Haar vor Bruch zu bewahren.
6. Richtige Stylingprodukte benutzen: Produkte auf Alkoholbasis wie beispielsweise Schaumfestiger solltet ihr bei brüchigem Haar erst mal weglassen, denn sie trockenen das Haar aus und machen es noch empfindlicher. Setzt stattdessen auf nährende Öle und Cremes, die die Feuchtigkeit erhalten und das Haar vor Umwelteinflüssen schützen.
7. Haargummis ohne Metall verwenden: Wenn ihr euch eine Frisur zaubert, solltet ihr auf jeden Fall darauf achten, dass das Haargummi keine Metallteile enthält. Diese drücken die Haare nämlich ab und können sie brechen lassen. Besser: Auf weiche Haargummis setzen, die keine Abdrücke hinterlassen. Eine stylische Variante sind zum Beispiel Scrunchies.
8. Haar vor UV-Strahlung schützen: Auch das UV-Licht der Sonne kann das Haar beanspruchen und so anfällig für Haarbruch machen. Wenn ihr also viel Zeit in der Sonne verbringt, solltet ihr euer Haar genau wie eure Haut mit einem Lichtschutzfaktor schützen. Dafür gibt es pflegende Sprays, oder ihr benutzt ein trendiges Seidentuch zum Schutz.
9. Stress vermeiden: Genau wie die Haut spiegelt auch das Haar die Psyche wider. Stress, Sorgen und Schlafmangel wirken sich also auch auf die Haarstruktur aus. Gönnt euch deshalb auch im Alltag kleine Ruhepausen und nutzt die Zeit ganz für euch. In eure Me-Time könnt ihr übrigens perfekt eure Haarpflegeroutine einbauen (z.B mit der Haarkur von Full Resist) 15 Minuten am Tag für euch und eure Schönheit sollten auf jeden Fall drin sein.
10. Ausgewogen ernähren: Eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist nicht nur für den Körper und das allgemeine Wohlbefinden wichtig, sondern auch für ein gesundes Haarwachstum. Bekommt die Haarwurzel alle nötigen Nährstoffe – und dafür sorgt eine vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung – wächst es kräftig und kann Umwelteinflüssen standhalten, ohne abzubrechen.