Die Pubertät ist längst vorbei, die Pickel sind geblieben: Ärgerlich, aber keine Seltenheit, denn immer mehr Frauen im Erwachsenenalter leiden unter unreiner Haut, Pickeln oder Mittessern. Doch zum Glück gibt es Abhilfe. Das sollte man wissen!
Ob jugendliche oder Erwachsenenhaut: Die Bildung von Pickeln läuft grundsätzlich immer gleich ab. Unreinheiten entstehen am Talgdrüsenfollikel. Verhornt der Ausgang des Follikels, sammeln sich Bakterien, Talk und Zellreste in der Pore. Die Geburtsstunde eines Pickels! Während bei Jugendlichen meist die vermehrte Ausschüttung von männlichen Sexualhormonen (Androgenen) verantwortlich ist, können die Gründe für Pickel bei reifer Erwachsenenhaut ganz vielfältig sein.
Nach hormonellen Veränderungen, etwa nach dem Absetzen der Pille, nach einer Geburt oder dem Einsetzen der Wechseljahre verändert sich häufig auch die Haut. Die damit einhergehende Dysbalance der Sexualhormone (Überproduktion des männlichen Sexualhormons Testosteron) stimuliert wie schon in der Pubertät die Talgdrüsen der Haut. Pickel und Unreinheiten sind häufig die Folge, besonders bei Frauen, die bereits in der Pubertät mit unreiner Haut zu kämpfen hatten, kehrt dieses Hautbild häufig zurück.
Neben Hormonschwankungen reagiert die Haut auch auf Stress. Pickel und Mitesser können die Folge sein. Grund: In Stressphasen schüttet der Körper vermehrt Hormone wie beispielsweise Cortisol aus, die die Talgproduktion ankurbeln. Zudem fassen wir uns in stressigen Zeiten häufiger ins Gesicht, nervöses Knibbeln verteilt Bakterien auf der Haut und fördert so die Entstehung weiterer Pickel. Viele Frauen neigen außerdem zu Süßigkeiten und Fast Food, wenn sie unter Strom stehen: diese stehen ebenfalls im Verdacht die Pickelbildung zu fördern. Ein Teufelskreis!
Auch die Ernährung kann bei der Enstehung von Pickeln eine Rolle spielen. Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index (kohlenhydratreiche Lebensmittel, Süßigkeiten, Fertigprodukte) begünstigen die Entstehung von Pickeln, da sie den Blutzuckerspiegel stark ansteigen lassen und so die Bildung von Androgenen anregen, die wiederrum die Talgdrüsen dazu bringen, vermehrt Fett zu produzieren. Die Folge: unreine Haut. Auch gesättigte Fettsäuren (wie beispielsweise in Fast Food) sollte man der Haut zuliebe möglichst reduzieren, ungesättigte Fettsäuren wie beispielsweise in Lachs oder Avocado sind dagegen förderlich für das Hautbild.
Nicht wissenschaftlich nachgewiesen, aber immer wieder in der Diskussion: Milchprodukte und ihr negativer Einfluss auf das Hautbild. Probieren geht hier über studieren: Einige Zeit darauf verzichten und Veränderungen der Haut beobachten. In vielen Fällen hat der Verzicht oder auch die Reduktion von Kuhmilchprodukten Linderung von Spätakne und unreiner Haut bewirkt.
Der Lebensstil ist darüber hinaus ein entscheidender Faktor wenn es um das Hautbild geht. Durch regelmäßige Bewegung und Sport wird die Durchblutung der Haut angeregt, das Immunsystem gestärkt und Pickeln somit vorgebeugt. Auch ausreichend Schlaf und viel trinken wirken sich positiv auf. Nikotin und Alkohol begünstigen dagegen unreine Haut.
Auch falsche und übermäßige Pflege kann zur Pickelbildung führen. Zu reichhaltige Produkte (Wasser-in-Öl-Zusammensetzungen) und der ständige Wechsel von Pflegeprodukten kann die Haut belasten. Schlimmstenfalls führt das ständige Experimentieren zu Perioraler Dermatitis, auch "Stewardessenkrankheit" genannt, was darauf zurückzuführen ist, dass Flugbegleiterinnen sich berufsbedingt viel schminken und in Duty-Free-Shops ständig dazu verleitet werden neue Produkte auszutesten. Diese Überpflege kann zu Unreinheiten wie Pusteln, Pickeln und einem geröteten Ausschlag um den Mund führen, die schlimmstenfalls mit antibiotischen Cremes vom Hautarzt behandelt werden müssen.
Bestimmte Medikamente können Pickel und Akne verursachen, dazu zählen u.a. Antiepileptika, Antidepressiva und Steroide wie zum Beispiel Prednison. Und auch die unreine Haut vieler Bodybuilder lässt sich auf Medikamente, in diesem Fall Anabolika zurückführen.
Auch eine erbliche Vorbelastung kann Grund für unreine Haut im Alter sein oder zumindest die Pickelbildung begünstigen. Hier kommt es darauf an, weitere Faktoren in Zaum zu halten. Bedeutet im Klartext: Wer sich gesund ernährt, viel Wasser trinkt, auf Alkohol und Nikotin verzichtet und bestenfalls kluges Stressmanagement betreibt, kann das Pickel-Risiko auch bei erblicher Vorbelastung minimieren.
Viele Frauen mit unreiner, fettiger Haut sitzen dem Irrglauben auf, ihre Haut benötige keine zusätzliche Feuchtigkeit. Falsch gedacht! Reife, unreine Haut bedarf einer intensiven Feuchtigkeitspflege in Kombination mit den richtigen Wirkstoffen wie Salizylsäure, Süßholzwurzelextrakt oder hautberuhigendem Weihrauch, Panthenol und Bisabolol. Inhaltsstoffe wie Dexpanthenol und Niacin beruhigen unreine Haut zusätzlich. Man sollte jedoch darauf verzichten die Pflegeprodukte ständig zu wechseln, außerdem gilt: Bei zu Unreinheiten neigender reifer Haut ist weniger mehr! Leichte Gelcremes und Fluide auf Wasserbasis sind besser als reichhaltige Emulsionen.
Tipp: Auf den Aufdruck "nicht komedogen" achten! Diese Produkte sind so zusammengesetzt, dass sie die Poren der Haut nicht verstopfen und Mitessern keine Entstehungsgrundlage liefern.
Morgens und abends sollte die Haut mit Schaum oder Gel und Gesichtswasser gereinigt werden. Beim Abschminken geht es nicht nur darum, das Make-Up sorgsam zu entfernen, auch übermäßiger Talg sollte abgetragen werden - hierfür eignen sich z.B. mizellenhaltige Gesichtswasser hervorragend.
Bei unreiner reifer Haut sind regelmäßige Peelings hilfreich, um Überverhornungen zu lösen, Poren zu verfeinern und das Feuchtigkeitsbindevermögen zu erhöhen. Übertreiben sollte man es allerdings nicht (ein Mal die Woche ist völlig ausreichend) und Peelings bieten sich nur an, wenn die Haut nicht akut entzündet ist. Fruchtsäure- und Enzympeelings sind dann besonders wirksam. Pluspunkt bei reifer Haut: Fruchtsäuren haben auch einen Anti-Aging-Effekt.
Wer sich ständig mit den Händen in das Gesicht fasst, verteilt Bakterien und Schmutzpartikel, die die Entstehung von Pickeln fördern. Wer anfällig ist, sollte deshalb darauf achten, die Finger aus dem Gesicht zu lassen. Und auch wenn's verführerisch ist: Sprießt ein Pickel im Gesicht, Hände weg und niemals ausdrücken! Schlimmstenfalls kommt es zu einer Entzündung und es bleiben unschöne Narben zurück.
Nicht umsonst heißt es "Die Haut ist der Spiegel der Seele". Deshalb macht Stressmanagement nicht nur für eine gesunde Psyche, sondern auch für die Haut Sinn. Entspannungsübungen, regelmäßige Bewegung und Sport, ausreichender Schlaf und Zeit für sich selbst wirken sich positiv auf das Hautbild aus und können dabei helfen Spätakne und Pickeln vorzubeugen.
Smartphone regelmäßig reinigen, da sich auf dem Bildschirm viele Bakterien ansammeln, die beim Telefonieren ins Gesicht übertragen werden.
Kopfkissen regelmäßig waschen. Auch hier sammeln sich Bakterien, die die Poren verstopfen können und so die Pickelbildung fördern.
Sparsamer Umgang mit Haarpflegeprodukten: Haarspray oder andere Stylingprodukte können beispielsweise Pickel und Unreinheiten am Haaransatz und der Stirn begünstigen.
Kosmetikschwämmchen, Beautyblender und Make-Up-Pinsel regelmäßig reinigen, um die Poren nicht mit abgestorbenen Hautzellen und Schmutzpartikeln zu verstopfen.
Lauwarmes Wasser verwenden: Zu kaltes oder zu heißes Wasser kann die Haut unnötig reizen.
Viel Wasser trinken und ausreichend Schlaf!
Ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung mit viel frischem Gemüse und Obst sowie gesunden Fetten (Lachs, Avocado, Olivenöl) und Vollkornprodukten fördern das Hautbild. Auf Zucker, Fast Food und Fertigprodukte bestenfalls verzichten.
Wer lieber auf natürliche Anti-Pickel-Helfer setzt und nicht unter schweren Formen von Spätakne leidet, kann auf altbewährte Hausmittel gegen Pickel setzen.
Teebaumöl gilt als natürliches Heilmittel gegen Pickel und Akne. Es wird dünn mit einem Wattebausch auf die betroffenen Partien aufgetragen, viele reagieren jedoch sehr empfindlich darauf - daher vor der ersten Anwendung an anderer, unempfindlicher Hautstelle austesten. Teebaumöl wirkt zudem beruhigend, hilft daher auch gut gegen Rötungen und Schwellungen.
Zitronen wirken antibakteriell und verhindern das Wachstum und die Vermehrung von pathogenen Bakterien. Dafür einfach ein Wattestäbchen in frischem Zitronensaft tränken und die Pickel vor dem Schlafengehen beträufeln. Man sollte jedoch nur frisch gepressten Zitronensaft verwenden. Zitronensaft aus der Flasche enthält Konservierungsmittel.
Aloe Vera wirkt entzündungshemmend und fördert den Heilungsprozess der Haut. Bei Akne und unreiner Haut soll reiner Aloe-Saft, über Nacht dünn auf die Haut aufgetragen, bereits nach einer Woche Wirkung zeigen. Innerlich angewendet kann die Wirkung noch unterstützt werden.
Auch Apfelessig zählt zu den erprobten Hausmitteln. Er wirkt antibakteriell und soll zudem zur Entgiftung beitragen. Die größte Wirkung kann man mit Apfelessig erzielen, wenn man ihn trinkt. Das wirkt stoffwechselanregend und Giftstoffe sollen effektiv ausgeschwemmt werden. Hier ein Rezept für einen Apfelessig-Drink, der idealerweise auf nüchternen Magen getrunken werden sollte: Rezept Switchel
Aber auch äußerlich angewendet zeigt Apfelessig eine Wirkung. Man kann sich beispielsweise mit einer Essigwasser-Mischung das Gesicht waschen (morgens und abends mit lauwarmen Essigwasser - ohne Seife) oder mit einem Apfelessig-Dampfbad Pickeln den Kampf ansagen. Für ein Apfelessig-Dampfbad werden zwei Liter Wasser zusammen mit 15 Esslöffeln Apfelessig zum Kochen gebracht. Dann 10 bis 15 Minuten unter einem Handtuch (e´wie beim Inhalieren) einwirken lassen und danach das Gesicht nur trocken tupfen.
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