Je natürlicher, desto besser! So lautet das Motto in Sachen Augenbrauenstyling. Während diese in den 90er Jahren mühsam zu dünnen Strichen gezupft oder gar rasiert wurden, heißt es jetzt: Mut zur Statement-Braue! Wer mit voluminösen Augenbrauen gesegnet ist, hat Glück gehabt. Alle anderen greifen zu Treatments und Make-Up, färben die Brauen oder entscheiden sich sogar für ein Augenbrauen-Tattoo. Doch vor allem beim Make-Up kann oft auch daneben gegriffen werden. Was man beim Augenbrauen schminken beachten sollte und mit welcher Methode auch feine Härchen zur wahren Wow-Braue werden.
Augenbrauen schützen die Augen nicht nur, sie haben auch aus kosmetischer Sicht einen hohen Wert. Klar strukturierte Augenbrauen in einer vorteilhaften Farbe wirken sich positiv auf das gesamte Gesicht aus: Es wirkt sofort definierter, weiblicher und oft auch eleganter. Sie bilden den Rahmen des Gesichts. Doch wie werden sie den individuellen Gesichtsproportionen optimal angepasst? Während oft zur Augenbrauen-Schablone gegriffen wird, rät Jonas Tendyra - Stylist, Fachtrainer und Markenbeauftragter bei Paul Mitchell - dringend davon ab. Sein Schminktipp: "Jedes Gesicht ist unique, da passt eine Schablone selten. Ein guter Brow Pinsel hingegen ist das A und O. Er erleichtert die Arbeit immens."
Also lieber von Hand zeichnen. Doch muss das nicht gleich eine schiefe Kurve bedeuten. Mit dem 3-Punkte-Trick lassen sich die Eckpunkte definieren, an denen man sich beim Schminken der Augenbrauen gut orientieren kann und so individuell für jedes Gesicht die perfekte Form definiert. Als Hilfsmittel eignet sich dafür ein Augenbrauenstift oder Brauenpinsel. Zunächst wird dieser entlang des Nasenflügels und inneren Augenwinkels bis hoch zur Braue gehalten. Dort sollte die Augenbraue beginnen. Den höchsten Punkt bildet die Verlängerung der Linie zwischen dem äußeren Nasenflügel, entlang des äußeren Rands der Iris bis hoch zur Braue. Und wo die Augenbraue endet, entscheidet die Verlängerung der Linie vom Nasenflügel über den äußeren Augenwinkel hinweg.
Um den natürlichen Look der Augenbrauen zu unterstreichen, sollte vor allem die Farbe für die Braue genauestens abgestimmt sein. Dieser richtet sich nach dem Ton des Hautteints sowie der Farbe von Haaren und Wimpern. Als Faustregel gilt: Die Brauen sollten immer nur eine Farbnuance dunkler sein als die eigene Naturhaarfarbe. Grundsätzlich empfiehlt es sich, eher aschige Farbtöne zu nutzen - das sorgt für einen noch natürlicheren Look. Blondinen dürfen für mehr Definition auch kräftigere Töne verwenden. Denn zu helle Augenbrauen können im Gesicht verschwinden. Auch in Sachen Farbton hat Stylist Jonas Tendyra einen guten Rat: "Ich persönlich arbeite gerne mit zwei unterschiedlichen Texturen, weil es schwierig ist, mit nur einer Farbe zu modellieren. Ich empfehle ein helleres Puder, um die Hauttextur etwas zu betonen – und dann mit einer glänzenden, etwas dunkleren Textur darüber stricheln. Dann wird es nicht zu plakativ."
Tipp: Vor dem Schminken sollten die Augenbrauen sauber und fettfrei sein, was einen besseren Halt des Make-Ups garantiert.
Für ein natürliches Augenbrauenstyling sind die richtigen Gadgets extrem wichtig. Schlechte Produkte wirken sich ebenfalls negativ auf den Look aus. Welche Produkte es gibt und wie diese am besten angewandt werden.
Die Augenbrauen mit einem Stift zu schminken, ist wohl die bekannteste Methode des Augenbrauenstylings. Wer nur schmale, unregelmäßige Augenbrauen besitzt oder die Haare optisch etwas verdichten möchte, ist mit einem Eyebrow Pencil gut bedient.
Um die Augenbrauen mithilfe eines Augenbrauenstifts optisch zu verdichten oder ihre Form zu korrigieren, wird die Farbe gewählt, die der eigenen Haarfarbe entspricht. Der Stift wird in kleinen, feinen Linien aufgetragen, die den eigenen Haaren ähneln. Es gilt: je spitzer die Miene des Augenbrauenstifts, umso natürlicher das Endergebnis.
Damit die Augenbrauen nicht wie zwei dunkle Balken wirken, ist vor allem beim Styling mit dem Augenbrauenpuder ein leichter Farbverlauf wichtig. Dieser wird auch Colour Gradient genannt und sorgt für einen natürlicheren Look. Die meisten Eyebrow Paletten enthalten bereits zwei Nuancen, die aufeinander abgestimmt sind. Begonnen wird an der Innenseite mit dem hellen Puder. Der dunklere Ton dient dazu, den äußeren Verlauf der Augenbrauen zu schminken.
Augenbrauengel erinnert meist an Wimperntusche und sollte damit nicht verwechselt werden: Das Gel befindet sich in einem schmalen Röhrchen und wird mithilfe einer kleinen Bürste aufgetragen. Auch in diesem Fall ist die Gestaltung der Bürste entscheidend für ein gutes Ergebnis. Die einzelnen Borsten stehen idealerweise nicht zu dicht zusammen. So kann das Gel präzise die Härchen der Augenbrauen stylen.
Wer sich mit dem Augenbrauenstift oder -puder zu stark geschminkt fühlt, kann seine Brauen mithilfe eines Augenbrauen-Gels leicht hervorheben. Zusätzlich festigt es die feinen Härchen und verschafft einen langanhaltenden Look. Die Brow Mascaras gibt es in verschiedenen Farbtönen, doch auch transparentes Gel kann bereits für einen wacheren Blick sorgen. Hierbei sollte sparsam vorgegangen werden. Eine zu dicke Schicht des Gels kann die Augenbrauen verkleben und es bilden sich Klümpchen. Aber keine Sorge: Wer gepatzt hat, muss nicht von vorne beginnen. So lassen sich Schminkfehler beheben.
Zusätzlich sorgt für ein intensiveres Finish der Griff zum Concealer. Dieser wird im Anschluss entlang der Augenbraue nach unten zum Augenlid verblendet. Der dadurch entstehende Kontrast hebt die Augenbraue stärker hervor. Wer dann noch den Glow ins Gesicht zaubern möchte, setzt auf Highlights. Dazu mit dem Pinsel etwas Highlighter aufnehmen und unterhalb des höchsten Brauenpunkts auftragen. Die dadurch entstehende Lichtreflexion garantiert einen ultrawachen Blick.
Geschafft! Nun kann sich voll und ganz dem Augen-Make-Up gewidmet werden. Und mit diesen Tipps gelingt auch der perfekte Lidstrich.