Kaum eine Maniküre ist so widerstandsfähig und langlebig wie Gelnägel. Wer sie nicht entfernt, wird sie erst los, wenn sie komplett auswachsen. Du kannst Gelnägel aber auch zu Hause selbst entfernen. Mit den richtigen Produkten und Schritten klappt das Entfernen sanft und sicher.
Gelnägel bieten dir eine scheinbar unendliche Vielzahl an möglichen Styles. Aber kann man Gelnägel selber machen? Ja, selbst zu Hause kannst du eigenhändig mit etwas Übung und einem einfachen Starter-Set schon die meisten Nagel-Trends nachstylen. Sitzen die Looks erstmal, bleiben sie auch bombenfest sitzen. Dein künstlicher Nagel aus dem ausgehärteten Gel wird mit der Zeit zwar auswachsen, aber absplittern oder einreißen tun Gelnägel im Normalfall nicht.
Wenn es dann so weit ist, und dein nackter Nagelansatz nachwächst, sollte die Gelschicht wieder ab.
Die sichere Option wäre nun: Ein Besuch im Nagelstudio, wo das Gel professionell entfernt und abgefeilt wird. Alternativ kannst du aber auch selbst zu Hause Hand anlegen. Wichtig bleibt in beiden Fällen, dass deine Nägel danach eine Pause einlegen können, um ohne Belastung nachzuwachsen.
Die künstlichen Nägel werden in mehreren Schichten aufgetragen. Jede einzelne muss anschließend unter einer UV-Lampe ausgehärtet werden. Das macht sie so widerstandsfähig und langlebig.
Entsprechend ist es aber auch gar nicht so einfach, sie wieder loszuwerden. Es gibt verschiedenen Methoden, um die Gelschichten aufzuweichen. Du wirst aber nicht drumherum kommen, zumindest Reste davon abzufeilen. Grundsätzlich solltest du dir also etwas Zeit dafür nehmen, um Gelnägel möglichst schonend wieder zu entfernen.
Es gibt auch vollständige Sets, mit Feilen, Nagellackentferner und Co. Manche der folgenden Tools hast du aber vielleicht schon zu Hause, dann kannst du die fehlenden Produkte nur noch ergänzen.
Desinfektionsmittel
Nagelhautschieber oder Rosenholzstäbchen
Set von Nagelfeilen aus Sandpapier in verschiedenen Stärken (Metall-, Kristall- oder Glasfeilen sind nicht geeignet)
Tuch oder Pinsel zum Entstauben
Wattepads oder Wattebällchen
Fingerkappen oder Alufolie
Vorbereiten: Wasch dir die Hände und desinfiziere deine Nägel inklusive Nagelhaut. Schieb dann vorsichtig deine Nagelhaut zurück, damit die beim Feilen nicht beschädigt wird.
Kürzen: Verwende dafür nicht einen Zwicker oder eine Schere, sondern kürze deine künstlichen Nägel mit einer Feile. Achte darauf, immer in eine Richtung zu feilen.
Feilen: Nur die oberste Gelschicht wird abgefeilt. Um das transparente Versiegelungsgel zu entfernen, kannst du eine feinere Körnung benutzen als im ersten Schritt und nur so lange feilen, bis der Nagel nicht mehr glänzt.
Säubern: Wenn du an der Farbschicht angekommen bist, entfernst du mit einem Pinsel oder Tuch gründlich jeglichen Staub, der beim Feilen entstanden ist. Danach pflegst du deine saubere Nagelhaut mit etwas Öl.
Tränken: Reiße ein Wattepad oder einen Wattebausch in Stückchen und tränke sie in Acetonhaltigen Nagellackentferner. Auf jede freigelegte Farbschicht kommt ein Stück Watte mit der Entfernerlösung.
Einwirkzeit: Damit das Gel gründlich aufgeweicht wird, befestigst du die Watte mit Alufolie oder speziellen Fingerkappen und lässt das Aceton 10 bis 15 Minuten einwirken.
Abziehen: Wenn du die Alu-Kappe inklusive Watte abziehst, kannst du leichten Druck auf den Nagel ausüben, um die Farbschicht abzuwischen.
Reste loswerden: Trotz der langen Einwirkzeit werden noch Reste der Gelschicht auf deinem Nagel zurückbleiben. Diese kannst du mit einem Nagelhautstäbchen abkratzen oder einem Buffer abreiben und dann deinen Naturnagel in Form feilen.
Pflegen: Das Aceton entzieht deinen Nägeln und der Haut drumherum Feuchtigkeit. Nutze eine reichhaltige Handcreme und ein Nagelöl, um deine Finger zu pflegen und Entzündungen vorzubeugen. Wenn du noch Zeit hast, gönn deinen Fingerspitzen ein fünf bis zehnminütiges Nagelölbad.
Das Acetonbad ist zwar effektiv, aber auch eine Strapaze für die Nägel und Haut. Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten, deine Gelnägel selber und ohne Aceton zu entfernen.
Die ersten Schritte bleiben dabei gleich, du desinfizierst deine Hände und kürzt die Fingernägel. Anschließend beginnst du das Gel Schicht für Schicht abzufeilen. Du kannst mit einer etwas gröberen Feile starten und dich dann zu feineren vorarbeiten, am Ende nutzt du nur noch den Buffer. Besonders wichtig bei dieser Technik: Achte darauf, nicht den Naturnagel abzufeilen. Verwende daher auch keine elektrisch betriebenen Nagelfeilen.
Kleiner Trick: Der künstliche Nagel staubt deutlich mehr als dein Naturnagel. Wenn du also beim Feilen bemerkst, dass plötzlich weniger Staub entsteht, sofort aufhören, um den natürlichen Nagel nicht zu schädigen.
Im Zweifel ist es besser eine dünne transparente Gelschicht stehenzulassen, die langsam herauswächst, als den Naturnagel zu beschädigen. Das kann nämlich nicht nur sehr schmerzhaft sein, sondern auch zu Entzündungen und Infektionen führen.
Auch bei dieser Methode gilt, danach brauchen deine Nägel dringend Pflege.
Du kannst deine Gelnägel auch zu Hause mit einer Essig-Zitronen-Lösung einweichen, um die Gelschichten zu entfernen. Das dauert noch etwas länger als mit dem Aceton-Entferner, nimmt dafür aber deine Nagelhaut und die Haut an deinen Fingern weniger mit.
Erst kommen deine Finger für 15 Minuten in ein warmes Wasserbad. Danach tränkst du etwas Watte mit einer Lösung aus klarem Essig und dem Saft einer Zitrone und weichst deine Nägel darin ein, wie oben schon bei der Aceton-Methode beschrieben. Nach zwei bis fünf Minuten in der Essig-Zitronen-Lösung solltest du den Gelnagel mit einem Rosenholzstäbchen von deinem Finger schieben können. Sollte das Gel noch zu sein, lasse die Mischung einfach noch etwas länger einwirken.
Auch danach brauchen deine Finger viel Pflege und Feuchtigkeit durch Nagelöl und Handcreme.
Bis der künstliche Nagel vollständig herausgewachsen ist, dauert es etwa 3 Monate. Während dieser Zeit muss er regelmäßig gefeilt werden. Vermeide es aber deine Nägel zu schneiden oder abzuknipsen, denn dabei entstehen Risse in der Gelschicht. Darunter können sich schließlich Pilze und Bakterien ansammeln und Infektionen verursachen.