Netflix & Mani

Gelnägel selber machen: Alle Produkte und Schritte nacheinander erklärt

Zwei Freundinnen machen sich gegenseitig Gelnägel | © Getty Images / gpointstudio
Du brauchst die richtigen Gel-Lacke, eine Lampe und etwas Übung dann gelingen dir perfekte Gelnägel.
© Getty Images / gpointstudio

Laufend tauchen neue Nailart Trends auf der For-You-Seite auf TikTok auf. So oft kann man gar nicht ins Nagelstudio gehen, um die alle mitzumachen. Musst du auch nicht. Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung kannst du dir Gelnägel selbermachen. 

Gelnägel selber machen, lohnt sich das?

Seitdem Hailey Bieber zur Met Gala 2022 ihre berühmten Donut Glazed Nails präsentiert hat, ist sie selbst zur Nail-Art-Trendsetterin der Stunde geworden. Fast wöchentlich versorgt sie uns seit Jahren mit neuen Styles. Gelnägel gehen parallel durch die Decke, weil immer mehr Menschen auf den Geschmack kommen und sich stylische, langlebige Trend-Looks an den Fingern wünschen.

Die künstlichen Nägel halten sich nämlich über mehrere Wochen. Nach einem Besuch im Studio, oder einer DIY-Gel-Maniküre zu Hause kannst du dich vier bis fünf Wochen lang zurücklehnen. Die Gelnägel halten und halten. Kein absplittert. Kein Aufplatzen.

Klingt verführerisch, nicht wahr? Wer Gelnägel á la Hailey, Kendal, Zendaya und Co. haben möchte, sollte allerdings auch die Risiken hinter künstlichen Nägeln kennen. Künstliche Nägel stehen wegen der verwendeten UV-Lampen nämlich unter Verdacht Hautkrebs zu fördern, sie beschädigen den Naturnagel und sie können unter Umständen zu Nagelpilz führen. Expert*innen raten daher, sie nicht dauerhaft zu tragen, sondern nur an besonderen Anlässen und dazwischen Pausen einzulegen.

Zudem kann es ganz schön kostspielig werden, alle vier bis fünf Wochen einen Termin im Nagelstudio zu buchen. Stattdessen kannst du auch in ein Gel-Maniküre-Set für zu Hause investieren und dir hin und wieder selbst einen langanhaltenden Look verpassen. Alles, was du zunächst braucht, ist etwas Zeit und Geduld, denn gerade am Anfang kann die Maniküre schon mal ein bis zwei Stunden in Anspruch nehmen. Umso geübter du mit der Zeit wirst, desto schneller gehen dir coole Looks und kreative Designs von der Hand.

Gut zu Wissen: Gelnägel selber machen klappt ganz einfach mit einem Set

Um die Anleitung für Gelnägel besser verstehen zu können, hilft es zu verstehen, wie diese aufgebaut sind. Die Gele werden in mehreren Schichten auf deinen Naturnagel aufgetragen und entweder mit einer UV-Lampe oder unter einem LED-Licht ausgehärtet. Neben der Lampe brauchst du also auch die passenden Lacke, oder eben Gele. Wer ganz neu in die Welt der Gelnägel einsteigt, kann also zunächst in ein Starter-Set investieren, um sich mit den Basics auszustatten. Passende Sets oder Starter-Kits gibt es zum Beispiel von Mylee, Neonail oder Alessandro.
 

Produkte und Tools: Das brauchst du, um Gelnägel selber zu machen

Die meisten Starter-Kits enthalten ein farbloses Gel und ein White Gel. Damit kannst du schon mal Nude Gelnägel designen oder dir klassische French Nails wie die von Kendal Jenner zaubern. Aber um kreativere Designs im Sinn hast, musst du dein Kit noch etwas erweitern. Dann kannst du dich an dieser Liste orientieren und dir noch alles Weitere dazuholen, das dir noch fehlen könnte. Diese Tools und Produkte brauchst du zum Gelnägel-selbermachen.


Optional kannst du dir auch noch Konturnagelknipser, Tips sowie verschiedene Feilen und Pinsel dazuholen oder in eine Arbeitsplatzlampe investieren.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für selbstgemachte Gelnägel

Unser Tipp vorab: Da das Licht der UV-Lampen, aber auch der LED-Lampen die Haut der Finger und Hände beschädigen kann, empfehlen wir dir vorher Sonnenschutz aufzutragen.

  1. Vorbereiten: Bereite deine Nägel immer gründlich vor. Das heißt zunächst in Form feilen und anschließend die Nagelhaut vorsichtig zurückschieben. Aber Vorsicht: Dermatolog*innen warnen davor, die Nagelhaut zu verletzen, da sie eine wichtige Schutzfunktion hat.

  2. Reinigen: Auf deinem Nagel sollten keine Reste mehr von altem Nagellack sein. Aber auch Rückstände von Handcreme oder Schweiß müssen ab. Mit einem Desinfektionsmittel kannst du den Nagel entfetten und gründlich säubern, um Nagelpilz und Infektionen vorzubeugen.

  3. Aufrauen: Ein Buffer ist wie in kleiner Schleifblock für den Nagel. Damit kannst du die Nageloberfläche etwas anrauen. Sobald dein Nagel nicht mehr glänzt, ist er fertig. Wenn alle Nägel gebuffert sind, befreist du sie nochmals gründlich von Staub und Schmutz.
    Extra Step: Wenn du deine Nägel künstlich verlängern möchtest oder sie einfach sehr brüchig sind, dann kannst du jetzt sogenannte Tips also künstliche Nagelspitzen aufkleben.

  4. Grundieren: Viele Gelnagel-Sets enthalten Primer. Der Primer sorgt dafür, dass das Gel noch besser haftet. Manche Marken bieten aber auch Basis-Gele an, die ähnlich funktionieren. Wenn du einen Primer hast, kannst du diesen nun als Basis auf deinen Naturnagel auftragen.

  5. Die erste Gel-Schicht: Es kann losgehen. Trage das erste farblose Gel mit einem Pinselchen auf deine erste Hand auf. Praktischer Tipp: Lass den Daumen zunächst noch weg und bearbeite den später in einer eigenen weiteren Runde.
    Wenn während des Auftragens etwas Gel auf deine Haut oder Nagelhaut gerät, dann entferne den Patzer sofort, bevor du die Finger unter die Aushärtungslampe hältst.

  6. Aushärten: Wenn die erste Schicht sitzt, dann kommen deine Finger in der Regel für zwei Minuten zum Aushärten unter das UV-Licht. Bei manchen LED-Lampen geht das Aushärten noch etwas schneller.

  7. Die zweite Gel-Schicht: Auf das Grundierungsgel folgt das Aufbaugel, das ebenfalls farblos ist, aber mit welchem man den Gelnagel modellieren kann. Nach dem Auftragen muss das Gel wieder unter dem Lampe aushärten.

  8. Der Cleaner: Durch das Aushärten entsteht eine sogenannte Schwitzschicht oder Dispersionsschicht. Die entfernst du mit einem desinfizierenden Cleaner, der ebenfalls in jedem Set enthalten sein sollte.

  9. Farbe und Nailart: Jetzt kannst du nach Belieben, Lust und Laune noch Farbgele einsetzen oder auch Nageltattoos verwenden. Nach dem Lackieren, Stylen und Aushärten nimmst du wieder die Schwitzschicht ab und hast nochmals die Möglichkeit Unebenheiten abzufeilen oder wegzubuffern.

  10. Versiegeln: Als letzte Schicht kommt das Versiegelungsgel auf die Nägel. Sie sorgt für extra langen Halt und verleiht dem Nageldesign noch mehr Glanz. Der Ablauf bleibt der gleiche wie bei den letzten Schichten: Auftragen, Aushärten und Säubern.

Wenn du mit den Fingern der ersten Hand fertig bist und alle Steps abgeschlossen hast, kannst du dich an den Daumennagel derselben Hand machen. Erst danach kommt die zweite Hand dran. Sobald du mit allen Nägeln durch alle Schritte gegangen bist, können sie noch etwas Pflege vertragen. Massiere etwas Nagelöl oder Nagelcreme in deine Nagelhaut ein, um dem strapazierten Naturnagel etwas Nährstoffe und Feuchtigkeit zu schenken.

Alternativen: Welche Nail-Art-Techniken gibt es noch zum Selbermachen?

Neben den klassischen künstlichen Nägeln gibt es inzwischen auch gelartige Lacke, die ohne Aushärtungslampe funktionieren. Diese Nagellacke mit „Gel like“-Finish oder „Gel shine“ kannst du wie gewohnt trocknen lassen und auch wieder wie gewohnt entfernen.

Shellac unterscheidet sich kaum von Gelen. Die Prozedur ist sehr ähnlich und die Nägel müssen ebenso unter der UV-Lampe aushärten. Das Ergebnis ist lediglich etwas dünner und daher natürlicher.

Acryllack wird aus einem Pulver und einer Lösung angemischt und dann Schicht für Schicht auf den Nagel aufgetragen. Diese Acrylmischung ist noch robuster als das Nagelgel und kommt ohne UV-Licht aus.

Nagelfolien halten ähnlich lange wie Gel und schaden dabei weniger dem natürlichen Nagel. Außerdem kann man auch ganz ohne Skills, aufregende Designs zum Aufkleben tragen. Allerdings muss man auch die Folie unter einer UV-Lampe aushärten.

* Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Die FUNKE National Brands Digital GmbH erhält beim Abschluss eines Kaufs eine Provision.
Mehr zum Thema