Wenn das Gewicht stagniert

Warum nehme ich nicht ab? Häufige Ursachen und Lösungen

schlanke Frau misst ihren Bauchumfang mit einem Maßband | © iStock | demaerre
Wenn das Gewicht stagniert, können unterschiedliche Ursachen dahinter stecken.
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"Warum nehme ich nicht ab?" Diese Frage stellen sich viele Diätwillige, bei denen sich trotz eines strengen Trainings- und Ernährungsplans auf der Waage nicht mehr viel tut. Wenn das Gewicht stagniert, kann das vielfältige Gründe haben. Wir verraten, wie man Gewichtsplateaus überwindet und endlich erfolgreich abnimmt.

Was tun, wenn das Gewicht trotz Sport und gesunder Ernährung stagniert?

Diät-Erfahrene kennen das: Zu Beginn ist man hochmotiviert, hält sich strikt an den Ernährungs- und Sportplan und die ersten Kilos purzeln. Doch dann geht plötzlich gar nichts mehr. Stagnation auf der Waage. Aber keine Sorge, sogenannte Gewichtsplateaus sind völlig normal, denn der Gewichtsverlust während einer Diät verläuft nicht linear. Gerade bei Frauen ist das Gewicht auch stark durch den Zyklus geprägt. Durch Wassereinlagerungen kann es vor den Tagen zu Schwankungen von mehreren Kilos kommen. Dazu kommt, dass Muskeln schwerer sind als Fett. Wer also in der Anfangsphase einer Diät viel Sport treibt, wird zwar Fett verlieren - auf der Waage ist das aber nicht sichtbar. 

Und was viele vergessen: Mit sinkendem Gewicht sinkt auch der Grundumsatz. Bedeutet, dass der Bedarf während einer Diät immer wieder neu berechnet und angepasst werden muss, um weiter abzunehmen. Hat man all diese Faktoren im Blick und es tut sich trotzderm nichts auf der Waage, könnten auch diese Dinge verantwortlich dafür sein, dass es mit dem Abnehmen nicht weiter klappen will.

8 mögliche Gründe, dass dein Gewicht stagniert

1. Zu geringe Kalorienzufuhr

Ja, richtig gelesen! Zu wenig zu essen, kann langfristig dafür sorgen, dass das Gewicht stagniert und sich auf der Waage gar nichts mehr tut. Der Grund dafür, liegt eigentlich auf der Hand: Crashdiäten mit extremer Kalorienrestriktion vermitteln dem Körper das Signal "Notstand". Und der reagiert darauf, indem er in den Hungerstoffwechsel schaltet und jede noch so kleine Kalorie versucht einzulagern. Zudem wird der Kalorienbedarf nach unten angepasst, d.h. der Körper kommt plötzlich mit viel weniger Kalorien aus. Isst man dann wieder "normal" ist der gefürchtete Jojo-Effekt das Resultat. Ein Teufelskreis, den es unbedingt zu vermeiden gilt. Bedeutet im Klartext: Niemals hungern. Ein moderates Kaloriendefizit (von höchstens 500 Kalorien täglich) führt langfristig zum Erfolg. Das erfordert zwar etwas Geduld und Durchhaltevermögen - die Kilos sind dann aber auch nicht gleich wieder drauf!

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Frau schlürft grünen Smoothie mit Strohhalm | © iStock | FGorgun

2. Zu viel Stress

Stress ist Gift im Kampf gegen die Kilos. Schuld ist das Stresshormon Cortisol, das die Fettverbrennung bremst bzw. blockiert. Wer zu viel Stress hat, bei dem ist der Cortisolspiegel permanent zu hoch. Die Gründe hierfür können vielfältig sein: ein zu hohes Pensum bei der Arbeit kann den Pegel ebenso in die Höhe schnellen lassen wie psychische Belastungen in der Familie. Und auch zu intensive sportliche Belastungen können diesen Effekt haben, wo wir schon beim nächsten Punkt wären.

3. Zu viel Sport

Zu viel intensive sportliche Belastung lässt den Cortisolspiegel ansteigen. Abnehmen wird damit quasi unmöglich. Insbesondere lange Cardio-Einheiten (über 45 Minuten) lassen den Cortisolspiegel stark ansteigen - und bewirken somit häufig den gegenteiligen Effekt. Statt abzunehmen wird die Fettverbrennung sogar noch blockiert. Die Lösung lautet: HIIT, also High Intensity Interval Training. Die kurzen, intensiven Intervalle gelten nachweislich als echtes Fatburner-Workout, lassen den Cortsiolspiegel weniger stark ansteigen und der Nachbrenneffekt fällt besonders groß aus. Stundenlange Cardio-Sessions werden damit überflüssig.

Und auch Krafttraining mit Muskelaufbau ist im Kampf gegen die Kilos völlig unterschätzt. Gerade Frauen haben (fälschlicherweise!) oft Angst vor Muskelbergen und meiden die Kraftbereiche. Dabei vergessen sie, dass Muskeln auch im Ruhezustand viel mehr Energie verbrauchen. Man kann also mehr essen, ohne zuzunehmen. Muskeln sind damit wichtige Verbündete im Kampf gegen Übergewicht! Doch auch hier gilt: regelmäßige Ruhephasen sind wichtig für den Körper. Zwischen intensiven Trainingstagen unbedingt Regenerationszeiten einlegen - eine entspannte Yoga-Session ist aber auf jeden Fall erlaubt!

4. In falschen Routinen gefangen

Doch auch der ausgeklügelste Fitness- und Ernährungsplan ist nicht zielführend, wenn man in falschen Routinen gefangen ist. Bedeutet konkret: Im Training müssen immer neue Trainingsreize gesetzt und die Muskeln vielfältig gefordert werden. Wer immer nur die gleichen Übungen mit gleichem Gewicht absolviert, wird langfristig keine Erfolge sehen. Besser: Abwechslung reinbringen! Einen Tag Krafttraining, einen Tag schwimmen oder wandern mit der besten Freundin und am anderen Tag eine entspannte Yoga-Session. Der Körper will vielfältig gefordert werden, so kommt außerdem keine Langeweile auf und die Motivation bleibt hoch.

Und auch auf dem Teller ist gesunde Abwechslung gefragt. Ein gesunder Mix ist der Königsweg zur Traumfigur, denn ständiger Verzicht macht unglücklich und ist auf Dauer nicht durchzuhalten. 

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Gesunde Salatbowl | © iStock | Lilechka75

5. Zu wenig Schlaf

Ob nun 7, 8 oder 9 Stunden: Erholsamer Schlaf begünstigt den Fettabbau. Schlafmangel lässt dagegen den Cortisolspiegel ansteigen und blockiert die Fettverbrennung. Mit einigen Tricks kann man den Körper bei der nächtlichen Fettverbrennung noch unterstützen:

  • Die letzte Mahlzeit 3-4 Stunden vor dem Einschlafen einnehmen, damit der Körper nicht mit der Verdauung beschäftigt ist.

  • Abends eiweißreich essen, Kohlenhydrate reduzieren.

  • In dunklem und kühlem Raum schlafen. Helles Licht stört die Produktion des Schlafhormons Melatonin.

  • Auf Alkohol verzichten - blockiert die Fettverbrennung.

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6. Man lässt sich von vermeintlich gesunden Lebensmitteln blenden

Ein leckeres Müsli am Morgen, ein nährstoffreicher Smoothie oder Fruchtjoghurt als Snack zwischendurch - klingt eigentlich total gesund, ist es aber nicht in jedem Fall. Gerade Frühstücks-Cerealien werden uns gerne als gesunder Start in den Tag verkauft, dabei strotzen die Fertigmischungen nur so von Zucker und Kohlenhydraten. Genau wie viele Fruchtjoghurts und Säfte, die das Kalorienkonto ordentlich belasten. Und auch fertig gemixte Smoothies sind für Abnehmwillige nicht unbedingt die beste Wahl, lassen sie den Insulinspiegel doch stark ansteigen. Besser wäre frisches Obst - in Kombination mit Magerquark oder Naturjoghurt ist das ein tatsächlich gesunder Start in den Tag.

Außerdem wichtig: Wer abnehmen will, sollte auf eine ausreichende Proteinzufuhr achten. Ohne Eiweiß können die Muskeln nicht wachsen, und auch die Regeneration nach dem Sport klappt nicht wie gewünscht. Zudem halten eiweißreiche Lebensmittel lange satt und Heißhunger-Attacken haben so keine Chance.

Noch mehr mögliche Gründe, warum das Gewicht trotz Diät und Sport stagniert, gibt es in diesem Video:

Warum nehme ich nicht ab? Das sind mögliche Gründe

7. Man verlässt sich allein auf die Zahl auf der Waage

Die Waage lügt - und der Erfolg einer Diät sollte nicht ausschließlich von einer Zahl abhängig gemacht werden, denn Muskeln sind nunmal schwerer als Fett. Wer also begleitend zu einer Ernährungsumstellung fleißig Sport treibt, wird Fett verlieren - aber nicht unbedingt Kilos auf der Waage. 

Viel verlässlicher: Das Maßband oder die Lieblingsjeans, deren Bund plötzlich immer lockerer sitzt. Auch Selfies, die den Diät-Erfolg sichtbar machen, sind eine tolle Motivation um weiter am Ball zu bleiben!

8. Hormonelles Ungleichgewicht durch Medikamente

Last but not least können auch Medikamente und ein damit einhergehendes hormonelles Ungleichgewicht schuld daran sein, dass es mit dem Abnehmen nicht klappt. Dazu zählen u.a.:

  • Antidepressiva

  • Antibabypille

  • Insulin-Injektionen

  • Andere Diabetes-Medikamente

  • Rheumamittel

  • Schilddrüsenmedikamente

All diese Mittel greifen in den Hormon-Haushalt des Körpers ein und haben damit auch Einfluss auf Körpergewicht und Fettmasse. Im Fall der Fälle unbedingt mit dem Hausarzt Rücksprache halten!

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