Wie sie unsterblich wurde

Marilyn Monroe: Portrait einer Ikone

Marilyn Monroe im Mai 1953 | © Getty Images | Alfred Eisenstaedt
Marilyn Monroe war zu ihrer Zeit die bekannteste und meistfotografierte Frau der Welt.
© Getty Images | Alfred Eisenstaedt

Die Kameras haben sie geliebt, das Publikum verehrt: Dennoch war Marilyn Monroe am Ende ihres Lebens mutterseelenallein – und starb mit gerade mal 36 Jahren unter bis heute ungeklärten Umständen.

Norma Jeane Baker, wie Marilyn Monroe mit bürgerlichem Namen hieß, wurde am 1. Juni 1926 in Los Angeles geboren und avancierte in den 1950er Jahren zur großen Filmikone und zum Sexsymbol einer ganzen Generation. Keine Frau wurde mehr fotografiert, keine Frau verkörperte mehr das Sinnliche, Weibliche und auch Unbeholfene in einer von Männer dominierten Welt. Sie war das für alle Zeiten unübertroffene Sexsymbol Amerikas. Ihren internationalen Durchbruch feierte sie 1953 mit "Wie angelt man sich einen Millionär" und "Blondinen bevorzugt". Aber auch die Filme "Das verflixte 7. Jahr" und "Manche mögen’s heiß" zählen zu ihren populärsten Erfolgen. Ihr Leben lang versuchte sie sich als Charakterdarstellerin durchzusetzen und suchte die Anerkennung als Künstlerin. Nach drei Ehen, drei Fehlgeburten und Depressionen endete sie schließlich in der Tablettensucht – und ihr Tod war der Beginn einer der wildesten Verschwörungstheorien, die es in Amerika wohl je gegeben hat.

Verschwörungstheorie um den Tod von Marilyn Monroe

In der Nacht vom 4. auf den 5. August 1962 wurde Marilyn Monroe von ihrer Haushälterin in Brentwood bewusstlos aufgefunden und daraufhin in das Krankenhaus von Los Angeles gebracht, wo sie in den frühen Morgenstunden des 5. August 1962 offiziell für tot erklärt wurde. Nach der Obduktion konnte ein Selbstmord mit einer Überdosis an Medikamenten und Schlaftabletten nicht ausgeschlossen – aber auch nicht bestätigt werden. Als im Jahre 1986 der Nachrichtensender BBC in einer Dokumentation die Behauptung aufstellte, Marilyn Monroe sei durch den amerikanischen Geheimdienst CIA im Auftrag von John F. Kennedy ermordet worden, kam damit ein Stein ins Rollen. Belegt wurde die Behauptung zwar nie, hartnäckig hält sich jedoch das Gerücht, dass sie eine Affäre mit dem Präsidenten und dessen Bruder Robert Kennedy hatte – die den beiden Saubermännern durchaus hätte gefährlich werden können. Unvergessen sei an dieser Stelle Marilyns Geburtstagsständchen für John F.- Kennedy bei seiner Feier im Madison Square Garden in New York – der heute als einer ihrer legendärsten Auftritte gilt. Niemand hatte bisher so lasziv “Happy Birthday Mr. President” gesungen – eineinhalb Monate später war sie tot.

Laut Polizeibericht gingen in der Nacht vom 4. zum 5. August zahlreiche Telefonate von Monroes Apparat ein und aus. Ob sie auch versuchte, das Weiße Haus oder das Justizministerium zu erreichen, ist ungeklärt. Auch, wer die nächtlichen männlichen Besucher waren, die Zeugen beobachtet haben wollen. Sicher ist nur, dass der Bruder des damaligen Präsidenten, Robert Kennedy, die Schauspielerin in der Nacht ihres Todes aufgesucht hat. Die Selbstmordtheorie steht jedenfalls auf schwachen Füßen.

Die Kindheit von Marilyn Monroe

Ihre Mutter Gladys Pearl Mortenson wurde ungewollt schwanger, war selbst labil und nervenkrank. Die Identität des Vaters gilt als nicht gesichert, er hat die Mutter mit dem Kind aber sitzen gelassen. Daher kam Norma Jeane Mortenson, wie sie mit bürgerlichem Namen hieß, erst bei Nachbarn unter, später wuchs sie bei Pflegeeltern und am Ende im Heim auf. Besonders tragisch: Sie wurde von ihrem Pflegevater sexuell missbraucht.

Marilyn Monroe: Bilder aus ihrem Leben

Marilyn Monroe als junges Mädchen | © Getty Images | Michael Ochs Archives

Ihr kometenhafter Aufstieg

1942 verheiratete man sie mit einem Nachbarn, James Dougherty. Es war eine Versorgerehe, damit die noch nicht Volljährige nicht zurück zu ihrer Pflegefamilie musste. Nur einige Jahre später folgte daher die Scheidung. Später arbeitete sie in einer Rüstungsfabrik, dort lernte sie den Armeefotograf David Conover kennen, ergatterte Jobs als Mannequin, ließ sich ihre kastanienbraunen Haare strohblond färben und zierte nur kurz darauf zahlreiche Titelblätter. Es folgten erste Filmrollen. 20th Century Fox besetzte sie zunächst als Statistin, dann übernahm sie häufig die Rollen naiver Sekretärinnen - der Grundstein für ihr “Blondchen-Image”. Aus Norma Jeane Mortenson wurde so schließlich Marilyn Monroe, da die Filmgesellschaft ihren Namen für nicht starfähig befand. Es folgten zahlreiche Rollen und ihr internationaler Durchbruch.

Marilyn Monroe am Hochzeitstag mit ihrem ersten Ehemann James Dougherty | © Getty Images | Michael Ochs Archives
Marilyn Monroe am Hochzeitstag mit ihrem ersten Ehemann James Dougherty
Foto: Getty Images | Michael Ochs Archives

Ihre gescheiterten Ehen – und mehrere Fehlgeburten

Im Jahr 1954 heiratete Monroe den zwölf Jahre älteren Baseballstar Joe DiMaggio, der unter ihrem Erfolg und ihrer Popularität litt. Daher hielt die Ehe nur knapp ein Jahr, ehe sie wieder geschieden wurde. Marilyn widmete sich daraufhin voll und ganz ihrer Karriere, nahm Gesangs- und Schauspielunterricht. Dort lernte sie den Autor Arthur Miller kennen, der später ihr dritter Ehemann wurde. Sie wünschten sich eigene Kinder, doch nach drei Fehlgeburten wurde sie immer depressiver, tablettenabhängig und gab sich schließlich in psychologische Behandlung. Nach einer Affäre ihres Mannes Arthur Miller, zerbrach 1960 dann auch diese Ehe und Monroe wurde von ihrer Analytikerin in die Psychiatrie eingewiesen.

Als 1962 die Dreharbeiten zu "Somethings Got to Give" mit Dean Martin begannen, wurde berichtet, dass die damals sehr labile Marilyn kaum im Stande war ihren Text zu behalten. Nach außen spielte sie aber bis zuletzt die Rolle der perfekten Blondine Marilyn Monroe.

Marilyn Monroe mit ihrem dritten Ehemann Arthur Miller und seinem Hund Hugo. | © Getty Images | NY Daily News Archive
Marilyn Monroe mit ihrem dritten Ehemann Arthur Miller und seinem Hund Hugo.
Foto: Getty Images | NY Daily News Archive

Was viele nicht über Marilyn Monroe wissen

  • Von wegen "dummes Blondchen": Marilyn Monroe war nicht nur Schauspielerin und Sängerin, sondern auch Poetin und schrieb ihre eigenen Gedichte. Ihre Werke wurden unter dem Titel "Marilyn Monroe - Tapfer lieben" veröffentlicht.

  • Marilyn Monroe trug Kleidergröße 42. Eine Größe, die heute fast schon als Übergröße gilt, war damals der Inbegriff perfekter Weiblichkeit.

  • Sie sollte Holly Golightly spielen: Truman Capote, der Autor des Romans „Frühstück bei Tiffanys“wollte eigentlich Marilyn Monroe für die Hauptrolle der Holly Golightly in der Buchverfilmung haben, die sagte aber ab - und so bekam Audrey Hepburn den Zuschlag.

  • Marilyn kämpfte ihr Leben lang um wahre Anerkennung und wollte niemals ein Sexsymbol sein. Ganz im Gegenteil. "Ein Sexsymbol ist ein Ding, und ich hasse es, ein Ding zu sein", sagte sie einst.

  • Als Kind und Teenager stotterte Marilyn Monroe, insbesondere wenn sie aufgeregt oder nervös war. Ihre hauchende Stimme hängt damit zusammen. Diese Sprechweise hat sie sich zusammen mit ihrer Logopädin angeeignet, um das Stottern zu überwinden. Während der Filmaufnahmen zu 'Something’s Got to Give' mit Dean Martin kam das Stottern wegen ihrer Depression und Angstzustände zurück.

  • Sie hatte zwei plastische Operationen - ein Kinnimplantat und eine Operation der Nasenspitze.

  • Für Nacktfotos im Playboy bekam sie unfassbare 50 Dollar. Hugh Hefner kaufte die Fotos dann für nur 500€.

  • Marilyn Monroe liebte Hunde - und zahlreiche Vierbeiner begleiteten sie in ihrem Leben.

Die erfolgreichsten Filme mit Marilyn Monroe

In 32 Komödien und Dramen hat die Hollywood-Schauspielerin Filmgeschichte geschrieben. Einen Oscar hat sie jedoch nie gewonnen.

  • „Die Marx Brothers im Theater“ (Love Happy), 1948

  • „Niagara“ (Niagara), 1953

  • „Blondinen bevorzugt“ (Gentlemen Prefer Blondes), 1953

  • "Wie angelt man sich einen Millionär?" ("How to Marry a Millionaire"), 1953

  • „Fluss ohne Wiederkehr“ (River Of No Return), 1954

  • „Das verflixte 7. Jahr“ (The Seven Year Itch), 1955

  • „Manche mögens heiß“ (Some Like It Hot), 1959

  • "Machen wir’s in Liebe" ("Let’s Make Love"), 1960

  • „Misfits – Nicht gesellschaftsfähig“ (The Misfits), 1961

Steckbrief - Marilyn Monroe

Bürgerlicher Name: Norma Jeane Baker

Geburtstag: 1. Juni 1926

Sternzeichen: Zwillinge

Geburtsort: Los Angeles, Kalifornien, USA

Größe: 1,68 Meter

Ehepartner: James Dougherty, Joe DiMaggio, Arthur Miller

Todestag: 5. August 1962

Grabstätte: Westwood Village Memorial Park Cemetery, Los Angeles, Kalifornien, USA

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