Der Urlaub ist für viele die schönste Zeit des Jahres. Die langersehnte Auszeit vom Alltag ohne ihren Vierbeiner zu genießen, ist für die meisten Hundebesitzer in Deutschland unvorstellbar: Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa nehmen 42 Prozent ihren Vierbeiner grundsätzlich mit in den Urlaub, knapp 20 Prozent zumindest gelegentlich. Und das mit gutem Grund: Vom Urlaub mit Hund profitiert nicht nur Frauchen oder Herrchen, sondern auch der Vierbeiner. Schließlich entwickeln die Tiere eine enge emotionale Bindung zu ihren Haltern und reagieren gestresst, unausgeglichen oder sogar aggressiv, wenn ihnen plötzlich ihre menschliche Bezugsperson fehlt.
Mit einem Husky Strandurlaub in Italien machen oder den Mops zum Wandern mit in die Alpen nehmen? Keine so gute Idee. Zwar sind beide Urlaubsziele grundsätzlich für Vierbeiner geeignet. Dennoch ist nicht jede Reise dorthin hundefreundlich. Was Hundehalter bei der Wahl des Urlaubslandes im Hinterkopf behalten sollten: Hunde können nicht schwitzen und fühlen sich in Ländern mit gemäßigtem Klima deshalb meist am wohlsten. Wird es den Tieren zu warm, regulieren sie ihre Körpertemperatur über die Zunge, indem sie hecheln – und das ist ganz schön anstrengend. Tropische Länder mit 40 Grad und Sonnenschein sind deshalb nicht die beste Wahl, wenn man mit seinem Begleiter auf vier Pfoten unterwegs ist.
Aktivurlaub mit viel Bewegung und Gelegenheiten zum Auspowern ist für Hunde dagegen ideal, solange sie fit sind. Einer ausgedehnten Bergtour mit extremen Höhenunterschieden ist beispielsweise nicht jedes Tier gewachsen. Insbesondere kleine Hunderassen wie Dackel und Terrier neigen zu Hüftproblemen und tun sich schwer mit steilen Auf- und Abstiegen. Wer seinen Hund mit in den Urlaub nehmen will, sollte dessen Bedürfnisse also nicht nur bei der Planung mit einbeziehen, sondern sie zur Priorität machen. Schließlich macht der Urlaub nur mit einem entspannten Hund wirklich Spaß.
Ob ans Meer, in die Berge oder zum Radfahren ins Flachland: Für fast jeden (Urlaubs-)Geschmack gibt es ein passendes Reiseziel, das auch Bello gefällt. Grundsätzlich gilt: Je kürzer die Anreise, desto besser. Stundenlange Autofahrten und vor allem Flugreisen bedeuten Stress pur für Hunde – deshalb lieber eine Urlaubsregion wählen, die in wenigen Stunden mit Auto oder Bahn erreichbar ist. Der Klassiker: Urlaub in Deutschland. Als hundefreundlichstes Bundesland gilt Bayern. In den Bergen oder an einem der zahlreichen Seen können die Fellnasen sich super in der Natur auspowern. Außerdem ist es meist kein Problem, tierische Begleiter mit in den Biergarten oder in Gaststätten zu nehmen. Ideal also, damit Bello während des Abendessens nicht alleine im Hotelzimmer oder in der Ferienwohnung bleiben muss.
Ebenfalls beliebt ist ein Urlaub mit Hund an der Nordsee und Ostsee. Beide Regionen gelten als sehr tierfreundlich und punkten mit gemäßigten Temperaturen, die für Vierbeiner selbst im Sommer gut erträglich sind. Darüber hinaus ist die weite, flache Landschaft ideal für Wanderungen und Spaziergänge. Zudem gibt es zahlreiche ausgewiesene Hundestrände. Für alle, die Urlaub mit Hund am Meer machen wollen, ist auch die Toskana eine gute Adresse – vor allem die Provinzen Livorno und Grosseto, an denen die Tiere oft mit an den Strand dürfen.
Ein bisschen Vorbereitung ist nötig, damit die Einreise ins Urlaubsland mit dem Vierbeiner reibungslos klappt. In Europa benötigt jeder Hund (übrigens auch jede Katze) einen Heimtierreisepass. Darin ist unter anderem die Chipnummer des Tieres vermerkt. Einige EU-Länder führen bei der Einreise einen Schnelltest auf Tollwutantikörper durch. Zudem sollten Haustierhalter vor der Abreise überprüfen, ob es im jeweiligen Urlaubsland Krankheiten gibt, die ihrem Schützling gefährlich werden könnten.
In einigen Ländern gelten für Hunde besondere Vorschriften: In die Schweiz zum Beispiel dürfen Hunde mit kupiertem Schwanz nicht einreisen. Dänemark und Frankreich untersagen Hunderassen, die als „gefährlich“ eingestuft werden (beispielsweise Pit Bull Terrier) die Einreise. In Spanien und Portugal dürfen Vierbeiner nicht in öffentlichen Verkehrsmitteln fahren – wer eine Rundreise mit dem Zug plant, sollte seinen tierischen Begleiter also zu Hause lassen.
Einige Vierbeiner mögen es nicht sonderlich gerne, auf vier Rädern oder Schienen von A nach B bewegt zu werden und leiden unter Reiseübelkeit. Wer seinen Hund vor dem Urlaub regelmäßig mit kurzen Fahrten an Auto- oder Zugfahren gewöhnt, ist wesentlich entspannter unterwegs. Wichtig: Während der Reise regelmäßig Pausen einplanen, in denen nicht nur Frauchen oder Herrchen, sondern auch ihr Begleiter auf vier Pfoten sich die Beine vertreten kann. Etwa zwölf Stunden vor der Abfahrt sollte Bello außerdem nicht mehr gefüttert werden – so erbricht er sich nicht im Auto, Zug oder Flugzeug, wenn ihm schlecht wird.
Apropos Flugzeug: Flugreisen sollte man seinem Haustier nur in Ausnahmefällen zumuten. Während kleinere Vierbeiner meist als Handgepäck durchgehen und in einer luftdurchlässigen Transporttasche mit in die Kabine dürfen, müssen größere Hunde (je nach Fluggesellschaft ab fünf Kilogramm Körpergewicht) in den Frachtraum – purer Stress für das Tier.
Wer mit dem Zug verreist, zahlt für einen großen Hund in der Regel den halben Preis oder den ermäßigten Kindertarif für ein Ticket. Außerdem sollte der Vierbeiner sich während der gesamten Reise sicher in einer Transportbox befinden – auch, damit Mitreisende sich nicht gestört fühlen.
Am unkompliziertesten für Hund und Halter ist die An- und Abreise mit dem Pkw. So lassen sich jederzeit spontane Stopps und regelmäßige Pausen einlegen, wenn der Vierbeiner unruhig wird oder eine Pipipause braucht. Während der Autofahrt sollte Bello natürlich sicher aufgehoben sein – entweder in einer gemütlichen Box im Kofferraum oder in einer speziellen Tasche mit Sicherheitsgurt auf dem Rücksitz.
Camping, Ferienwohnung oder doch ein schickes Hotel? Bei der Unterkunft stehen Reisenden mit Hund mittlerweile unzählige Möglichkeiten offen. Immer mehr Hotels checken gegen einen geringen Aufpreis auch Vierbeiner ein. Wohler fühlen Fellnasen sich aber meist in einer Ferienwohnung oder auf dem Campingplatz – also in einer Unterkunft, die ausreichend Platz bietet, damit das Tier sich frei bewegen und auch mal zurückziehen kann.
Europäischer Heimtierausweis
Je nach Reiseland: Maulkorb
Lieblingsspielzeug
Decke mit vertrautem Geruch
Laken oder Handtuch, um Boden oder Sofa in Ferienunterkunft abzudecken
Leine und Halsband mit vollständiger Adresse und Telefonnummer
Leckerlis
Vertrautes Futter, das für den gesamten Urlaub ausreicht
Futter- und Wassernapf
Hundereiseapotheke
Bequeme Transportbox
Auch, wenn es schwerfällt: Hundehalter, die ein exotische, weit entfernte Reiseziele wie Australien oder Thailand ins Auge fassen, sollten ihr Tier besser zu Hause lassen. Am besten aufgehoben sind Vierbeiner in der Obhut einer vertrauten Bezugsperson. Das kann zum Beispiel ein Familienmitglied oder der tierliebe Nachbarn sein. Daneben kann man auch über den Verband deutscher Haushüter einen Hundesitter engagieren, der Bello in seiner gewohnten Umgebung versorgt.
Haben weder Familienmitglieder noch Bekannte Zeit, während des Urlaubs auf den Vierbeiner aufzupassen, sind professionelle Dogsitter und Tierpensionen eine Alternative. Wie man ein gutes „Hundehotel“ erkennt? An hohen Hygienestandards, tiergerechter Einrichtung sowie großzügigen Auslauf- und Rückzugmöglichkeiten. Ohne gültigen Impfschutz, Parasitenvorsorge und eine Hundehalterhaftpflichtversicherung können Gäste auf vier Pfoten jedoch nicht einchecken. Am wichtigsten ist aber, dass die Chemie zwischen Hund und Betreuer stimmt. Deshalb vor dem Urlaub unbedingt einen Schnuppertag oder eine Probeübernachtung einplanen.