Den Entschluss zu fassen, ab sofort getrennte Wege zu gehen, ist schon schmerzhaft genug. Hat man jedoch eine gemeinsame Wohnung, wird es dank Kündigungsfrist, angespanntem Wohnungsmarkt und mehr noch komplizierter, einen klaren Schlussstrich zu ziehen. Hier findest du fünf Hilfestellungen für die Übergangszeit.
Müsst ihr noch einige Zeit gemeinsam in der Wohnung ausharren, wird es sich komisch anfühlen, das Bett weiterhin zu teilen. Oder es verleitet euch dazu, in gewohnte Muster zu verfallen (z.B. kuscheln), was zu weiteren Problemen führen kann. So macht sich eine Person vielleicht dadurch plötzlich wieder Hoffnungen.
Deshalb empfiehlt es sich, sich zumindest räumlich zu separieren. Eine*r schläft im Bett, der/die andere auf dem Sofa oder auf dem Klappbett im Bürozimmer. Versucht euch jeweils, einen Rückzugsort zu schaffen, indem ihr auch persönliche Gegenstände und Klamotten dorthin räumt.
Geratet ihr immer wieder aneinander oder ist es einfach zu verletzend, euch ständig zu sehen, obwohl ihr nach der Trennung so dringend Abstand braucht, solltet ihr ihn euch gönnen.
Sicherlich könnt ihr für einige Tage bei verschiedenen Freund*innen oder Familienmitgliedern unterkommen. Wechselt euch gegebenenfalls ab, wer gerade in der Wohnung bleibt. Wenn es finanziell drin ist, können natürlich auch ein Hotelzimmer oder eine Zwischenmiete in einer anderen Wohnung eine gute Lösung sein. Von dort aus solltet ihr euch dann schnellstmöglich um dauerhafte, neue Unterkünfte kümmern.
Bleibt ihr erstmal gemeinsam in der Wohnung, solltet ihr euch das "WG-Leben" möglichst angenehm gestalten. Dinge, die ihr früher oft mit- oder füreinander getan habt (z.B. Wäsche mitwaschen, einkaufen), macht nun jede*r für sich. Ihr könnt im Kühlschrank einzelne Fächer für euch festlegen und etwa einen Putzplan aufstellen.
Ist das einmal geklärt, kommt es zumindest in diesen Bereichen zu weniger Spannungen und ihr könnt euch gekonnter aus dem Weg gehen.
Eine meiner besten Freundinnen musste aufgrund verschiedener Umstände noch ein gutes halbes Jahr mit ihrem Ex-Partner zusammenwohnen. Ihr wichtiges Learning, das auch dir helfen könnte, war, dass man Gespräche über die Trennung, eine mögliche Versöhnung und Co. nicht ständig zulassen sollte. Das macht mürbe und ihr dreht euch im Kreis.
Würdet ihr nicht mehr zusammenwohnen, gäbe es dazu schließlich auch keine Möglichkeit und ihr müsstet bei dem*r anderen erst anfragen, ob er/sie bereit für ein weiteres Gespräch ist. Bei Redebedarf also lieber einen "Termin" dafür festlegen, statt den/die andere*n dauernd damit zu überfallen.
Egal, wie sehr ihr euch gegenseitig verletzt habt und enttäuscht seid, es bringt euch beiden nichts als Kummer und Stress, wenn ihr euch das Zusammenleben auf den letzten Metern zur Hölle macht.
Bemüht euch, möglichst neutral und fair miteinander umzugehen (z.B. kein neues Date mitbringen, keine Spontanparty feiern, nicht das Eigentum des*r anderen zerstören) und bis ihr endlich ausziehen könnt, einigermaßen friedlich nebeneinanderher zu leben.