Die frühen 2000er – eine Zeit der aufblühenden Popkultur, in der Filme und Serien uns alle in ihren Bann zogen. Ich muss zugeben, wenn ich auf der Suche nach einem Feel-Good-Film bin, schaue ich mir als Millennial am liebsten Klassiker wie Mean Girls an.
Doch beim genauen Hinschauen wird mir heute klar, dass viele dieser Geschichten problematische Botschaften enthalten, die meinem damaligen Teenie-Ich nicht bewusst waren. Hier sind einige Serien und Filme aus den 2000ern, die wir heute definitiv kritisch betrachten sollten.
Etwas Wichtiges vorab: Dieser Artikel möchte nicht vorschreiben, welche Filme oder Serien du künftig meiden solltest. Vielmehr geht es darum, mit einem wachsamen Auge auf die Darstellungen und Botschaften zu schauen, die uns oft unbewusst prägen.
Es geht nicht darum, den Spaß an alten Klassikern zu verlieren, sondern die Möglichkeit zu nutzen, sie mit einem neuen, reflektierten Blick zu genießen – und die problematischen Aspekte zu erkennen.
Die Bridget Jones-Filme mögen für viele die absoluten Lieblings-Rom-Coms sein. Die Filme sind aber aus heutiger Sicht vor allem ein Klassiker darin, unrealistische Körperideale zu promoten und Frauen unter Druck zu setzen. Bridget, die von ihren Mitmenschen ständig als pummelig bezeichnet wird, obwohl sie ein völlig normales Gewicht hat, führt sogar Tagebuch über ihre Kalorienaufnahme.
Und dann wären da noch die bemitleidenswerten Kommentare ihrer Familie und Freunde, weil sie mit 32 Single ist und schleunigst einen Mann braucht, denn ihre biologische Uhr tickt schließlich und als Single glücklich zu sein, ist im Rom-Com-Universum unmöglich.
In Plötzlich Prinzessin erfährt Mia, dass sie Prinzessin ist und eines Tages ein Königreich regieren soll. Wer den Film gesehen hat, kennt die wohl bekannteste Szene, wenn sich Mia vom vermeintlich hässlichen Entlein in einen schönen Schwan verwandelt: Ihre Haare werden geglättet, sie wird geschminkt und ihre Brille durch Kontaktlinsen ersetzt.
Der Film zielt darauf ab, dass wahre Schönheit nur durch eine Hollywood-taugliche Verwandlung erreicht werden kann. Zudem werden alle Brillenträgerinnen und Mädchen mit krausem Haar pauschal als hässlich abgestempelt.
"Girls Club" ist zweifellos Kult, leider werden aber toxische Verhaltensweisen als cool dargestellt. Die "Plastics" praktizieren Manipulation und Mobbing, und werden trotzdem bewundert. Essstörungen werden auf eine Weise behandelt, die das Problem verharmlost oder gar lächerlich macht. Genau das, was Jugendliche und junge Frauen nicht brauchen – eine Dosis toxisches Verhalten und Essstörungen als Witz.
Auch wenn Friends die Feel-Good-Serie schlechthin ist, werden zahlreiche Elemente sichtbar, die aus heutiger Sicht problematisch sind. Frauen werden in nahezu jeder Folge von Joey objektifiziert. In einer Folge macht er sogar Witze darüber, dass es okay ist, Frauen heimlich beim Sex zu filmen. Männer hingegen werden als schwach dargestellt und ausgelacht, wenn sie Emotionen zeigen.
Zudem enthält die Serie transphobe Sprache und nutzt "Fat Monica" für Witze über Übergewicht. Auch die geringe Vielfalt an nicht-weißen Charakteren in einer Stadt wie New York ist auffällig.
Auch "Der Teufel trägt Prada" bedient leider schädliche Stereotype, vor allem über Frauen in Führungspositionen: Sie werden als kalt, oberflächlich und im Herzen einsam dargestellt. Zudem suggeriert der Film, dass Frauen ihr Privatleben für Erfolg opfern müssen.
Problematisch ist auch, dass Andy erst nach einer äußerlichen Veränderung wahrgenommen wird. Trotz ihrer normalen Kleidergröße 38 wird sie als dick bezeichnet.
Dieser Gedanke, dass Erfolg nur durch äußerliche Transformation erreichbar ist, verstärkt ein gefährliches und unrealistisches Schönheitsideal, das insbesondere junge Frauen unter Druck setzt.
Es ist faszinierend, wie sich unser Blick auf alte Filme und Serien im Laufe der Jahre verändert hat. Was früher als unterhaltsam galt, wird heute oft als problematisch erkannt, besonders wenn es um Körperbilder und stereotype Darstellungen geht.
Die Medienlandschaft hat sich weiterentwickelt, und es ist wichtig, diese Veränderung aktiv zu unterstützen, indem wir mehr Produktionen feiern, die Diversität und Selbstakzeptanz fördern.
Indem wir kritisch bleiben und einen neuen Blick auf die Medien werfen, können wir dazu beitragen, dass die nächsten Generationen mit gesünderen und realistischeren Idealen aufwachsen.