Wer unter brüchigen Fingernägeln leidet oder keine Lust auf schnell abgesplitterten Nagellack hat, greift oft zu Gelnägeln, einer praktischen Alternative, mit der die Nägel über Wochen gepflegt aussehen. Doch ist das überhaupt gut für die Nägel oder sollte man hin und wieder eine Pause vom Nagelsalon einlegen? Wir verraten es dir.
Gelnägel bestehen aus mehreren Schichten, die schrittweise auf den Nagel aufgetragen werden. Zur Aushärtung oder Politur dieser Schichten verwenden die meisten Nagelstudios heutzutage mehrheitlich LED-Lampen, dennoch werden auch häufig UV-Lampen eingesetzt. Forscher*innen der University of California San Diego und der University of Pittsburgh haben deshalb in einer Studie UV-Lampen anhand von Zelllinien von Menschen und Mäusen getestet und ihre Ergebnisse in der Zeitschrift Nature Communications veröffentlicht.
Sie fanden heraus, dass die chronische Nutzung der Maschinen die DNA schädigen und Mutationen in menschlichen Zellen verursachen kann, die das Hautkrebsrisiko erhöhen könnten. Sie warnen jedoch davor, dass weitere Daten erforderlich seien, bevor eine schlüssige Aussage getroffen werden könne. So sind groß angelegte epidemiologische Studien erforderlich, um das Risiko für Hautkrebs an der Hand bei Menschen, die regelmäßig UV-Lampen verwenden, zu belegen. Zudem gehen sie davon aus, dass es mindestens ein Jahrzehnt dauern wird, bis solche Studien abgeschlossen sind und man ein genaues Ergebnis hat.
Was allerdings mit Sicherheit gesagt werden kann, ist, dass das verwendete Gel den natürlichen Nägeln schadet. Aufgrund der dicken Gel-Schicht bei künstlichen Nägeln gelangt in der Regel nur wenig Sauerstoff zum Naturnagel. Dies führt oft zu einer Verschlechterung der Hornschicht. Die Nägel werden dadurch weich, dünn und brüchig. Darüber hinaus erhöht sich das Risiko von Infektionen.
Zusätzlich wird die Oberfläche der Naturnägel beim Vorbereiten für künstliche Nägel in der Regel aufgeraut. Auch in diesem Fall leidet die Hornschicht, wodurch der Naturnagel anfälliger für Infektionen wird.
Künstliche Nägel schaffen ideale Bedingungen für das Wachstum von Nagelpilz. Bereits während der Anwendung können Lücken zwischen dem natürlichen Nagel und dem Gel entstehen, in denen sich Hefe, Schimmel- oder Fadenpilze ansiedeln können. Diese Pilze fühlen sich in der warmen und sauerstoffarmen Umgebung wohl.
Aufgrund der Schwierigkeiten, die Bereiche unter den Gelnägeln gründlich zu reinigen, können sich Viren und Bakterien hartnäckig halten. Das Robert-Koch-Institut hat daher Richtlinien erlassen, die besagen, dass das Personal in Krankenhäusern, Arztpraxen, Pflegeheimen und anderen medizinischen Arbeitsbereichen ausschließlich natürliche und kurz geschnittene Fingernägel tragen darf.
Tipp: Ob du dich nun für Gelnägel entscheidest oder es lieber natürlicher magst, in beiden Fällen solltest du deine Nägel immer pflegen. Dazu empfehlen wir dir diesen Nagelhärter von essie.