Anti-Aging-Hautpflege

Bakuchiol: Ist diese pflanzliche Retinol-Alternative besser als das Original? 

Babchi trockene Rohkerne (Psoralea Corylifolia) auf rosa Oberfläche mit verschiedenen Arten von kosmetischen Produkten. | © gettyimages.de | Anna Gorbacheva
Retinol, bloß besser? Diese vegane Alternative wird gerade gehypt!
© gettyimages.de | Anna Gorbacheva

Retinol gilt schon seit Jahrzehnten als der Anti Aging Wirkstoff Nummer Eins. Nun wird ein pflanzlicher Wirkstoff als Alternative gefeiert. Wir haben uns Bakuchiol näher angeschaut.  

Was kann Retinol?

Das Vitamin A Retinol steckt in tierischen Lebensmitteln wie Leber, Butter, Eigelb oder dem Leberöl von Fischen. Es wird wegen seiner straffenden und Haut stärkenden Wirkung vor allem in Anti Aging Kosmetik eingesetzt. Das Vitamin fördert die Kollagenproduktion wodurch die Haut gefestigt, Falten gelindert und vorgebeugt und die Poren verfeinert werden.

Was ist der Unterschied zu Bakuchiol?

Das pflanzliche Vitamin A aus den Samen und Blättern der Psoralea corylifolia, oder auch Babchi, eine exotische asiatische Pflanze. Babchi ist in der traditionellen indischen und chinesischen Medizin zur Behandlung von Hauterkrankungen schon lange bekannt. 

Erst jetzt wurde die Aufmerksamkeit der Kosmetikindustrie auf den Pflanzenstoff gelenkt. Denn Vergleichsstudien zeigen, obwohl beide Stoffe chemisch grundverschieden sind, haben Sie die gleiche Wirkung auf die Haut.

Dabei ist Bakuchiol aber natürlich und rein pflanzlich und kann somit auch in Naturkosmetik und von Veganern verwendet werden.

Extra Tipp, für alle die ihre Produkte nach Bakuchiol absuchen: Unter den Inhaltsstoffen von Cremes und Seren ist Bakuchiol häufig auch als Sytenol A oder Phyto Retinol angegeben.

Bakuchiol und Retinol - die Wirkung

Die Wirkstoffe im Vergleich:

  • Sowohl Bakuchiol, als auch Retinol lassen Altersflecken und dunkle Pigmentflecken verblassen.

  • In der indischen Medizin wird Bakuchiol zur Behandlung von Pigmentstörungen wie der Weißfleckenkrankheit oder Vitligo eingesetzt.

  • Beide Stoffe wirken entzündungshemmend, lassen sich gegen Pickel einsetzen und können bei Akne helfen

  • Beide Stoffe regen die Kollagenbildung an, verbessern die Hautelastizität, reduzieren Falten und beugen die Bildung von neuen Falten vor.

Welcher Stoff ist verträglicher?

Bisher konnten keine Studie Nebenwirkungen bei der Verwendung von Bakuchiol feststellen. Der pflanzliche Stoff ist nicht nur wirksam, sondern auch besonders hautverträglich. Während eine Vergleichsstudie Hautreizungen, Juckreiz und Schuppenbildung nach der Verwendung von Retinolpräparaten registrierte. Das Bundesinstitut für Risikobewertungen warnt sogar vor der Überdosierung von Vitamin A durch Retinol, was zu Hautreizungen, Kopfschmerzen oder Übelkeit führen kann. 

Was ist nachhaltiger?

Die Babchi-Pflanze ist ausschließlich in Asien heimisch und muss somit immer über lange Transportwege zur Weiterverarbeitung oder in einem fertigen Produkt hinter sich bringen, um hierzulande eigesetzt und verkauft zu werden.

Gleichzeitig ist der künftige Fortbestand der Pflanze aktuell gefährdet, da die zunehmende Nachfrage der Kosmetikindustrie die wilden Bestände stark zurückgedrängt hat.

Retinol hingegen muss nicht transportiert oder geerntet werden, es müssen auch keine Tiere dafür leiden, denn das Vitamin A kann ortsunabhängig, allein durch chemische Prozesse hergestellt werden. Trotzdem ist der Wirkstoff weder vegan noch ein Naturprodukt und kann demnach in entsprechend zertifizierten Produkten nicht eingesetzt werden.

Aber was ist nun besser? Bakuchiol oder Retinol?

Durch den exzessiven industriellen Einsatz von Bakuchiol in Kosmetik ist es zu belastend geworden, um als nachhaltige Alternative zu gelten. Der gezielte Einsatz der Pflanze in der Medizin und zur Heilung von Hautkrankheiten war bisher unbedenklich, erst die Verwendung als Anti-Aging-Stoff hat die Pflanze an den Rand der Bestandsgrenzen getrieben.

Beide Stoffe erfüllen nahezu die gleichen Wirkungen und Verbesserungen in der Haut. Somit kann im Labor hergestelltes Retinol vollkommen unbedenklich eingesetzt werden. Solange man darauf achtet die Menge nicht zu überdosieren. Sollte die Haut trotzdem nach längerer Anwendung Reizungen aufweisen, hilft es Retinolprodukte zu pausieren und stattdessen auf pflanzliche Feuchtigkeitspflege zu setzen.

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