Lange war das Sprechen über Geschlechtsorgane ein absolutes Tabu. Das hat sich mittlerweile zum Glück stark geändert. Doch es kursieren immer noch hartnäckige, falsche Informationen. Hier kommen fünf vermeintliche Vulva-Fakten, die so nicht stimmen.
Leider werden die Begriffe immer noch als Synonyme verwendet. Dabei handelt es sich bei der Vulva um alle äußerlichen Bestandteile des weiblichen Geschlechtsorgans, während die Vagina der innenliegende "Muskelschlauch" ist, der bis zu Gebärmutterhals führt.
Nicht ganz. Als Kitzler bezeichnet man den äußeren Teil der Klitoris, den man sehen kann. Ähnlich wie bei einem Eisberg liegt im Inneren aber der nicht sichtbare und meist größere Rest der Klitoris. Insgesamt kann das Organ bis zu 12,5 Zentimeter lang werden.
Ja, Intimhygiene ist wichtig. Allerdings kann sich die Vagina durch gesunde Bakterien selbst rein halten und muss nicht von innen gewaschen werden. Und auch bei der Vulva reichen warmes Wasser und eine milde Seife. Die übermäßige Anwendung verschiedener Pflegeprodukte hat oft den gegenteiligen Effekt und führt zu Juckreiz, Entzündungen und Trockenheit. Bist du dir deshalb unsicher, sprich am besten mit deiner*m Frauenärzt*in.
Genau wie bei den starken Muskeln der Vagina ist es auch bei der Vulva nicht möglich, dass sie etwa durch zu viel Sex oder Geburt ausleiert. Jedoch kann sich das Aussehen der Vulva und Vulvalippen mit der Zeit verändern. Das passiert aber so oder so. Deshalb lässt sich damit auch ein weiterer fieser Mythos, dass eine schöne Vulva wie in einem Porno aussehen muss, beseitigen. Denn sie kann die unterschiedlichsten Formen annehmen und jede ist absolut gleichwertig.
Nicht jede Frau kann vaginal zum Höhepunkt kommen. Irgendwann hat sich dann mal der Irrglaube eingeschlichen, dass das eine Schwäche wäre und man total viel verpasst. Wahrscheinlich auch, weil klitoraler und vaginaler Orgasmus immer sehr differenziert werden. Dabei hat die Klitoris bei beiden Varianten einen großen Anteil. Es braucht also keinerlei Bewertungen und wir können eigentlich ganz entspannt Sex haben, ohne nach dem "G-Punkt" zu suchen. Den gibt es so übrigens auch nicht, gemeint ist damit viel eher eine größere erogene Zone und kein Punkt.