Druck in der Beziehung, innerhalb der Familie oder im Beruf kann bei vielen permanenten Stress hervorrufen.
Dr. Andreas Hagemann, Psychiater und ärztlicher Direktor der Privatklinik Merbeck sowie der Röher Parkklinik, verrät, welche Folgen zu viel Stress haben kann und was man dagegen tun kann.
Dr. Andreas Hagemann verrät: Hinter Stress steckt ein tief in uns verankerter archaischer Mechanismus, hat die Forschung festgestellt. Dieser diente ursprünglich dazu, den Körper in lebensbedrohlichen Situationen zu wappnen und ihn in Sekundenschnelle auf Höchstleistungen für Flucht oder Kampf vorzubereiten. Dementsprechend werden auch heute noch in besonders herausfordernden Lebenslagen Stresshormone ausgeschüttet – in erster Linie Adrenalin und Cortisol.
1. Die Muskulatur spannt sich an, Atmung und Puls beschleunigen sich, Blutzucker und Blutdruck steigen. Die unmittelbare, maximal aktivierende Wirkung des Adrenalins ist jedoch auf einige wenige Minuten beschränkt.
Bei dauerhaftem Stress tritt die langfristige Wirkung des Cortisols in den Vordergrund – mit entsprechenden Nebenwirkungen. Es leidet nicht nur unsere Psyche, sondern auch unser Körper erheblich:
2. Das Immunsystem wird geschwächt, die Zeugungs- und Empfängnisfähigkeit sowie die Libido werden reduziert.
3. Es drohen Beschwerden wie etwa Magenschmerzen und Durchfall bis hin zu Diabetes und schweren Herz-/Kreislauferkrankungen.
4. Selbst depressive Erkrankungen sind eine mögliche Folge der biochemischen Veränderungen des Gehirns.
Laut Dr. Hagemann helfen regelmäßiger Ausdauersport, eine gesunde, ausgewogene Ernährung und ein Verzicht auf Nikotin, Koffein und Alkohol helfen gegen Stress und dessen Folgen – ebenso wie ausreichender Schlaf und die Verminderung wiederkehrender Überforderungssituationen. Stressbewältigungstechniken und Entspannungsmethoden wie die progressive Muskelrelaxation oder sogenannte imaginative Techniken und Yoga/Meditation bringen ebenfalls mehr Ruhe ins Leben.
Ebenso hilfreich ist es vielfach, Stress-Auslöser zu identifizieren: Überlegt einmal, welche Situationen euch besonders stressen und wie ihr diese künftig weitgehend umgehen könnt.