Die Finnen haben es lange vorgemacht - regelmäßiges Schwitzen in beheizten Räumen fördert die Gesundheit. Doch wie wirkt sich ein Sauna- oder Dampfbad-Besuch auf den Körper genau aus und was ist gesünder?
Bei den Finnen sind Schwitzbäder fest in der Kultur verankert, zumal die beheizten Räume auch dort entwickelt wurden. Hierzulande schwören Wellness-Liebhaber ebenfalls auf die wohltuende und heilende Kraft des Sauna- und Dampfbadens. Über die vergangenen Jahrzehnte hat sich eine ganze Tourismus-Sparte mit Fokus auf Spa und Wohlbefinden etabliert.
Die gesundheitsfördernde Wirkung von Saunen und Dampfbädern ist mittlerweile unumstritten. Doch welche Vorteile bringt das Schwitzen tatsächlich für Körper und Geist? Und wie gut sind Dampfbäder im Vergleich zu Saunen für die Gesundheit?
Professor Jari Laukkanen und sein Team von der Universität Ostfinnland haben untersucht, wie sich das Schwitzen in der Sauna auf die Gesundheit auswirkt. An der aktuellen Studie nahmen 100 Testpersonen teil und sie hat gezeigt, dass ein 30-minütiges Saunabad den Blutdruck senkt. Auch 30 Minuten danach blieb der Blutdruck unter dem Wert von vor dem Saunagang. Darüber hinaus hat das Forscherteam herausgefunden, dass regelmäßige Saunabesuche das Risiko für Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Alzheimer sowie Demenz reduzieren. Häufiges Saunabaden wurde zudem mit einer Verringerung von Atemwegserkrankungen in Verbindung gebracht.
Die meisten Sauna- und Dampfbad-Liebhaber wissen um die entspannende Wirkung des Schwitzens: Die Wärme hebt die Stimmung und trägt zum Stressabbau bei. Das hat wiederum einen positiven Effekt auf die Herzgesundheit. Ein regelmäßiger Saunabesuch ist nicht nur Balsam für die Seele, sondern entschlackt auch den Körper, reinigt die Haut, stärkt das Immunsystem und regt das vegetative Nervensystem an. Außerdem kann Saunabaden bei Kopfschmerzen und Schlafstörungen Abhilfe leisten.
Die zwei wesentlichen Unterschiede zwischen der Sauna und dem Dampfbad sind die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit. Während im Dampfbad zwischen 40 und 60 Grad Celsius herrschen, ist es in der klassischen, finnischen Sauna mit 70 bis 90 Grad deutlich heißer. Die Luftfeuchtigkeit liegt im Dampfbad bei 100 Prozent, in der Sauna ist es hingegen völlig trocken. Im Dampfbad kondensiert die Luft auf der Haut, was häufig mit Schweißperlen verwechselt wird. Der Körper kühlt in der Sauna und beginnt deshalb zu schwitzen. Wo man sich am besten entspannen und erholen kann, hängt tatsächlich von den individuellen Vorlieben ab. Denn beide Arten der Schwitzbäder sind gleichermaßen gesund und effektiv.
Für Saunaanfänger oder Menschen mit Kreislaufbeschwerden eignet sich das Dampfbad als Einstieg oft besser, weil es aufgrund der niedrigeren Temperaturen als milder empfunden wird.
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