Ein Netflix-Marathon vor dem Schlafengehen hat sich für viele Menschen zur festen Abendroutine entwickelt. Ob das schlaffördernd ist, ist die große Frage und wird seitdem diskutiert. Eine neue Studie liefert jetzt spannende Erkenntnisse, wie sich Binge-Watching wirklich auf den Schlaf auswirkt!
Die Professoren Björn Rasch und Andreas Fahr der Universität Freiburg haben sich im Rahmen des vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanzierten Projekts "Excessive Media Use in Times of Netflix" mit der Frage beschäftigt, wie sich Binge-Watching auf unseren Schlaf auswirkt. Kurze Erklärung: Unter Binge-Watching versteht man einen Serienmarathon, bei dem man mehrere Folgen am Stück schaut und nicht aufhören kann.
Das erstaunliche Ergebnis: Binge-Watching von spannenden Serien vor dem Schlafengehen führt zwar zu einem stärkeren Stressempfinden, aber hat keine signifikante Auswirkung auf die Schlafqualität. Ob man eine spannende Serie oder eine Dokumentation vor dem Zubettgehen schaut, scheint daher keinen Einfluss auf den Schlaf zu haben. Im Gegenteil: Die Studienteilnehmer*innen, die eine fesselnde Serie vor dem Einschlafen anschauten, hatten sogar eine verkürzte Einschlafzeit. Eine Ausnahme stellen jedoch Cliffhanger in Serien dar ...
Wenn die Serie mit einem Cliffhanger endet, sprich mit einem offenen und unerwarteten Ende, beeinflusste das spürbar den Schlaf. Die Studienteilnehmer*innen hatten nicht nur ein messbares Stressempfinden wie Herzklopfen - ihre Tiefschlaf-Phase fiel auch kürzer aus.
Die deutschen Forscher*innen empfehlen daher, vor dem Einschlafen zumindest keine Folgen mit Cliffhanger mehr anzuschauen, damit die Bettruhe nicht beeinträchtigt wird. Heißt konkret: Sich das Staffelfinale nicht um 22 Uhr anschauen, sondern lieber auf den nächsten Tag oder das Wochenende verschieben.