Ihre Periode erleben alle Frauen anders. Während die einen beschwerdefrei bleiben, leiden die anderen unter Unterleibskrämpfen, Rücken- oder Kopfschmerzen. Vor dem Einsetzen der Regelblutung kann es zudem zu Brustspannen, Wassereinlagerungen oder Stimmungsschwankungen kommen. Man spricht vom prämenstruellen Syndrom. Doch PMS ist nicht gleich PMS. Je nach Art der Beschwerden unterscheidet man zwischen fünf Typen.
Die größte Kategorie stellt PMS-A, auch als Angst-Typ bezeichnet, dar. 65 bis 75 Prozent der Frauen, die unter PMS leiden, verspüren in der zweiten Zyklushälfte Ängste, Traurigkeit, Nervosität, Reizbarkeit und Aggression. Das emotionale Ungleichgewicht ist zurückzuführen auf den hohen Östrogenspiegel und den niedrigen Progesteronspiegel. Bei Stress wird Progesteron zusätzlich zu Cortisol weiterverarbeitet, sodass der Spiegel weiter sinkt und sich die Symptome verstärken.
Burger, Pommes und am liebsten noch eine Tafel Schokolade zum Nachtisch: Hast auch du in den Tagen vor deiner Periode ein gesteigertes Verlangen (Englisch: craving) nach Essen, zählst du zu PMS-Typ C. Verantwortlich für deinen Heißhunger ist ein schwankender Blutzuckerspiegel, ausgelöst durch die verstärkte Insulinwirkung in der zweiten Zyklushälfte. Weitere Begleiterscheinungen sind Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufbeschwerden und Müdigkeit.
Fühlst du dich hingegen aufgeschwollen, gehörst du dem Wassereinlagerungs-Typ an. Er wird auch PMS-H genannt, wobei das H für Hyperhydration, also einen Überschuss an Wasser im Körper, steht. Bei 85 Prozent der Frauen kommen Brustschmerzen hinzu. Der Grund: Die Hormone Östrogen (genauer gesagt das Estradiol) und Serotonin erweitern die Blutgefäße respektive machen sie durchlässiger, was Wassereinlagerungen begünstigt. Außerdem drosselt das Nebennierenhormon Aldosteron die Flüssigkeitsausscheidung, sodass mehr Wasser im Körper bleibt.
Der depressive Typ (PMS-D) reagiert auf die bevorstehende Menstruation mit Stimmungsschwankungen, Gedächtnisschwäche und Verwirrung. Er ist in dieser Zeit nahe am Wasser gebaut und schläft schlecht. Sind die Symptome so stark ausgeprägt, dass sie die Betroffenen im Alltag einschränken, spricht man von einer prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS), die ärztlich behandelt gehört. Wie es dazu kommt, ist noch nicht vollständig erforscht. Als mögliche Ursache wird ein niedriger Östrogenspiegel und ein hoher Progesteronspiegel vermutet, der dazu führt, dass mehr Adrenalin und weniger Dopamin produziert wird. Das wiederum schlägt sich auf die Stimmung nieder.
Hast du dich in mehreren PMS-Typen wiedererkannt, gehörst du zum Misch-Typ PMS-T. Das T steht dabei für Total Overall Symptoms (zu Deutsch: Gesamtsymptome). Das baldige Einsetzen der Periode kann sich sowohl durch Stimmungsschwankungen als auch durch Heißhungerattacken oder Wassereinlagerungen bemerkbar machen.
Extra-Tipp: Leidest du vor und/oder während deiner Monatsblutung unter Beschwerden, lohnt es sich, diese in einem Periodenkalender festzuhalten (erhältlich bei Amazon). So erhälst du einen besseren Überblick über deinen Zyklus.