Vor dem Urlaub sollen noch ein paar Kilos purzeln? Der neue Diät-Trend Scheinfasten könnte die Lösung sein. Ein Experte zeigt, was es zu beachten gilt.
Beim Scheinfasten handelt es sich um ein fünftägiges, veganes Ernährungsprogramm, das laut Prof. Dr. Michalsen "für die meisten Menschen geeignet" ist. Personen, "die unter einer Essstörung, Untergewicht, Magersucht oder Bulimie leiden", sollten von dem Fastentrend allerdings Abstand nehmen.
Wer scheinfastet, führt seinem Körper am ersten Tag rund 1.100 Kalorien zu, an den vier übrigen Tagen jeweils 750 Kalorien. Der Clou: Durch die kalorienreduzierten, "eher fettreichen und zuckerarmen" Mahlzeiten bekomme der Körper zwar alle essenziellen Nährstoffe. Aufgrund der geringen Zufuhr werde er zeitgleich aber auch in einen Fastenzustand versetzt. So sollen innerhalb der wenigen Tage bis zu 2,5 Kilogramm purzeln.
"Die meisten Detox-Diäten basieren nicht auf einem wissenschaftlich nachvollziehbaren Prinzip", sagt Prof. Dr. Michalsen. "Klassisches Detox gibt es nach medizinischer Sicht nicht." Der positive Effekt des Fastens sowie Scheinfastens, nämlich "eine tatsächliche Verbesserung der gesundheitlichen Funktion der Körperzellen", sei hingegen wissenschaftlich belegbar.
Der Mediziner erklärt: "Der Verzicht auf tierische Eiweiße hat zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen." Die Scheinfasten-Diät habe demnach nicht nur "entzündungshemmende Effekte", sondern wirke sich auch positiv "auf den Stoffwechsel, das Herz-Kreislauf-System und die Verdauungsorgane" aus. Wissenschaftlich belegt sei zudem die "Wirksamkeit auf Rheuma, Diabetes Typ 2, Bluthochdruck sowie zahlreiche chronische Schmerzsyndrome und Reizdarmsyndrome".
Mit "anfänglichen Kopfschmerzen oder Rückenschmerzen" müsse dem Arzt zufolge in manchen Fällen gerechnet werden. Nach den ersten Tagen könne es zudem zu einer "vermehrten Kälteempfindlichkeit oder einer leichten Schwäche" kommen. Was dann hilft? "Das Trinken von heißem Tee" sowie "ein Spaziergang oder leichte sportliche Betätigung". Laut Prof. Dr. Michalsen haben diese Aktivitäten außerdem den positiven Effekt, dass sie gegen das Hungergefühl helfen würden.
Beim Scheinfasten sind kalorien-, zucker- und proteinarme Speisen und Snacks erlaubt. Du beginnst mit einer Kalorienzahl von 1.100 Kalorien am ersten Tag und schraubst diese auf 800 Kalorien von Tag 2 an runter.
Während zu Beginn vor allem Suppen und flüssige Nahrung empfohlen werden, kann es ab Tag 6 mit komplexeren Kohlenhydraten weitergehen. Dann sind auch kleine Mengen an Fisch, Fleisch und Hülsenfrüchten erlaubt, um den Körper wieder auf feste Nahrung vorzubereiten und das Fasten zu brechen.
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