Nicht immer müssen Schmerzen eine körperliche Ursache haben. Sehr oft steckt auch die Psyche dahinter. Die Psychosomatik, also der Zusammenhang zwischen Psyche und körperlicher Gesundheit, wurde lange bei der Feststellung von Krankheiten außer Acht gelassen. Mittlerweile findet hier zum Glück ein Umdenken statt. Wir erklären, welche Schmerzen auch durch Gefühle wie Trauer, Wut, Angst, Liebeskummer oder auch Stress ausgelöst werden können.
Schmerzen im Rücken gehören zu den häufigsten psychosomatischen Erkrankungen. Etwa 85 Prozent aller Erwachsenen waren in ihrem Leben schon mal von Rückenschmerzen betroffen. Zwar liegt die Ursache dafür auch in unserem sitzlastigen Büroalltag, aber auch Stress und psychischer Druck auf der Arbeit können Verspannungen und Schmerzen im Rücken auslösen. Wenn man sich zudem noch wenig bewegt und für keinen Ausgleich sorgt, kann das die Schmerzen verschlimmern.
Kopfschmerzen sind ebenfalls ein typisches Volksleiden. Besonders verbreitet sind dabei die Spannungskopfschmerzen (Brummen, Pochen, Stechen) und genau diese sind häufig auch psychosomatisch. Andauernder Stress, emotionale Belastung und auch ungelöste innere Konflikte können sich in Kopfschmerzen äußern.
Dass Stress wortwörtlich auf den Magen schlägt, ist nicht nur so daher gesagt. Magenprobleme aller Art, ob Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung, können auch psychische Ursachen haben.
"Negative Emotionen wie Angst, Frustration, Ärger und Streit - beruflich wie privat - können uns durch die enge Verknüpfung über Nerven und Hormone mit unserem Gehirn ebenso auf den Magen schlagen und ähnliche Symptome auslösen wie beispielsweise Schmerzmittel oder ein schlechtes Essen", erklärt Prof. Dr. med. Michael Schäffer, Chirurg und Autor des Buches "Jeder Magen hat seinen Reiz".1
Fibromyalgie ist eine komplexe und chronische Erkrankung, die sich durch verschiedene Symptome (Muskelschmerzen, Müdigkeit, Schlafstörungen, ...) äußern kann. Meist dauern die Beschwerden über einen längeren Zeitraum an und können chronisch werden. Stress, Angst und andere negative Emotionen können den Krankheitsverlauf verschlimmern, weshalb Fibromyalgie auch als psychosomatische Erkrankung betrachtet wird. Frauen trifft es häufiger als Männer.
Ob Einschlafprobleme oder Schwierigkeiten beim Durchschlafen - Schlafstörungen zählen ebenfalls zu den typischen psychosomatischen Erkrankungen. Fast jede*r hat es schon mal erlebt, dass er*sie nachts kein Auge zubekommen hat, weil man durch Sorgen, Ängste und Stress wachgehalten wird. Auch traumatische Erlebnisse, die nie richtig verarbeitet werden, wirken sich oftmals negativ auf den Schlaf aus.
Wichtig: Lass Schmerzen immer zuerst von deinem Arzt oder deiner Ärztin abklären. Bei einer körperlichen Ursache kann ein Arzt dir Medikamente oder auch Physiotherapie verschreiben, die deine Beschwerden schnell lindern können. Wenn die Suche nach physischen Ursachen erfolglos war, sollte man die Psychosomatik in Betracht ziehen. Auch hier kann dein Hausarzt eine erste Anlaufstelle sein.
Wenn du auf der Suche nach einem Psychotherapeuten bist, bekommst du deutschlandweit unter dieser Telefonnummer 116 117 Hilfe.
Bei psychischen Problemen kannst du immer die Telefonseelsorge kontaktieren:
Per Telefon 0800 / 111 0 111 , 0800 / 111 0 222 oder 116 123
per Mail und Chat unter online.telefonseelsorge.de
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