Wir sprechen sehr oft über toxische Beziehungen und auch über toxische Menschen im Allgemeinen. Ein weiteres Thema, das immer mehr in den Fokus gerückt ist, ist die toxische Männlichkeit. Wir erklären dir, was damit gemeint ist und wie du toxische Männlichkeit in einer Beziehung erkennst.
Toxische Männlichkeit bezieht sich auf stereotype Vorstellungen von Männlichkeit, die sowohl für Männer selbst als auch für ihre Partner*innen schädlich sein kann. Es ist wichtig zu betonen, dass natürlich nicht alle Männer nach diesem traditionellen Rollenbild handeln, doch es gibt leider immer noch einige, auf die das zutrifft. Sie glauben beispielsweise immer noch, dass Männer Karriere machen sollten, während die Frau zu Hause bleibt und sich um Haushalt und Kinder kümmert. Das toxische Verhalten passiert oft unbewusst, weil es in vielen Männern tief verankert ist oder diese Vorstellung von Maskulinität als gesellschaftlich normal angesehen wird. Deshalb ist es umso wichtiger, dass diese Verhaltensweisen und Einstellungen aufgedeckt werden und wir darüber sprechen.
Ein typisches Merkmal toxischer Männlichkeit ist das Bedürfnis nach Dominanz und Kontrolle in einer Partnerschaft. Das kann sich konkret durch übermäßiger Eifersucht sowie Kontroll- und Machtausübung äußern. Toxische Männer erwarten, dass sie immer die Oberhand in einer Beziehung haben.
Gefühle zu zeigen, wird von toxischen Männern als Zeichen von Schwäche angesehen. In einer Beziehung fällt es ihnen demnach schwer, ihre Gefühle zu offenbaren oder sich auch mal von einer verletzlichen Seite zu zeigen.
Toxische Männlichkeit kann auch zu aggressivem Verhalten führen, sowohl verbaler als auch physische Gewalt. Anstatt Probleme in einer Beziehung durch offene Gespräche zu lösen, neigen toxische Männer dann zu Wutausbrüchen und Schuldzuweisungen.
Wenn du Anzeichen von toxischer Männlichkeit in deiner Beziehung bemerkst, ist das oftmals sehr schmerzhaft. Es ist völlig okay, wenn du Zeit brauchst, um das zu verarbeiten und vielleicht auch erstmal Abstand zu deinem Partner brauchst. Hole dir Unterstützung bei Familie und Freunden und spreche mit ihnen über deine Situation. Wenn du dich bereit fühlst, kannst du auch das Gespräch mit deinem Partner suchen. Gemeinsam könnt ihr herausfinden, woher diese Verhaltensweisen und Denkmuster stammen und wie ihr diese brechen könnt. Ein* Therapeut*in kann euch dabei unterstützen.
Mehr zum Thema Liebe & Beziehung:
5 Lektionen, die du aus einer toxischen Beziehung lernen kannst
4 Anzeichen, dass dein Partner am toxischen Ritter-Syndrom leidet