Aktuell gibt es weltweit mehr als 350 anerkannte sowie viele weitere nicht offiziell anerkannte Hunderassen. Bisher werden keine allgemeingültigen Statistiken zu deren Beliebtheit erfasst. Check24 hat jedoch die momentanen Favoriten unter den Hunderassen der Deutschen anhand der Anzahl der abgeschlossenen Hundehaftpflichtversicherungen analysiert. Die Top 5 stellen wir hier vor.
Die Hütehundrasse erfreut sich schon seit längerem großer Beliebtheit. Australian Sheperds sind sehr intelligent, aktiv, schnell und lernwillig. Außerdem sind sie anhänglich, folgsam und zeigen einen großen Willen, mit ihren Menschen zusammenzuarbeiten. Da sie als ausdauernde Arbeitshunde gezüchtet wurden, brauchen sie unbedingt genügend körperliche wie geistige Auslastung sowie eine klare Führung. Nicht nur deshalb sind sie eine anspruchsvolle Hunderasse, die nicht unbedingt für Anfänger*innen oder als "mitlaufender" Familienhund geeignet ist. Werden sie nicht richtig sozialisiert und trainiert, zeigen sie schnell Verhaltensauffälligkeiten, wie extreme Nervosität (z.B. Jaulen, Bellen, nicht zur Ruhe kommen), Reaktivität, Hüterverhalten (z.B. Radfahrer*innen jagen, bei Menschen in Fesseln zwicken) und fehlende Frustrationstoleranz. Bei richtigem Umgang, Erziehung und Beschäftigung und je nach individuellem Charakter des Hundes kann aus ihm natürlich dennoch ein tolles Familienmitglied werden.
Auf Platz 4 folgt der schlaue, energiegeladene und verspielte Jack Russell Terrier. Die kleine Hunderasse lernt äußerst schnell und arbeitet gern mit dem Menschen zusammen. Dennoch sollte sie nicht unterschätzt werden. Sie selbst tut es nie. Stattdessen haben sie oft ein fast übersteigertes Selbstbewusstsein. Obwohl sie körperlich nicht sehr hoch gewachsen sind, kommt ihre Persönlichkeit der eines Schäferhundes gleich. Daher ist es essenziell, dass ein Jack Russell von Anfang an gut an seine Umwelt gewöhnt, erzogen und ausreichend beschäftigt wird. Ist dem nicht der Fall, neigt auch er zu Verhaltensauffälligkeiten. Einen starken Jagdtrieb, mit dem Herrchen oder Frauchen umzugehen wissen sollte, zeigt er ebenfalls sein Leben lang.
Wir alle kennen wahrscheinlich mindestens einen Frenchie-Fan. Und kein Wunder, schließlich ist die Rasse im Normalfall sehr liebenswert und verträglich mit Menschen und Tieren. Sie sind gern aktiv, meist verspielt, aufmerksam und wachsam. Durch ihr oft großes Selbstbewusstsein brauchen sie natürlich dennoch einen Menschen, der viel in ihre Erziehung investiert und die Rolle eines*r guten Rudelführer*in übernimmt. Leider gehört die Französische Bulldogge zu den brachycephalen Rassen. Durch die stark verkürzte Schnauze leiden die meisten Tiere früher oder später unter Kurzatmigkeit und Atemnot. Erkennbar ist dies unter anderem am Röcheln/ Schnarchen der Frenchies sowie daran, dass sie recht schnell erschöpft sind.
Nach wie vor gilt der kleine Chihuahua als eine der beliebtesten Rassen jemals. Er ist gelehrig, smart und passt sich seiner Umgebung gut an. Trotz ihrer geringen Größe sind Chihuahuas in der Regel sehr bewegungsfreudig und wollen genau wie ihre höher gewachsenen Hundekollegen ausreichend körperlich und geistig gefordert werden. Daher sollten ihre Frauchen und Herrchen nicht den Fehler machen, sie als "Handtaschenhund" abzustempeln. In den kleinen Fellnasen steckt ein großes Selbstbewusstsein und viel Willensstärke, die sie auch gewillt sind, einzusetzen, wenn ihnen etwas nicht gefällt. Nicht zuletzt können auch sie ein relativ ausgeprägtes Jagdverhalten, etwa gegenüber Mäusen, aufweisen.
Seit Jahren tummeln sich die Labradore unter den beliebtesten Hunderassen und haben es hier auf Platz 1 geschafft. "Schuld" daran hat sicher ihr meist sehr freundliches, verträgliches und aufgeschlossenes Wesen. Sie zeigen eine große Freude, mit dem Menschen zusammenzuarbeiten, was sie sehr gut trainierbar macht. Aus diesem Grund finden sie häufig Einsatz als Assistenz-, Blindenführ- oder Therapiehunde. Auch bei der Jagd, ihrem eigentlichen Zuchtgrund, erweisen sie sich als hilfreiche Gefährten. Obwohl sie sich generell als Familienhunde eignen, brauchen sie trotzdem eine gute Erziehung sowie viel artgerechte Beschäftigung, um ein glückliches Leben zu führen und weiterhin freudig mit ihren Herrchen und Frauchen zusammenzuarbeiten. Wichtig zu wissen ist außerdem, dass bei der Züchtung in Arbeits- und Showlinie unterschieden wird. Erstere weist dabei noch stärker die eigentlichen Zuchtmerkmale auf und hat daher auch einen größeren Drang zu arbeiten.
In die Top 10 haben es übrigens auch der Golden Retriever, Malteser, Border Collie, Deutsche Schäferhund und Dackel geschafft.
Wichtig: Merkmale und Wesenszüge lassen sich nie pauschalisieren, da auch andere Faktoren eine Rolle spielen können. Zudem bringen fast alle Rassen rassetypische Krankheiten mit sich. Nicht zuletzt wurden Mischlinge in dieser Studie nicht beachtet, obwohl sie sich ebenfalls einer sehr großen Beliebtheit erfreuen. Die Wahl eines Hundes sollte daher niemals nur anhand solcher Statistiken oder kurzer Rassebeschreibungen erfolgen, sondern wohlüberlegt und an die individuelle Lebenssituation und Anforderungen angepasst werden.