Auf dem Event „Les Atelier Lillet – a Place for female Growth“ haben wir Finanz-Coachin und Speakerin Stephie Mbokolanzi getroffen und mit ihr über Paare und ihre Finanzen gesprochen. Was sie dir und deinem*r Partner*in in Sachen Geld rät, erfährst du hier.
Zwar haben viele von uns gelernt, nicht über Geld zu sprechen, jedoch ist das ein großer Fehler – besonders in einer festen Partnerschaft. "Der erste Schritt sollte immer sein, die Finanzkarten offen auf den Tisch zu legen und dem*r Partner*in gegenüber völlig transparent und ehrlich zu sein", weiß Expertin Stephie. "Verheimlichte Geldprobleme und Co. kommen irgendwann raus und führen zu großen Streits, Ängsten und Schlimmerem. Wer sie frühzeitig bespricht, kann sie dagegen gemeinsam aus der Welt schaffen."
Aber was, wenn ich und mein*e Partner*in einen komplett unterschiedlichen Zugang zu Geld haben? Während eine*r extrem sparsam ist, lebt der/die andere über seine Verhältnisse. "Wie bei allen anderen Themen in einer Partnerschaft gilt es auch hier, einen Kompromiss zu finden, mit dem beide zufrieden sind", so die Finanz-Coachin. "Ist das nicht möglich, stimmen eure Wertesysteme vielleicht nicht überein, was allerdings die Basis für eine (finanziell) stabile Beziehung ist."
Genauso wichtig wie es ist, Herr oder Frau über die eigenen Finanzen zu sein, ist es, manche Geldthemen zusammen anzugehen. "Als Paar seid ihr auch über bestimmte Ausgaben und Fixkosten (z.B. Wocheneinkauf, Miete, Auto) verbunden und teilt sicherlich das ein oder andere Ziel (z.B. Urlaub, Immobilienkauf, Kinder)", betont Stephie. "Dafür solltet ihr also am besten auch zusammen genaue Übersichten über eure finanzielle Lage, Sparpläne und ähnliches aufstellen. Ein gemeinsames Konto kann euch dabei unterstützen, die Finanzen im Blick zu behalten. Und überlegt euch regelmäßig, wofür ihr so Geld ausgebt und wo ihr vielleicht noch mehr einsparen könntet."
In den meisten Beziehungen gibt es eine*n Partner*in, der/die (deutlich) mehr verdient, als der/die andere. Das ist ganz normal und sollte niemals Scham, Druck, Unter- oder Überlegenheit mit sich bringen. "Eine 50:50-Aufteilung der Kosten ist oft nicht realistisch und wäre unfair. Berechnet daher lieber den genauen prozentualen Anteil, den der/die Besserverdienende mehr übernehmen sollte," empfiehlt die Finanzberaterin für Frauen. "Das kann und muss natürlich jederzeit angepasst werden, wenn sich die Situation etwa durch Mutterschutz, Arbeitslosigkeit oder einen Jobwechsel ändert."
Ja, finanzielle Probleme, Herausforderungen oder große Investments wie der Verlust der Arbeitsstelle, Nachwuchs oder ein Immobilienkauf können beängstigend sein. "Bei vielen Paaren kommt es dadurch zu Schuldzuweisungen, Streits oder gar einer Trennung. Dabei schafft man alles viel leichter, wenn man das Emotionale herausnimmt, sich unterstützt, gemeinsam Entscheidungen trifft und sich Step by Step zusammen aus dem Finanztief heraus arbeitet", erklärt Stephie. "Auch wenn ihr umdenken und den Gürtel enger schnallen müsst, könnt ihr dabei glücklich sein, wenn ihr zusammenhaltet."