Partnerschaft

Ständiges Kritisieren und Co.: Das sind die größten Beziehungskiller - laut Psychologie-Experten

Frau am Zweifeln | © Getty Images/Maria Korneeva
Die größten Killer fü eine Beziehung
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Wie können Paare zusammenbleiben und ihre Liebe retten? Psychologie-Experte Dr. med. Werner Bartens erklärt, welche Verhaltensweisen echte Beziehungskiller für die Partnerschaft sind.

Welche Dinge einer Beziehung schaden

1. Beziehungskiller: Optimierungs- und Vergleichsfragen stellen

Einige Menschen würden eine "Genug-ist-nicht-genug-Haltung" einnehmen, erklärt Bartens. "Diese ausgeprägte Ich-Bezogenheit führt zu einem hohen Anspruch an den Partner - auch bei der älteren Generation." Stünden Karriere und Kinder irgendwann nicht mehr im Mittelpunkt, würden sich manche ständig Optimierungs- und Vergleichsfragen stellen, die Bartens als "toxische Zweifel" bezeichnet. "Liebe ich diesen Mann oder diese Frau überhaupt noch? Wäre ein anderer Partner besser? Habe ich viel verpasst?", seien laut dem Experten Tabufragen in Beziehungen.

Manche würden sich im Alter eine Art Bucket List zusammenstellen, "da sie große Angst davor haben, etwas verpasst zu haben", beschreibt der Autor die Problematik. "Das ist der sichere Weg ins Unglück", warnt er. "Wer solche Fragen stellt, kann nur unzufrieden werden." Denn: "Es gibt immer attraktivere Männer oder Frauen, spannendere Gesprächspartner oder aufregendere Menschen als den Partner, den man schon so lange kennt." Vergleichen sei ein Tabu in Beziehungen, findet Bartens, "denn dadurch fängt man an, Bilanz zu ziehen". Der Tod für jede Partnerschaft sei Bartens' Meinung nach die Frage: "Was bringt mir diese Beziehung?" Schließlich sei Liebe dadurch gekennzeichnet, irrational zu sein - und nicht kalkulierbar. "Wir können uns in jemanden verlieben, der unmögliche Kleidung trägt, eine schiefe Nase hat oder viel zu laut lacht. Genau das ist Liebe. Anstatt Fragen zu stellen, sollten wir auf unser Gefühl hören", empfiehlt er.

2. Beziehungskiller: Den Partner ständig kritisieren - und es ernst meinen

"Eine weitere Gefahr für die Beziehung ist der gnadenlose, schonungslose Blick. Wer seinen Partner ständig kritisiert, muss mit einer Verteidigungs- und Abwehrhaltung seines Gegenübers rechnen", warnt Bartens. Dadurch könne es zum Schlagabtausch oder sogar Machtkampf zwischen den Partnern kommen. Der Experte gibt zu bedenken: "Wenn auch noch Gefühle wie Verachtung oder Geringschätzung dazu kommen, sollten die Alarmglocken läuten."

Um dem entgegenzuwirken, sei Kommunikation der entscheidende Punkt in der Beziehung: "Absolute No-Gos sind verallgemeinernde Sätze wie 'Immer machst du ...', 'Ständig bist du ...', 'Nie tust du ...'", führt er als Beispiele an. "Es ist nicht schlimm, wenn einem so etwas herausrutscht und man es dann zurücknimmt. Aber ein Tabu ist es, wenn diese Sätze tatsächlich die Denkhaltung widerspiegeln und immer wieder dem anderen um die Ohren gehauen werden."

3. Beziehungskiller: Schwächen des Partners nicht akzeptieren

Wichtig in einer Beziehung sei es, kleinere Schwächen des Partners zu akzeptieren, rät Bartens. "Wir sollten nicht alles mit einem gnadenlosen Blick betrachten und unser Gegenüber herabwürdigen", warnt er. "Schließlich haben wir unsere eigene PR-Abteilung im Kopf. Wir können selbst darüber entscheiden, wie wir den anderen sehen."

Sowohl seinen Partner anzugreifen als auch sich in eine Opferrolle zu begeben, könne der Beziehung schaden. Bei Resignation und Rückzug prophezeit Bartens einer Beziehung "den sicheren Tod". Denn Gedanken wie "Der oder die wird sich nie ändern..." würden natürlich nicht zu Veränderungen führen. Psychologen würden im Gegensatz dazu für das Prinzip Selbstwirksamkeit plädieren, nach dem Motto: "Ich kann immer etwas tun - in allen Lebenslagen - und das kann ein Paar auch."

4. Beziehungskiller: Nicht flexibel und anpassungsfähig sein

"Wir verändern uns über die Jahre und damit auch die Beziehung", erklärt Bartens, weshalb Paare dementsprechend flexibel und anpassungsfähig sein sollten. Es sei schwierig, parallel zu altern: "Vielleicht macht der eine riesige Entwicklungsschritte, während der andere gerade stehenbleibt. Einer möchte ein ruhiges Umfeld, der andere möchte sich noch nicht vom Partyleben verabschieden." Genau deshalb sei es nötig, sich zu verändern, da sich auch das Gegenüber verändere.

"Wichtig hierbei ist es, Verständnis für den Partner an den Tag zu legen. Sie sollten ihrem Partner mit Großherzigkeit, Toleranz und Anerkennung begegnen", empfiehlt der Autor und führt als Beispiel an: "Möchte Ihr hüftstarker Partner mit Mitte vierzig mit Synchronschwimmen anfangen, nur zu, lassen Sie ihn ruhig machen - und unterstützen Sie ihn bei seinem neuen Hobby, anstatt sich darüber lustig zu machen."

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