Nach einem spannenden Serien-Januar mit neuen Folgen von "The Night Agent" geht es im Februar genauso stark weiter. Seit dem 6. Februar läuft die düstere Thriller-Miniserie "Cassandra", die es bereits nach wenigen Tagen in die Netflix Top 10 Charts schaffte.
Wir haben mit den zwei Hauptdarstellerinnen und dem Regisseur von "Cassandra" gesprochen und verraten dir hier, was die Miniserie so einzigartig macht und ob es eine zweite Staffel geben wird.
Als "eine düstere Familiengeschichte", beschreibt Regisseur und Drehbuchautor Benjamin Gutsche die Serie. Für Samira-Darstellerin Mina Tander gehören auch "Horror-Elemente mit märchenhafter Atmosphäre" dazu. In der Tat ist "Cassandra" alles, was man nicht erwarten würde. An überraschenden Plot Twists wird nicht gespart!
Darum geht es: "Cassandra" handelt von einer vierköpfigen Familie, die in das älteste Smart-Home Deutschlands zieht, das in den 70er-Jahren entwickelt wurde. Seit die Eigentümer vor über 50 Jahren auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen sind, steht das Haus leer. Samira (Mina Tander), Ehemann David (Michael Klammer) und ihre zwei Kinder erholen sich gerade von einem Schicksalsschlag und erhoffen sich in dem Smart Home einen Neuanfang. Dass die elektronische Haushaltshilfe Cassandra (gespielt von Lavinia Wilson) sich als "gute Fee, die alles in Schuss hält" vorstellt, klingt erstmal positiv. Doch Samira ist die Erste, die bemerkt, dass der Roboter alles andere als gute Absichten hat. Nach und nach erfährt sie mehr über Cassandras wahre Herkunft und setzt alles daran, um ihre Familie zu schützen.
Doch nicht nur die Storyline ist einzigartig, auch die Technologie dahinter. Das Filmteam setzte eine Technik ein, die es so in Deutschland noch nicht gegeben hat.
"Ich habe einen völlig neuen Beruf erlernt: Motion Capture", erzählte Cassandra-Darstellerin Lavinia Wilson im Gespräch mit myself. "Mein Gesicht wurde als Avatar animiert, und zwar live am Set. Während meine Kolleg*innen vor der Kamera standen, war ich in einem separaten Raum und konnte trotzdem in Echtzeit mit ihnen interagieren. Sie sahen und hörten mich als Roboter auf den Bildschirmen, während ich sie über einen Monitor beobachten konnte."
An der Steuerung des Roboters, der rund 80 kg wiegt, waren immer mindestens 5 Personen beteiligt. Auf die Frage, wie es für Lavinia Wilson war, eine Rolle zu spielen, die menschlich und künstlich zugleich ist, antwortet die Schauspielerin:
"Der Kern beider Figuren, von Cassandra als Mensch und auch als Roboter, ist, dass beide gleichermaßen eingesperrt sind. Da gibt es keinen so großen Unterschied."
Fun Fact: Mit 1,62 Meter war der Cassandra-Roboter genauso groß wie Lavinia Wilson selbst.
Dass es "Cassandra" bereits nach wenigen Tagen auf Platz 2 der deutschen Netflix Charts geschafft hat, spricht für sich. Mich hat die Serie so gefesselt, dass ich die insgesamt sechs Folgen innerhalb von zwei Tagen durchgeguckt habe. Vor allem war ich überrascht, dass hinter "Cassandra" eine deutsche Produktion steckt, denn die Handlung erinnert mehr an eine Folge der amerikanischen Science-Fiction-Serie "Black Mirror". Sie ist fesselnd, dramatisch und voller unerwarteter Wendungen, die ich nicht habe kommen sehen. Gleichzeitig gibt es Momente, die so absurd sind, dass man lachen muss, während man im nächsten Moment fast nicht hinsehen kann, weil es sehr düster wird. Für schwache Nerven ist "Cassandra" nichts. Für Thriller- und Horror-Fans hingegen ein Muss.
Das Ende der ersten Staffel ist sehr offen und lässt uns mit vielen Fragen zurück. Wie geht es mit Samira und ihrem Mann weiter? Und ist Cassandra wirklich "tot"? Wir haben Regisseur und Drehbuchautor Benjamin Gutsche gefragt, ob es eine zweite Staffel geben wird. Seine Antwort:
"Cassandra ist als Miniserie angelegt. Für eine zweite Staffel muss eine Idee her, die es sich wirklich lohnt, zu erzählen. Ich freue mich, wenn die Serie ein Riesenerfolg wird und alle nach mehr schreien, aber erstmal ist das nicht geplant."
Bisher ist also keine Fortsetzung in Arbeit. Aber was nicht ist, kann ja noch werden, richtig?
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