Was Eltern rund um die Welt gemein ist, dass sie ihre Kinder zu glücklichen, selbstbewussten und starken Menschen erziehen wollen. Dabei hat jedes Land und jede Kultur so seine Methoden. Ein ganz besonderes Augenmerk sollten wir Eltern dabei auf Dänemark werfen.
In Dänemark, so meinen die beiden Autorinnen Jessica Joelle Alexander und Iben Dissing Sandahl, würden die glücklichsten Kinder heranwachsen.
Das zumindest behaupten sie in ihrem Buch „Warum dänische Kinder glücklicher und ausgeglichener sind: "Die Erziehungsgeheimnisse des glücklichsten Volks der Welt" (hier bei Amazon bestellen). Und ganz aus der Luft gegriffen scheint diese Behauptung nicht, denn laut World Happiness Report 2022 zählen die Dänen zu den glücklichsten Menschen der Welt. Nur in Finnland sind sie noch glücklicher.
Machen dänische Eltern also alles ganz anders oder sind wir ihnen mit unserer Erziehung vielleicht schon auf der Spur?
Dänischen Eltern ist eines in der Kindererziehung sehr wichtig: Sie wollen resiliente Kinder erziehen. Sie sollen in der Lage sein, sich in schwierigen Situationen auf sich selbst zu berufen, Krisen zu bewältigen und dabei mental gesund bleiben. Ihre Erziehung ist nicht auf schulischen oder beruflichen Erfolg ausgelegt, sondern auf Zufriedenheit und eben Glueck.
Was bedeuten die einzelnen Grundpfeiler der GLUECK Formel?
G-utes Spiel: Spielen in Dänemark bedeutet, Kinder machen zu lassen und sich so wenig wie möglich einzumischen, um den Spielfluss nicht zu unterbrechen. Denn beim Spielen – egal ob alleine oder mit anderen Kindern – organisieren sich die Kinder selbst. Sie entwickeln Ideen und suchen nach Lösungen, diese in die Tat umzusetzen. Gutes Spielen heißt auch, ausreichend Zeit zum Spielen zu haben. Deshalb endet der Unterricht in Dänemark spätestens um 14 Uhr. Danach können Kinder sogenannte ‚Freizeitschulen‘ besuchen, die, wie der Name verrät, der freien Zeit und dem Spiel dienen.
L-ernorientierung: Dänen loben ihre Kinder nicht für ein Ergebnis, welches sie erreicht haben, sondern für ihren Weg hin zu diesem Ergebnis. Sie loben die Entwicklung, die ihr Kind gemacht hat und damit vermitteln sie ihnen, dass harte Arbeit sich immer lohnt. Sie hat sich selbst dann gelohnt, wenn das Ergebnis nicht so positiv ausgefallen ist wie gewünscht. Niederlagen sind leichter zu verkraften, wenn man weiß, dass man trotzdem etwas gelernt hat oder besser in etwas geworden ist.
U-mdeuten: Die Dänen sehen gerne das Positive in Dingen. Für sie ist das Glas in den meisten Lebenslagen halbvoll und nicht halbleer. Das gilt auch für Entwicklungsphasen (Trotzphase, Pubertät) bei Kindern, die herausfordernder sind als andere. Dänische Eltern nehmen sie an und freuen sich darüber, dass ihr Kind wächst und sich entwickelt.
E-mpathie: Dass sie ihre eigenen Gefühle ernst nehmen und sie zum Ausdruck bringen können, vermitteln dänische Eltern ihren Kindern bei jeder Gelegenheit. Mindestens genauso wichtig ist es Eltern aber, ihren Kindern Empathie zu vermitteln, also die Gefühle anderer ernstzunehmen und zu verstehen und sie nicht zu bewerten. So wichtig sogar, dass Empathie auf dem Lehrplan der Schule steht.
C-ool bleiben: Dänische Eltern lassen sich nicht auf Machtkämpfe mit ihren Kindern ein. Sie begegnen ihnen mit Respekt, aber wenn nötig, auch mit geforderter Strenge. Geschrien wird dabei jedoch nicht. Die Eltern geben die Regeln und Grenzen vor, die in der Familie gelten und helfen ihren Kindern, wenn sie Probleme haben, diese einzuhalten.
K-uschlige Familienzeit: Die Familie steht in Dänemark für viele Eltern an erster Stelle. Eine gute Zeit mit seinen Lieben zu verbringen und sie zu genießen, ist dänischen Eltern wichtig. Generell mögen es die Dänen entspannt. So sehr, dass sie für diese gemütliche Atmosphäre einen eigenen Begriff haben: Hygge.
Durch die vielen gemeinsamen Momente, die Eltern mit ihren Kindern genießen und die daraus entstehende enge Bindung, bleibt diese auch bestehen, wenn die Kinder groß und ausgezogen sind.
Selbstverständlich machen wir nicht alles falsch, weil wir unsere Kinder anders erziehen als die Dänen. Das bedeutet aber auch nicht, dass man für die ein oder andere Idee nicht offen sein kann. Am Ende zählt, dass ihr als Eltern und als Familie glücklich seid.
Und denkt immer daran: Jedes Kind ist anders und reagiert auf seine eigene Art und Weise. Es ist deshalb wichtig, dass du auf dein Kind eingehst und so herausfindest, welcher Weg der beste für euch ist. Die Informationen und Tipps in diesem Artikel sind lediglich Anregungen, die ihr ausprobieren könnt, aber niemals müsst.
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