Knapp 11 Millionen Tonnen Lebensmittel landen in Deutschland pro Jahr im Müll. Mit 59 Prozent entsteht ein Großteil der Abfälle in privaten Haushalten. Laut dem Bundesamt für Statistik wirft jede und jeder Deutsche jährlich zirka 78 Kilogramm Essen weg. Wer Reste stattdessen einfriert, kann Food Waste deutlich reduzieren. Aber Vorsicht: Nicht allen Lebensmitteln bekommen die eisigen Temperaturen.
In der Gemüseschublade des Kühlschranks fühlt sich Salat zwar wohl, im Gefrierfach ist es ihm jedoch zu kalt. Auf den Kälteschock reagiert er mit matschigen Blättern. Bei Spinat, der nach dem Auftauen gekocht wird, ist das nicht weiter schlimm. Alle anderen Sorten sollten möglichst frisch auf den Teller kommen.
Dasselbe gilt für wasserreiches Obst und Gemüse. Aufgrund ihrer instabilen Zellstruktur neigen Melonen, Tomaten oder Gurken dazu, schnell breiig zu werden. Wegzuwerfen braucht man sie deshalb aber nicht. Sie lassen sich wunderbar zu einem Smoothie verarbeiten.
Kartoffeln werden durch das Einfrieren ebenfalls matschig. Hinzu kommt, dass sich die darin enthaltene Stärke in Zucker umwandelt und die Knolle süßlich schmecken lässt. Davon ausgenommen sind Tiefkühlpommes oder -kroketten. Rohe Kartoffeln hingegen lieber in einem Leinenbeutel oder einer Holzkiste an einem dunklen, kühlen Ort aufbewahren. So bleiben sie monatelang frisch.
Gewusst? Aus diesem Grund solltest du Kartoffeln nicht mit Schale essen.
Ungeöffnet lässt sich auch H-Milch mehrere Wochen lagern. Milch einzufrieren, ist somit weder nötig noch empfehlenswert. Denn durch die Kälte trennen sich die Fette von den Eiweiss-Molekülen und setzen sich ab. Wer Milch dennoch einfrieren möchte, schüttelt sie vor- und nachher kräftig. Da sich Flüssigkeiten ausdehnen, wenn sie gefrieren, keine Glasflaschen verwenden.
Joghurt oder Frischkäse ändern im Tiefkühler ebenfalls ihre Konsistenz und flocken. Weichkäse hingegen wird breiig. Weniger problematisch ist das Einfrieren von Hartkäse. Er kann zwar bröckeln und Geschmack einbüßen, eignet sich aber weiterhin zum Gratinieren. Länger als zwei Monate sollte Käse jedoch nicht im Gefrierfach liegen.
Ähnlich wie Milch dehnt sich beim Einfrieren auch die Flüssigkeit im Inneren von rohen Eiern aus, sodass sie platzen können. Bei gekochten Eiern besteht diese Gefahr nicht. Ihre gummiartige Konsistenz nach dem Auftauen lädt aber ebenso wenig zum Verzehr ein. Einzig aufgeschlagene Eier lassen sich einfrieren und anschließend zum Kochen oder Backen verwenden. Besser ist aber, sich im Vorfeld zu informieren, wie viele Eier das Rezept vorsieht und nur eine entsprechende Menge einzukaufen. Im Kühlschrank sind die Eier anschließend zwei bis vier Wochen haltbar.
Apropos Backen: Während die Kälte Brot und Kuchen nichts anhaben kann, ist bei Torten Vorsicht geboten. Enthalten sie Gelatine, verliert diese im Tiefkühler ihre Bindekraft und verflüssigt sich beim Auftauen. Dasselbe gilt für Puddings oder Cremes.
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