Eltern wollen nur das Beste für ihr Kind und versuchen es in jedem Alter und jeder Lebenslage mit Rat und Tat zu unterstützen. Einige gut gemeinte Ratschläge wirken jedoch alles andere als aufbauend. Fünf Beispiele von Sätzen, die man lieber unterlassen sollte.
Die Tochter hat sich getrennt und du hast das Beziehungsende längst vorhergesehen? Streue mit Sätzen wie "Ich habe es dir ja gesagt" nicht noch zusätzlich Salz in die Wunde, sondern lass deine Tochter wissen, dass du mit offenen Ohren und Armen für sie da bist. Das ohnehin enttäuschte Kind zu beschuldigen, kann dazu führen, dass es dir seine Probleme aus Angst vor erneuten Vorwürfen künftig nicht mehr anvertraut und sich emotional verschließt.
Ob privat, schulisch oder beruflich: Läuft etwas nicht nach den Vorstellungen deines Kindes, zwinge es nicht, seine Erwartungen herunterzuschrauben. Ermutige es lieber, weiter für seine Träume und Ziele zu kämpfen.
Einen Misserfolg mit einem "Sei nicht traurig" abzutun, ist auch nicht ratsam. Das suggeriert deiner Tochter, dass ihre negativen Gefühle unberechtigt oder übertrieben sind und sie sich falsch verhält. Verspürst du das Bedürfnis, Trost zu spenden, sage lieber stattdessen: "Ich verstehe, dass die Situation schwierig ist und bin für dich da."
Das Kind als Motivation mit seinen Geschwistern oder gleichaltrigen Bekannten zu vergleichen, sollte man ebenfalls unterlassen. Deine Tochter bekommt so den Eindruck, nicht gut genug zu sein. Das ist verletzend und frustrierend zugleich. Fokussiere dich lieber auf ihre Stärken und führe ihr diese immer wieder vor Augen.
Auch Vergleiche zu sich selbst zu ziehen, ist keine gute Idee. Die Zeit, in der man selbst jung war, ist nicht vergleichbar mit derjenigen, in der deine Kinder aufwachsen. Und wenn wir ehrlich sind: Jeder hat als Jugendlicher oder junger Erwachsener Fehler gemacht - und daraus gelernt.
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Etwas Wichtiges zum Schluss: Niemand ist perfekt, auch Eltern nicht. Es ist normal, dass man Dinge sagt, die man hinterher vielleicht bereut und sich nicht immer so verhält, wie man es sich wünschen würde.
Wenn dir mal einer dieser Sätze rausrutscht, sei nicht zu hart zu dir, sondern rede mit deiner Tochter bzw. deinem Kind darüber. Erkläre ihr*ihm deine Gefühle und deine Situation und bitte ggf. um Entschuldigung.