Innerhalb der Psychologie untersuchen Forscher schon seit Jahrzehnten, welchen Einfluss Geschwisterkonstellationen auf die Entwicklung der Persönlichkeit haben. Sowohl Erstgeborenen, Sandwichkindern und Nesthäkchen werden dabei ganz spezielle Charaktereigenschaften nachgesagt.
Das erste Kind genießt den Luxus, seine Eltern für eine gewisse Zeit ganz für sich zu haben. Mama und Papa sind die größten Vorbilder und schenken ihm die ganze Aufmerksamkeit - das hat natürlich Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung.
Erstgeborene gelten als besonders intelligent. Zudem sollen sie besonders zielstrebig, ehrgeizig und vernünftig sein. Sogar Perfektionismus wird ihnen nachgesagt. Psychologen begründen diese Charakterzüge damit, dass sie als Kinder die hohen Erwartungen ihrer Eltern erfüllen wollen, um diese nicht zu enttäuschen. Dieser Leistungsdruck führt auch dazu, dass Erstgeborene häufig in Führungspositionen landen.
Bekommen sie dann einmal Geschwister, lernen sie frühzeitig Verantwortung zu übernehmen, sodass sie insgesamt verantwortungsvoller und vernünftiger sind.
Das Sandwichkind oder Mittelkind hat es nicht leicht: Es genießt nicht den Luxus des Erstgeborenen, die Eltern ganz für sich zu haben und auch nicht die Aufmerksamkeit, die dem jüngsten Kind zuteil wird. Sie haben weder die Rechte des Ältesten, noch die Privilegien des Nesthäkchens. Sie stehen also nie im Mittelpunkt und fühlen sich oft vernachlässigt. Doch dieser scheinbar schlechten Position verdanken Sandwichkinder auch ihr enormes Verhandlungsgeschick und ihre ausgeglichene, diplomatische Art. Häufig werden Mittelkinder als in sich ruhend und zufrieden beschrieben. Sie können gut vermitteln und lernen schnell, ihren eigenen Weg zu gehen.
Die fehlende Aufmerksamkeit durch die Eltern gleichen Sandwichkinder oft durch besonders viele und intensive Freundschaften aus.
Die Jüngsten genießen eine besondere Stellung in der Familie. Sie haben viele Freiheiten, sind deshalb häufig kreativer und experimentierfreudiger als ihre älteren Geschwister. Sie lernen aber auch sehr schnell, ihre Position auszunutzen, um ihren Willen zu bekommen, denn bei ihnen sind die Eltern oft nachsichtiger - was im schlechtesten Fall auch zu Unselsbtständigkeit führen kann. Sie lernen schnell, wie sie mit Charme Ärger vermeiden und den größtmöglichen Nutzen beim geringsten Aufwand erreichen können.
Für das jüngste Kind ist es aber auch deutlich schwerer, die Eltern mit seinen Leistungen zu beeindrucken – schließlich haben die älteren Geschwister alles schon vorher geschafft. Sie versuchen daher häufig, ihre Eltern auf andere Weisen zu beeindrucken - indem sie z.B. zum Familienclown werden oder sich einem Extrem- oder Leistungssport verschreiben.
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