Psycho-Spielchen

Psychologie: 6 Anzeichen für Gatekeeping, die jeder kennen sollte!

Frau mit blonden Locken hält sich die Hand vor den Mund | © Getty Images/Angel Santana
Schluss mit Psychospielen: Daran erkennst du Gatekeeping.
© Getty Images/Angel Santana

Im Internet-Slang werden viele Wörter benutzt, die psychologischen Phänomenen einen Namen geben. Neben Gaslighting oder Ghosting gehört auch Gatekeeping dazu. Was man unter dem viel benutzten Wort „Gatekeeping“ versteht, erfährst du hier.

Einfach formuliert, ist Gatekeeping quasi das Gegenteil von Influencing: Denn es geht darum, anderen Menschen den Zugang zu Informationen, Ressourcen oder Chancen zu verwehren.

Im Kleinen kann es eine Freundin sein, die lieber für sich behält, wo sie ihre stylischen Outfits kauft. Im größeren Rahmen ist es eine Chefin, die dich nicht fördert, oder ein Freund, der dir mit Absicht Informationen verschweigt, um im Freundeskreis besser dazustehen. Auch in Partnerschaften kommt Gatekeeping vor - oft sehr subtil, manchmal aber auch ganz offensichtlich.

Das Problem: In den meisten Fällen geht es beim Gatekeeping um Kontrolle, Macht, Status und Autorität, seltener um Selbstschutz. Diese Anzeichen für Gatekeeping sollte jeder kennen, um rechtzeitig gegensteuern zu können.

1. Informationskontrolle

Hält eine Person gezielt Informationen zurück, will sie dir den Zugang zu Wissen blockieren. Diese typische Gatekeeping-Praxis führt in zwischenmenschlichen Beziehungen immer zu Frustration, Irritation oder Anspannung, weil einer mehr weiß als der andere und absichtlich ein Machtgefälle konstruiert wird. Egal ob es sich um emotionale Informationen handeln, um praktische Ratschläge oder einfach um die Antwort auf die Frage, woher der schöne Nagellack ist - wenn Wissen Macht ist, wird es schnell toxisch.

Wer eines dieser Probleme hat, ist meist besonders intelligent

2. Emotionale Manipulation

Fällt dir auf, dass jemand in deinem Umfeld immer wieder emotionalen Druck auf dich ausübt - also über Schuldzuweisungen, emotionale Erpressung oder Liebesentzug gezielt versucht, deine Emotionen zu kontrollieren? Dann bist du wahrscheinlich von Gatekeeping betroffen und diese Person will Einfluss auf deine Stimmung, dein Verhalten oder deine Entscheidungen nehmen. Halte dich am besten von dieser toxischen Person fern oder suche das Gespräch.

3. Exklusivität

Wenn der Zugang zu einer Veranstaltung oder Wissen nur einer kleinen, ausgewählten Gruppe gewährt wird, ist das ein klares Anzeichen für Gatekeeping. Dann entscheiden einzelne Gatekeeper, wer in die Gemeinschaft aufgenommen wird - alle anderen werden ausgeschlossen oder marginalisiert. Mag sein, dass Exklusivität vor Mainstream schützt, gerecht ist sie aber nicht.

4. Vorurteile und Diskriminierung

Wenn Entscheidungen auf Vorurteilen oder Diskriminierung basieren und dadurch bestimmte Gruppen bevorzugt bzw. benachteiligt werden, ist das ein Anzeichen für eine Gatekeeping-Praktik, die man nicht akzeptieren sollte.

Internalisierte Queerfeindlichkeit - Was steckt dahinter?

5. Soziale Isolation

Dein Nachbar rückt einfach nicht die Nummer von seinem süßen Freund raus? Dann ist er ein klassischer Gatekeeper, der Informationen zurückhält. Ob er selber auf dich steht, oder sein Freund vergeben ist, kann nur ein offenes Gespräch klären. In schlimmeren Fällen geht die Kontrolle sozialer Kontakte so weit, dass ein*e Partner*in durch verbalen Druck Einfluss auf Freundschaften oder Familie nimmt - dann wird Gatekeeping zum echten Problem und du solltest dir Hilfe suchen.

6. Zugang zu Ressourcen beschränken

Musst du dich für jeden Euro rechtfertigen, den du ausgibst? Wenn jemand den Zugang zu finanziellen Mitteln, persönlichem Eigentum oder anderen Ressourcen kontrolliert, kann dies eine Form von Gatekeeping sein. Es könnte dazu dienen, Abhängigkeiten zu schaffen oder Macht auszuüben - was nie gut für Beziehungen ist.

Wichtig: Gatekeeping ist in zwischenmenschlichen Beziehungen oft schädlich und beeinträchtigt das Gleichgewicht der Macht. Wenn du das Gefühl hast, psychologischem Gatekeeping ausgesetzt zu sein, solltest du dir Unterstützung von Freunden, Familie oder Fachleuten holen. Im ersten Schritt hilft offene Kommunikation und die Festlegung von Grenzen, um wieder eine gesunde Beziehungsdynamik zu erzeugen. Wird es trotzdem nicht besser, solltest du was ändern …

Passende Lektüre zum Thema findest du hier:

* Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Die FUNKE National Brands Digital GmbH erhält beim Abschluss eines Kaufs eine Provision.
Zählbild
Mehr zum Thema