Finanzielle Unabhängigkeit

Geld in der Beziehung: Wann und wo es laut Expertin sinnvoll ist, die Finanzen zu trennen

Paar vor Geld und Taschenrechner | © Getty Images/LightFieldStudios
Finanzen sollten in einer Partnerschaft kein Tabuthema sein.
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Wer sich als Partner*innen ein gemeinsames Leben aufbauen möchte, sollte auch die Finanzen zusammen im Blick behalten. Finanz-Coachin und Speakerin Stephie Mbokolanzi erklärt, warum es allerdings genauso wichtig ist, sich um die eigenen monetären Angelegenheiten zu kümmern.

Inwieweit sollten Paare ihre Finanzen zusammenlegen?

Spätesten wenn sich Kosten und Ausgaben von Paaren, etwa durch eine gemeinsame Wohnung, treffen, ist es super wichtig, über die Finanzen zu sprechen, bestätigt Stephie Mbokolanzi. Jedoch bekommt sie in ihren Coachings auch häufig die Frage gestellt, ob man dann nur noch Gemeinschaftskonten nutzen und die Finanzen gänzlich zusammenlegen sollte. Ihre Antwort: "Das halte ich nicht für sinnvoll. Ein Gemeinschaftskonto eignet sich super für gemeinsame Ausgaben. Dennoch sollte jede*r ein eigenes Konto weiterführen und darüber die individuellen Ausgaben (z.B. für Hobbys, Investitionen) laufen lassen."

Apropos Investitionen: Zusammen oder getrennt?

"Ich würde nicht empfehlen, zusammen zu investieren. Egal, wie sehr man sich liebt, man weiß nicht sicher, ob die Beziehung langfristig hält und dann wird es sehr schwer, die Investitionen nachzuvollziehen und zu trennen", warnt die Coachin. "Außerdem hat jeder Mensch unterschiedliche Interessen (z.B. risikoreicher oder -ärmer investieren) bei Anlagen, die er/sie verfolgt, oder andere Summen, die er/sie ausgeben kann. Deshalb muss man das total individuell betrachten."

 

"Man muss wissen, dass man im Ernstfall für sich selbst sorgen kann."

Darüber hinaus betont Stephie Mbokolanzi deutlich: "Behaltet immer selbst einen guten Überblick über eigene wie gemeinsame Finanzen und gebt die Verantwortung nicht total an eure*n Partner*in ab. Es kann jederzeit etwas passieren (z.B. Trennung, Schicksalsschlag) und wenn ihr euch dann finanziell abhängig gemacht habt, steht ihr schnell alleine und mittellos da. Man muss wissen, dass man im Ernstfall für sich selbst sorgen kann."

Finanzielle Abhängigkeit vs. Unterstützung

Dass man sich nicht von dem*r Partner*in finanziell abhängig machen sollte, ist mittlerweile ziemlich klar geworden. Das bedeutet aber nicht, dass man sich in Ausnahmesituationen nicht gegenseitig unter die Arme greifen sollte. "Besprecht rechtzeitig, wie ihr es handhaben wollt, wenn eine Person finanzielle Einbußen (z.B. durch Care-Arbeit für Kinder) hat. Trefft vorher genaue Absprachen, am besten sogar schriftlich (z.B. Ehevertrag), wie der/die besser verdienende Partner*in für den/die andere in dieser Zeit sorgt. Das kann zum Beispiel die Übernahme der Mietkosten oder Einzahlung in Rentenversicherung und Co. für die weniger verdienende Person sein", so die Finanz-Coachin.

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Frau hält eine Brieftasche mit Bargeld in der Hand | © iStock | dragana991
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