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Psychologie: 4 Gründe, warum eine On-Off-Beziehung schlimmer ist als eine Trennung

Ross und Rachel | © IMAGO/Capital Pictures
Ross und Rachel aus Friends sind das perfekte Beispiel einer On-Off-Beziehung
© IMAGO/Capital Pictures

Es gibt viele Paare, die immer wieder feststellen, dass sie einerseits nicht wirklich miteinander glücklich sind, aber andererseits auch nicht ohne einander sein können. Sie stecken dann in einem Kreislauf fest, bei dem sie sich trennen, nur um nach einer Weile doch wieder zusammenzufinden. Warum das allerdings viel schlimmer ist, als eine endgültige Trennung, verraten wir dir hier.

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Was ist eine On-Off Beziehung?

Diese Art von Beziehung zeichnet sich durch den ständigen Wechsel von Trennung und Versöhnung aus. Ein Paar beendet die Beziehung, nur um sich später wieder zusammenzufinden. Die Pausen dazwischen können Tage, Monate oder sogar Jahre dauern, geprägt von einem ständigen Hin und Her.

Besonders Menschen mit Bindungs- und Verlustängsten neigen zu On-Off-Beziehungen. Ihre Bindungsangst hindert sie daran, sich voll auf den Partner oder Partnerin einzulassen, während die Verlustangst sie davon abhält, sich endgültig zu trennen, aus Angst, allein zu sein.

Darum ist eine On-Off-Beziehung schlimmer als eine Trennung

1. Man erlebt ständig ein emotionales Chaos

In einer On-Off-Beziehung durchlebt man ständig ein Auf und Ab der Gefühle. Man trennt sich, ist traurig, versucht loszulassen, doch dann kommt der Moment, in dem man sich wieder zusammenrauft und glaubt, alles könnte diesmal besser werden. Diese ständigen Wechsel zwischen Hoffnung und Enttäuschung zermürben auf Dauer. Man kann nie wirklich zur Ruhe kommen oder die Beziehung verarbeiten, weil sie nie wirklich abgeschlossen ist.

2. Es gibt keinen Schlussstrich

Egal wie schmerzhaft eine Trennung auch sein mag, sie hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber einer On-Off-Beziehung: Sie ist endgültig. Bei einer On-Off-Beziehung gibt es diesen Schlussstrich nicht. Egal wie glücklich man nach einer Versöhnung wieder ist, das Glück ist nicht von Dauer, da eine erneute Trennung bereits vorprogrammiert ist.

3. Es gibt keinen Raum für Selbstfindung

Der Schlussstrich, der nach einer Trennung gezogen wird, führt zu Stabilität im Leben, da man weiß, dass es kein Zurück mehr gibt und man sich komplett auf den Heilungsprozess nach einer Beziehung konzentrieren kann. In einer On-Off-Beziehung passiert das jedoch selten. Man ist ständig mit der Beziehung beschäftigt und verliert sich oft selbst dabei.

Es gibt kaum Momente, in denen man wirklich die Zeit und den Raum hat, um sich selbst zu reflektieren, persönliche Ziele zu verfolgen oder herauszufinden, was man wirklich will.

4. Es mangelt an Stabilität und Sicherheit

Menschen sehnen sich oft nach Stabilität und Sicherheit in einer Beziehung. Eine On-Off-Beziehung bietet jedoch genau das Gegenteil. Man weiß nie, was als Nächstes passiert: Wird man wieder zusammenkommen? Oder ist es diesmal wirklich vorbei? Diese Ungewissheit kann auf Dauer extrem belastend sein und sorgt dafür, dass man sich weder in der Beziehung noch außerhalb wirklich sicher fühlt

Wie beendet man eine On-Off-Beziehung?

Wenn man die Beziehung wirklich stabilisieren möchte:

  • Klare Kommunikation: Offen über Ängste und Sorgen sprechen, um das ständige Hin und Her zu vermeiden.

  • Emotionale Bindung stärken: Nach den Trennungen wieder Nähe aufbauen, indem man über Gefühle und Bedürfnisse redet.

  • Bindungs- und Verlustängste überwinden: Diese Ängste sind oft der Kern des Problems und sollten mit professioneller Hilfe angegangen werden.

Wenn man sich gegen die Beziehung entscheidet:

  • Kontakt abbrechen: Ein radikaler Kontaktabbruch, auch auf sozialen Netzwerken, verhindert ein Zurückfallen in die On-Off-Dynamik.

  • Ablenkung: Die Trennung besser verarbeiten, indem man sich mit Dingen beschäftigt, die Freude bereiten, wie Reisen oder Zeit mit Freunden und Familie.

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