Vielen Menschen ist es wichtig, ihr Berufs- und Privatleben zu trennen. So wichtig, dass sie in beiden Bereichen unbewusst anders auftreten und sich unterschiedlich verhalten. Im Englischen spricht man von einem "work self" (Arbeits-Ich) und einem "home self" (Zuhause-Ich). Bist du auch jemand, der sich im Job verstellt? Diese Anzeichen verraten es dir.
Wenn du deine Kolleg*innen und deine engsten Freunde fragen würdest, welche Eigenschaften dich ausmachen, würden sich ihre Antworten sehr voneinander unterscheiden. Vielleicht würden deine Kolleg*innen dich als organisiert und zuverlässig beschreiben, während deine Freunde dich eher als chaotisch empfinden. Deine Freunde finden dich aufgeschlossen und lustig, deine Arbeitskollegen eher zurückhaltend.
Ist das der Fall, scheint es so, dass du im Job gewisse Eigenschaften von dir verbirgst oder zurückhältst - was ganz normal ist, schließlich hat die Unpünktlichkeit aus der eigenen Freizeit nichts im Berufsleben zu suchen.
Welche Hobbys du privat hast und welche Familienangelegenheiten dich gerade beschäftigen, wissen die meisten deiner Kolleg*innen nicht. Der Grund: Du sprichst nicht gerne über private Dinge auf der Arbeit und legst großen Wert darauf, beide Bereiche strikt voneinander zu trennen.
Auf die Frage "Wie geht es dir?" antwortest du automatisch mit einem "Gut und dir?". Dabei spielt es keine Rolle, ob du nur 4 Stunden Schlaf hattest und dich Kopfschmerzen plagen, weil dein Kind die halbe Nacht auf war. Auch sonst hältst du dein Gefühlsleben aus deinem Job raus und setzt deinen Kolleg*innen gegenüber ein Pokerface auf.
Dass wir im Job und privat nicht ein und dieselbe Person sind, ist nichts Negatives und vollkommen normal. Schließlich wollen wir im Beruf die beste Version unseres Selbst sein - oder uns zumindest so darstellen. Ein professionelles und kompetentes Auftreten verträgt sich eben nicht mit unseren kleinen Makeln. Kaum ein Arbeitgeber findet es charmant, wenn man tollpatschig ist. Unsere beste Freundin hat uns trotzdem lieb. Oder sogar deshalb.
Man sollte nur niemals sich selbst vergessen. Kein Job der Welt ist es wert, dass man entgegen seiner Werte und Prinzipien handelt. Außerdem dürfen wir ruhig menschlicher im Beruf sein und es auch mal offen zeigen, wenn wir müde und angeschlagen sind. So baut man Nähe und Verbindungen zu Menschen auf, mit denen man rund acht Stunden des Tages zusammen ist.
Autor Mike Robbins hat ein interessantes Buch zu dem Thema geschrieben. In "Bring Your Whole Self To Work" fordert, dass wir im Berufsleben authentischer sein und unsere "menschlichen" Seiten nicht verstecken sollen:
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