Vom Bio-Baum bis zur Leihtanne

Nachhaltiger Weihnachtsbaum: Diese umweltfreundlichen Alternativen gibt es 

Frau dekoriert ihren Tannenbaum mit einer Lichterkette | © Getty Images/Westend61
Obwohl Weihnachtsbäume im grünen Gewand daher kommen, sind die meisten von ihnen alles andere als nachhaltig.
© Getty Images/Westend61

Alle Jahre wieder kommt ein neuer Weihnachtsbaum ins Haus. Nachhaltig ist das nicht. Wer der Umwelt etwas Gutes tun und trotzdem nicht auf die Tradition zu Weihnachten verzichten möchte, wählt eine der folgenden Alternativen.

Rund 29 Millionen Weihnachtsbäume stehen jedes Jahr in deutschen Wohnzimmern. Diese stammen zum Großteil aus Monokulturen, sind in Pestizide gehüllt oder aus dem Ausland importiert - das führt zu einer ziemlich schlechten Umweltbilanz. Doch es gibt immer mehr nachhaltige Alternativen, damit nicht auf die Tradition verzichtet werden muss.

Was bedeutet "Bio" beim Tannenbaum?

Das Wort "Bio" ist in aller Munde, auch wenn es um Weihnachtsbäume geht. Denn eine Chemieschleuder will sich für die Festtage keiner ins Haus stellen. Zu erkennen sind sie an Siegeln von Bio-Anbauverbänden, wie EU-Bio, Biokreis, Bioland, Demeter oder Naturland. Kunstdünger und Pestizide sind hier tabu und die Bäume somit ein kleiner Beitrag zum Artenschutz.

Auch beim Weihnachtsbaum auf Regionalität setzen

Der beliebteste Weihnachtsbaum der Deutschen ist die Nordmanntanne. Das Problem: Ursprünglich wächst diese hierzulande gar nicht, sondern hat häufig einen langen Transportweg aus Dänemark, Ungarn oder Polen hinter sich. Die bessere Alternative ist, zu regionalen Nadelbäumen wie Fichten, Kiefern oder Tannen zu greifen. Oder darauf zu achten, dass die Nordmanntanne regional angebaut wurde. Regionale Forstbetriebe bauen diese häufig auf Sonderflächen an. Der kurze Transportweg wirkt sich positiv auf den ökologischen Fußabdruck aus und der Weihnachtsbaum kann ohne schlechtes Gewissen ins Wohnzimmer.

Die außergewöhnlichsten Weihnachtsmärkte

Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht, Baden-Württemberg | © Actionpress | imagebroker.com

Weihnachtsbaum aus Fair-Trade-Bedingungen

Rund 90 Prozent des Saatguts für Nordmanntannen stammen aus Georgien, wo die Pflücker und Pflückerinnen der Zapfen oft unter unfairen Bedingungen arbeiten. Das dänische Unternehmen "Fair Trees" will dies ändern: Es zahlt den Arbeitern und Arbeiterinnen einen angemessenen Lohn und sorgt für Sicherheit am Arbeitsplatz. Die Bäume mit "Fair Trees"-Siegel sind in unterschiedlichen deutschen Baumärkten erhältlich.

 

Weihnachtsbaum einfach ausleihen

Das Leihen von Weihnachtsbäumen wird immer beliebter. Manche Baumschulen, Förstereien und Gärtnereien bieten die Alternative, den Baum zu mieten statt zu kaufen. So funktioniert's: Der Weihnachtsbaum wird langsam an wärmere Innentemperaturen gewöhnt, im Topf ins Wohnzimmer gestellt und regelmäßig gegossen. Nachdem er seinen "Job erfüllt" hat, kommt er zurück zum Vermieter, wird wieder eingepflanzt und darf weiterwachsen.

Naturmaterialien als Weihnachtsschmuck

Hat man sich für einen Baum entschieden, ist dessen Pflege wichtig. Dazu zählt beispielsweise Dekoration aus möglichst natürlichen Materialien, Glitzerpartikel sollten nicht auf dem Baum landen, da der dann nicht mehr vollständig kompostierbar ist. Stattdessen sollte man zu Dekorationen aus Holz, Stoffbändern, Papier, Stroh oder Essbarem greifen, etwa Plätzchen oder Lebkuchen. Um den Weihnachtsbaum zu pflegen, kann man seine Nadeln regelmäßig mit Wasser besprühen - so bleibt er länger frisch.

 

Weihnachtsbaum selbst basteln

Wem die Pflege zu mühsam ist, der bastelt sich aus umweltfreundlichen Materialien einen künstlichen Weihnachtsbaum. Hier ein paar Ideen:

Mithilfe von acht bis zehn dicken Ästen lässt sich im Handumdrehen ein Weihnachtsbaum an die Wand zaubern. Die Äste dafür auf unterschiedliche Längen zusägen, von lang (unten) nach kurz (oben) anordnen und an den Seiten mit einer Kordel verbinden. Die Kordel oben zu einer Spitze zusammenlaufen lassen, verknoten und mit einem Nagel an der Wand befestigen. Zum Schluss mit Schnur oder Draht den Baumschmuck anbringen und fertig ist der DIY-Weihnachtsbaum.

Geübte Heimwerker sammeln mehr Äste, die sie ebenfalls von lang nach kurz anordnen und jeweils mittig mit einem Loch versehen. Die durchbohrten Äste anschließend überkreuzt auf einen Holzstab spießen. Das Ganze mit einem Sockel (beispielsweise aus einem Baumstamm) zum Stehen bringen und nach Belieben dekorieren.

Wem der Aufwand zu groß ist, der funktioniert eine aufgestellte Holzleiter zu einem Weihnachtsbaum um und schmückt diese festlich.

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