Kinder in der Trotzphase stellen uns manchmal vor Herausforderungen. Sie erkunden die Welt, indem sie immer wieder unsere Grenzen austesten. Dabei kann es vorkommen, dass ihr Verhalten nicht immer mit unseren Vorstellungen übereinstimmt. Besonders wenn unser Alltag bereits stressig ist, neigen wir dazu, heftiger und genervter zu reagieren, als wir es eigentlich möchten. Wir zeigen dir, wie du in solchen Situationen ruhiger und verständnisvoller reagierst, damit sich dein Kind nicht nur verstanden fühlt, sondern auch bereit ist, sich an Regeln zu halten.
Es gibt immer etwas, das das negative oder störende Verhalten eines Kindes motiviert. Die Herausforderung als Eltern besteht darin, genau das herauszufinden. Wenn ein Kind unsere Aufmerksamkeit nicht auf positive Weise erhält, wird es Wege finden, jede mögliche Aufmerksamkeit zu bekommen, auch wenn sie negativ ist. Sobald du die Grundursache des Problems identifiziert hast, kannst du diese Ausbrüche von vornherein verhindern.
Stelle dir vor, du musst ein wichtiges Telefonat führen und dein Kind fängt währenddessen an, zu quengeln. Es versucht, deine Aufmerksamkeit auf negative Weise zu erregen. Nutze dieses Wissen und bereite dich auf den nächsten Anruf vor, indem du sagst: "Hey, Mama muss in 20 Minuten telefonieren. Bevor ich das tue, können wir ein Spiel spielen." Bekommt dein Kind bereits vor dem Telefonat deine Aufmerksamkeit, stehen die Chancen gut, dass es sich während deines Telefonats besser benehmen wird.
Wenn dein Kind sich nicht benimmt, solltest du das Gespräch suchen und währenddessen Augenkontakt herstellen sowie auf gleicher Augenhöhe mit deinem Kind sein, um zu zeigen, dass du es ernst nimmst. Durch diese Verbindung fühlt sich dein Kind gesehen und in seinen Gefühlen wahrgenommen. Indem du diese Aufmerksamkeit gibst, erkennt dein Kind dies an und wird beim nächsten Mal eher auf dich hören. Anstatt deinem Kind Vorwürfe zu machen, frage es, warum es gerade das getan hat, was es getan hat. Du wirst erstaunt sein, was die Hintergründe für das Fehlverhalten sind und wie dein Kind seine bzw. ihre Gedanken formuliert.
Sobald dein Kind sein oder ihr Anliegen erzählt hat, bist du an der Reihe. Deine anfängliche Wut sollte verflogen sein, nachdem du die Grundursache für das Fehlverhalten entdeckt und deinem Kind zugehört hast. Jetzt solltest du ausdrücken, was dir an der Situation nicht gefällt und warum du das Verhalten deines Kindes als doof empfindest. Auf diese Weise wird dein Kind leichter nachvollziehen können, warum bestimmte Verhaltensweisen nicht in Ordnung sind.
Anstatt zu denken "Mal sehen, wie lange das gutgeht", bedeutet Positive Parenting, dass du Vertrauen darin hast, dass dein Kind aus jeder schlechten Situation etwas Positives mitgenommen und gelernt hat. Behältst du diese positive Einstellung, wird es dir leichter fallen, dich damit abzufinden, dass dein Kind sich falsch verhalten hat, weil du weißt, dass dein Kind am Ende etwas Positives daraus ziehen kann.
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