"Ich war heute nicht so produktiv" ist ein Satz, der jedem schon mal über die Lippen gekommen ist. Wenn dieses Gefühl zum Dauerzustand wird, spricht man von Productivity Anxiety, übersetzt Produktivitätsangst.
Betroffene setzen sich selbst unter enormen Druck, um ihre Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten oder zu steigern. Kurz: Sie erwarten von sich selbst, immer produktiv zu sein. Vor allem die junge Generation ist von Produktivitätsangst betroffen. Das sind typische Anzeichen für das Phänomen.
Produktivitätsangst bezieht sich auf die übermäßige Sorge oder den Druck, hohe Leistungsstandards zu erfüllen oder produktiv zu sein. Menschen mit Produktivitätsangst fühlen sich oft gestresst oder ängstlich, weil sie befürchten, ihren eigenen oder die Erwartungen anderer nicht erfüllen zu können. Dies kann zu Überarbeitung, Perfektionismus oder sogar zu Prokrastination führen, da die Angst vor dem Versagen oder der Unzulänglichkeit überwiegt.
Produktivitätsangst kann sich bei jedem Menschen anders äußern. Das sind drei typische Anzeichen, die häufig vorkommen:
Bei dieser Form der Angst haben Betroffene immer ein schlechtes Gewissen, wenn sie sich mal ausruhen und eine Pause machen. Grund dafür ist ein starker innerlicher Druck, hohe Leistungen zu erbringen und immer produktiv sein zu müssen. Menschen, die unter Productivity Anxiety leiden, machen sich ständig Sorgen, ob sie genug leisten und ihre Fähigkeiten ausreichen.
Perfektionismus geht häufig mit Produktivitätsängsten einher. Betroffene setzen sich unrealistisch hohe Standards und streben nach makelloser Leistung. Sie neigen zu übermäßiger Selbstkritik und sind nie mit dem zufrieden, was sie erreichen.
Soziale Medien verstärken dieses Gefühl häufig, indem sie uns Menschen (Gründer, Unternehmer, Influencer, ...) zeigen, die vermeintlich immer an ihrer Karriere arbeiten. Auch die Gesellschaft lebt uns vor, dass ständig beschäftigt zu sein, ein attraktiver und erstrebenswerter Status ist.
Ob in der Freizeit oder im Urlaub: Menschen mit Produktivitätsangst haben Schwierigkeiten, abzuschalten und sich zu entspannen. Sie fühlen sich schuldig oder ängstlich, wenn sie nicht produktiv sind und nicht aktiv an etwas arbeiten. Vor allem langfristig kann das zu einem chronischen Erschöpfungszustand, Schlafstörungen und/oder zum Burnout führen.
Wichtig:
Jeder Mensch ist gelegentlich gestresst, kann nicht abschalten und hat Angst davor, nicht genug zu leisten. Wenn diese Gefühle jedoch zum Dauerzustand werden, kann Produktivitätsangst dahinterstecken. In diesem Fall ist es ratsam, Unterstützung bei vertrauten Menschen oder professionelle Hilfe zu suchen, um die Ängste zu überwinden.