Overthinking – das ist dieses kleine Gedankenspiel, das harmlos beginnt, sich aber schnell zu einem epischen, nervenaufreibenden Drama entwickelt, das sich nur in deinem Kopf abspielt. Wenn du dich dabei ertappst, jeden Satz, jedes Verhalten und jede noch so kleine Entscheidung stundenlang zu analysieren, dann bist du vielleicht auch ein Overthinker. Keine Sorge, du bist in guter Gesellschaft! Hier sind sieben Gedanken, die nur Overthinker haben und das nicht zu selten!
Overthinking, das ständige Überanalysieren von Situationen, hat seine Wurzeln häufig in Angst und Unsicherheit. Psychologisch gesehen neigen Menschen zum Overthinking, wenn sie versuchen, Kontrolle über unklare oder potenziell bedrohliche Situationen zu erlangen. Es ist der Versuch, Sicherheit zu schaffen, indem man alle möglichen Varianten durchspielt. Leider führt dies selten zu Klarheit, sondern eher zu Stress und Angst. Das Gehirn versucht, Risiken zu minimieren, aber statt hilfreicher Lösungen entstehen oft nur noch mehr Fragen und Zweifel. Ertappt? Dann geht's dir wie mir und du kennst die folgenden Gedanken nur zu gut:
Es fängt ganz harmlos an. Jemand sagt etwas scheinbar Banales wie "Wir müssen mal reden". Ein Overthinker übersetzt das sofort in: "Oh nein, was habe ich falsch gemacht? Ist jetzt unsere Freundschaft in Gefahr? Werde ich jetzt abserviert?" Während andere es dabei belassen, springt der Overthinker direkt in eine 5-teilige Miniserie möglicher Interpretationen.
Dieser Gedanke kommt oft spät abends, kurz vor dem Einschlafen. Man erinnert sich plötzlich an eine Bemerkung, die man vor drei Jahren in einem Gespräch gemacht hat und fragt sich: "Habe ich damit jemanden beleidigt? Kam das irgendwie falsch rüber? Werde ich das jemals vergessen können?" Spoiler: Die andere Person erinnert sich wahrscheinlich nicht einmal daran, aber man liegt wach und zermartert sich das Hirn.
Das ist der Klassiker. Ob es darum geht, welche Pizza man bestellt oder welchen Karriereweg man einschlägt – Entscheidungen fallen Overthinkern generell schwer. Sie wägen jede mögliche Konsequenz ab, als hinge das Schicksal der Welt davon ab. Meistens sind es übrigens auch nicht die rosigsten Aussichten, die man sich so vorstellt.
Ein Overthinker interpretiert jede Verzögerung in der Kommunikation als potenzielles Drama. "Warum braucht er so lange, um zu antworten? Ist sie verärgert? Habe ich etwas Falsches gesagt? Wurde ich blockiert? Oder ist das Handy einfach auf lautlos gestellt?" Am Ende stellt sich meist heraus, dass die Person das Handy einfach nicht zur Hand hatte oder sich einfach Zeit nehmen wollte, bevor sie antwortet.
Manchmal liegt man nachts wach und denkt über jede mögliche Reaktion auf eine vergangene Situation nach. "Warum habe ich das nicht gesagt? Was wäre gewesen, wenn ich es so gesagt hätte? Warum ist mir diese schlagfertige Antwort erst jetzt eingefallen?" In der Welt des Overthinkers gibt es immer eine bessere Antwort - leider fällt sie einem immer viel zu spät ein.
Selbst nach einem angenehmen Treffen mit Freund*innen oder Kolleg*innen kommt der Overthinker nach Hause und fragt sich: "War ich zu laut? Habe ich zu viel geredet? Was, wenn sie mich gar nicht mögen?" Anstatt das Treffen einfach zu genießen, wird jede Interaktion bis ins kleinste Detail analysiert und zerpflückt.
Egal wie gut ein Projekt oder eine Aufgabe läuft, der Overthinker fragt sich ständig, ob es wirklich gut genug ist. "Hätte ich mehr tun können? Was, wenn es nicht gut genug ist? Sollte ich es vielleicht noch einmal überarbeiten?" Perfektionismus und Overthinking gehen oft Hand in Hand, was dazu führt, dass einfache Aufgaben zu endlosen Marathons werden.
Setze klare Grenzen für deine Gedanken: Versuche, dir bewusst zeitliche Grenzen zu setzen. Erlaube dir zum Beispiel nur 10 Minuten über ein bestimmtes Problem nachzudenken und lenke dich danach gezielt ab.
Lenke dich ab: Unternimm etwas, das deine volle Aufmerksamkeit erfordert, sei es Sport, ein Hobby oder ein Gespräch mit Freund*innen. Das kann helfen, den Gedankenfluss zu unterbrechen.
Schreibe deine Gedanken auf: Manchmal hilft es, die Gedanken einfach aufzuschreiben. Das schafft Klarheit und hilft, das Gedankenkarussell zu stoppen.
Alles in Relation setzen: Frage dich, ob diese Gedanken in einem Jahr noch relevant sein werden. Oft hilft diese Perspektive, die Bedeutung des Problems zu relativieren.
Akzeptiere, dass es Perfektion nicht gibt: Erlaube dir, Fehler zu machen und Entscheidungen zu treffen, die nicht perfekt sind. Akzeptiere, dass es keine perfekte Lösung gibt und dass das Leben auch in seiner Unvollkommenheit schön ist.
Als bekennende Overthinkerin kenne ich diese Gedankenspiralen nur zu gut. Ich habe unzählige Nächte damit verbracht, über Dinge nachzugrübeln, die im Nachhinein ziemlich bedeutungslos waren und Fake-Szenarios in meinem Kopf zu kreieren, die niemals eingetreten sind.
Ich habe festgestellt, dass es mir hilft, mich selbst nicht zu ernst zu nehmen und ab und zu einfach loszulassen.
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