Als eine der größten Städte der Welt hat Mexiko-Stadt viele Facetten. Hier findest du Highlights und Tipps für einen unvergesslichen Trip in die Mega-Metropole.
Während des abendlichen Landeanflugs blicke ich mit einer gewissen Ehrfurcht aus dem Flugzeugfenster. Minute um Minute ziehen unter uns die Lichter der Stadt vorbei und mir wird klar: Mexico City ist wirklich groß. Über 22 Millionen Menschen leben in dieser Metropole, sie ist der wirtschaftliche und kulturelle Mittelpunkt des Landes und steckt voller Kontraste. Doch schon als ich am Flughafen in mein Uber steige, ist alle Unsicherheit verflogen und ich spüre, dass diese Megacity mich willkommen heißt, ihre Energie mich mitnimmt und dieser Kurztrip etwas Besonderes wird. Hier findest du meine Reise-Tipps und Highlights für einen Trip nach Mexiko-Stadt.
Die pinken Taxen gelten als unsicher, stattdessen sollte man sich nur mit einem Uber oder anderen Taxi-Apps fortbewegen. Wie problemlos das funktioniert, zeigt sich schon bei meiner Ankunft am Flughafen Aeropuerto Internacional de la Ciudad de México: Verlässt man das Terminal und geht am Taxistand vorbei, gelangt man zu den, mit Buchstaben gekennzeichneten Abholzonen, an denen die bestellten Fahrer halten. Es wird gehupt und gedrängelt – aber es funktioniert. Wichtig zu wissen: Unbedingt vor jeder Fahrt das Kennzeichen des Fahrzeugs mit dem in der App vergleichen und nur einzusteigen, wenn sie übereinstimmen.
In Mexico City gibt es auch eine Metro, in der Männer und Frauen aus Sicherheitsgründen getrennt fahren: Die ersten drei Waggons sind für Frauen und Kinder reserviert, bereits auf den Bahnsteigen muss man sich gendergemäß anstellen. Ich habe die U-Bahn nicht probiert, es scheint aber eine gute und günstige Transport-Option zu sein. Allerdings muss man sich vor Taschendieben in acht und extrem stickige und schwüle Luft in Kauf nehmen.
Apropos Luft: Mexiko-Stadt liegt in einem Bergkessel auf 2308 Metern Höhe. Durch die Höhenlage enthält die Luft weniger Sauerstoff, weshalb mir das Atmen in den ersten Tagen etwas schwerer fällt. Wenn die Kessellage den Luftaustausch zusätzlich erschwert, ist die Luftqualität an manchen Tagen ziemlich schlecht. Während meines Aufenthalts habe ich schnell gemerkt, WIE trocken und staubig die Luft ist. Mein Tipp: Unbedingt einen guten Lippenpflegestift plus Nasensalbe einpacken (deine Schleimhäute werden es dir danken) und sehr viel Wasser (und Elektrolyte) trinken.
Die „Chilangos“, wie die Einwohner von Mexiko-Stadt genannt werden, tragen meistens lange Kleidung. Shorts und kurze Röcke sieht man an Frauen selten. Das heißt aber nicht, dass man sie nicht tragen darf – denn in Mexico City ist in Sachen Style wirklich alles erlaubt. Auf Partys, in Restaurants und auf Vernissagen sieht man inspirierende Streetstyles und ziemlich ausgefallene Kombinationen. Außerdem legen die Mexikaner*innen viel Wert auf saubere Schuhe, weshalb man sich fast überall für ein paar Pesos die Stiefel putzen lassen kann.
Während meiner Reise im Februar, war es tagsüber mit über 20 Grad angenehm warm, aber nicht zu heiß. Gegen Abend sinken die Temperaturen auf 10 Grad, weshalb man eine Jacke oder ein warmes Tuch einpacken sollte. Die Tagestemperatur beträgt im Jahresdurchschnitt um die 22 Grad, am wärmsten ist es im März, April und Mai. Nachts wird es das ganze Jahr über kalt – Schuld ist die Höhenlage.
Kulinarisch und kulturell ist Mexiko-Stadt ein absolutes Highlight. In wunderschönen Art déco- und Jugendstil-Gebäuden kann man fantastisch essen. Die meisten Restaurants sind so gut besucht, dass man vorher reservieren muss.
Weniger fancy, aber ein kulinarisches Muss sind die Tacos al Pastor, die man für kleines Geld in authentischen Taquerias bekommt. Sie gehören neben den süßen Churros, frischen Säften, Micheladas und Mangos zu dem Streetfood, das bei keinem Mexico-City-Trip fehlen darf. Ein Trinkgeld von 10 bis 15 Prozent ist in Mexiko obligatorisch und muss nachträglich auf die Rechnung geschlagen werden.
Ein kulturelles Highlight ist die alljährliche Art Week, die immer im Februar stattfindet. Galerien, Museen und Locations veranstalten rund um die führende Kunstmesse Zona Maco Ausstellungen, Performances und Partys. Ein Besuch in dem fantastischen Gebäude Salón ACME ist neben der Feria Material ein Muss während der Kunstwoche.
Wer in der Stadt ist (oder woanders in Mexiko Urlaub macht), sollte unbedingt checken, ob eine Mayan Warrior-Veranstaltung stattfindet: Das Gemeinschaftsprojekt bringt Künstler, Handwerker, Fotografen, Designer, Technologen, Architekten und Musiker aus Mexiko-Stadt und Nordkalifornien zusammen, um der Welt visuell und auditiv mexikanische Elektro-Musik näherzubringen. Aus eigener Erfahrung weiß ich: Die Partys sind der Wahnsinn.
Fakt ist, dass die extreme soziale Ungleichheit Mexikos ein Problem ist. Deshalb gibt es in einer Megacity wie Mexiko-Stadt natürlich Viertel, die unsicher oder für Frauen und Touristen sogar gefährlich sind. Ich habe mich während meines Trips aber immer sehr sicher gefühlt, obwohl ich das ganz anders erwartet hatte. Ich habe die Metropole hauptsächlich zu Fuß erkundet. Natürlich sollte man an touristischen Orten, wie dem Centro Histórico, besser auf sein Hab und Gut aufpassen und mit offenen Augen umherlaufen, seine Handtasche verschließen und Wertsachen nah am Körper tragen, doch selbst in Nebenstraßen fand ich es nie gefährlich.
Dass ich mich so wohlgefühlt habe, lag sicherlich daran, dass ich die meiste Zeit in den gentrifizierten Vierteln La Condesa und La Roma verbrachte, wo auch meine Unterkünfte waren. Die hippen Stadtviertel sind für ihre fantastischen Restaurants (unbedingt Seafood essen gehen!), Bars (Must-try: Einen Drink mit Mezcal oder Wermut probieren!) und Boutiquen bekannt. Touri-Sehenswürdigkeiten gibt es hier keine, dafür aber viele Grünflächen, kleine Shops, leckeren Kaffee und atemberaubende Architektur aus dem letzten Jahrhundert.
Kleinod mit viel Persönlichkeit: Hotel San Fernando
Wer auf Reisen gerne in einer persönlichen, authentischen Umgebung übernachtet, trifft mit diesem traumhaften Boutique-Hotel in La Condesa die richtige Wahl. Das Gebäude aus dem Jahr 1947 wurde liebevoll renoviert, die Mischung aus modernen und antiken Details erzeugt eine sehr stylische und gleichzeitig gemütliche Atmosphäre. Vom ersten Moment an fühle ich mich im Hotel San Fernando willkommen – denn an jeder Ecke spürt man die Liebe zum Gastgeben und einen subtilen Luxus, angefangen beim Interieur, über die Qualität der Betten bis hin zu den Angestellten. Mein persönliches Highlight: Die entspannte Frühstücksterrasse im obersten Stockwerk und die extrem leckeren Drinks in der wunderschönen Bar.
High-end und Rooftop-Pool: Andaz Mexico City Condesa - A Concept By Hyatt
Wer auf der Suche nach einem modernen und luxuriösen Hotel ist, sollte im Andaz Mexico City Condesa einziehen. Die Zimmer sind stylisch und geräumig, die Betten wirklich extrem gemütlich. Das Hotel steckt voller Design-Elemente, angefangen bei der pink beleuchteten Rolltreppe, über die coole Frühstücks-Lounge bis hin zu dem Plattenspieler auf den Zimmern. Mein persönliches Highlight: Der Rooftop-Pool und das Restaurant im 17. Stock, von wo aus man einen atemberaubenden Blick über die Stadt genießen kann.