Der Begriff „Gaslighting“ bezeichnet eine Form von psychischer Gewalt, bei dem die Opfer so stark durch Lügen, Einschüchterungstaktiken und Leugnen von Taten manipuliert werden, dass sie anfangen, an ihrem eigenen Verstand zu zweifeln. Wir zeigen dir, welche Sätze typisch sind für Menschen, die Gaslighting betreiben.
Normalerweise sollte dir dein*e Partner*in den Raum geben, deine Emotionen zuzulassen. Selbst dann, wenn er oder sie nicht deiner Meinung ist. Jemand, der Gaslighting betreibt, möchte hingegen, dass du das Gefühl bekommst, zu empfindlich zu sein, anstatt zu den eigenen Handlungen zu stehen, wenn man ihn oder sie darauf anspricht. Deine Sensibilität spielt hierbei keine Rolle, die Person lenkt nur von sich ab.
Sätze wie dieser oder auch "Du bist paranoid" und "Du brauchst Hilfe" untergraben deine Glaubwürdigkeit und lassen dich wie eine widerspenstige Patientin aussehen. Dabei wird oft dein wunder Punkt ausgenutzt, um Wut oder Verärgerung bei dir auszulösen und zu zeigen, dass du psychische Probleme hast.
Personen, die gaslighten, benutzen Vorwürfe und Schuldzuweisungen, um sich selbst zu entlasten und aus der Verantwortung zu ziehen. So wird versucht, dir das Gefühl zu geben, du allein hättest Schuld an euren Problemen.
Wenn die Person dich glauben lässt, dass du dir Dinge einbildest, wirst du dich eher fragen, ob du verrückt bist und der Person weniger beweisen wollen, dass sie dich missbraucht. Wenn er oder sie dich außerdem dazu bringt, infrage zu stellen, was er oder sie getan oder gesagt hat, kann die Person auch deine Wahrnehmungen und Erinnerungen an den Missbrauch in Zweifel ziehen.
Missverständnisse passieren und manchmal kommt etwas bei anderen Menschen nicht so an, wie es gemeint war. Doch es allein dir anzulasten, ist manipulativ. Denn während du an deiner Kommunikationsfähigkeit zweifeln sollst, zieht er oder sie mit diesem Vorwurf aus der Affäre und übernimmt keine Verantwortung für seine oder ihre Worte.
Da eine Person, die Gaslightning betreibt, die Vergangenheit gerne neu erfindet, fühlt er oder sie sich bedroht, wenn du die Vergangenheit ansprichst. Indem er oder sie dir vorwirft, die Vergangenheit nicht ruhen zu lassen, versucht er oder sie die Dinge herumzudrehen und den Fokus von sich selbst abzulenken, damit du stattdessen als nachtragender Bösewicht dastehst.
Reden hilft! Es gibt diverse Anlaufstellen, die Betroffene von toxischen Beziehungen mit Rat und Tat zur Seite stehen, wie zum Beispiel:
Die Telefonseelsorge unter 0800-1110111 oder 0800-1110222
Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" unter 0800-116 016