Noch immer spricht man in unserer Gesellschaft viel zu selten über psychische Erkrankungen. Nicht nur Aktionstage wie der Welltag der mentalen Gesundheit, der jedes Jahr im Oktober stattfindet, hat es sich zum Ziel gemacht, über psychische Krankheiten aufzuklären - auch in Serien und Filmen wird verstärkt über diese Themen gesprochen.
Im Folgenden stellen wir fünf Serien vor, deren Handlung und Figuren verschiedene psychische Probleme wie Depressionen oder Angststörungen realitätsnah, einfühlsam und informativ darstellen. Als Zuschauer*innen fühlt man sich dadurch weniger allein und besser verstanden.
Die Netflix-Original-Serie "Ginny & Georgia" handelt von einem Mutter-Tochter-Duo, das unterschiedlicher nicht sein könnte: die selbstbewusste Georgia, die mit 15 Jahren schwanger wurde und ihre Tochter Ginny, die ihre Mutter zwar über alles liebt, aber auch viel Selbsthass und Wut in sich trägt. Psychische Erkrankungen wie Selbstverletzung, Trauma, Essstörungen, Panikattacken und Depressionen werden in der Serie thematisiert, zum Teil sehr ernst, zum Teil sehr humorvoll. In der zweiten Staffel wurde noch eine Schippe draufgelegt und vor allem das Thema Depressionen vertieft. Außerdem wird vermittelt, dass es völlig normal ist in Therapie zu gehen und sich professionelle Hilfe zu suchen.
Die Netflix-Serie "Never Have I Ever" (zu Deutsch: Noch nie in meinem Leben) handelt von der aufgeweckten Teenagerin Devi, die noch zur High School geht und hauptsächlich Jungs im Kopf hat. Doch bereits in der ersten Folge wird deutlich, dass diese Serie mehr Tiefgang hat als erwartet: Devi hat mit dem Verlust ihres kürzlich verstorbenen Vaters schwer zu kämpfen. Besonders schön ist, dass Devi von Anfang an zur Therapie geht und man sofort das Gefühl hat, es ist völlig normal und keine große Sache. Im Laufe der Serie muss sich Devi immer wieder ihrer Trauer stellen, während sie sich gleichzeitig jedes Schlamassel mitnimmt. Als Zuschauer*in kann man sich nicht entscheiden, ob man lachen oder weinen soll.
Spinning Out ist in Deutschland weniger bekannt, aber wurde in den USA bereits vielfach für die realistische Darstellung von bipolaren Störungen gelobt. Kaya Scodelario spielt die ehrgeizige Eisläuferin Kat, die abwechselnd mit depressiven und manischen Phasen zu kämpfen hat.
Mental Health: Wenn alles zu viel wird – so bekommst du Hilfe
Auch in der dramatischen und düsteren Erfolgsserie "Euphoria" leiden mehrere Charaktere unter psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen und sind deshalb in Therapie. Statt einer positiven Entwicklung und Genesung der Figuren, werden in der HBO-Serie jedoch zahlreiche Rückschläge und Rückfälle gezeigt.
Trigger-Warnung: Da die Serie sehr düster ist, sollte man sich diese lieber nicht anschauen, wenn man selbst gerade psychisch labil ist. Dennoch ist die starke schauspielerische Leistung von den Hauptdarstellerinnen Zendaya und Sydney Sweeney besonders hervorzuheben. In Deutschland könnt ihr Euphoria auf Wow (ehemals Sky) streamen.
Taschentücher bereithalten, denn "This is Us" kann man unmöglich anschauen, ohne Tränen zu vergießen. Die sehr emotionale Serie hat nicht ohne Grund eine solch große Fanbase, denn die Figuren sind unfassbar facettenreich, ebenso wie die Handlungsstränge. Vor allem die psychischen Erkrankungen Depression, Binge Eating, Suchtprobleme und PTSD werden im Laufe der Serie behandelt.
Solltet ihr schnell Hilfe benötigen, könnt ihr die Telefonseelsorge kontaktieren:
Per Telefon 0800 / 111 0 111 , 0800 / 111 0 222 oder 116 123
per Mail und Chat unter online.telefonseelsorge.de
Auf der Suche nach einem Therapieplatz findest du unter der Telefonnummer 116 117 Hilfe und eine Terminvermittlung.