Unsere Gesellschaft verändert sich in kleinen Schritten hin zu mehr Gleichberechtigung und Geschlechterneutralität – zumindest die Richtung stimmt. Denn es existieren nach wie vor (subtile) Formen von Sexismus, die sich in unser tägliches Leben einschleichen und manchmal unbemerkt bleiben. Pünktlich zum Weltfrauentag kommen hier ein paar Aussagen, die sexistischer sind als sie klingen.
Sexismus basiert auf der Idee, dass manche Menschen (meistens Frauen) wegen ihres Geschlechts minderwertig sind. Oft sind es unscheinbare Aussagen oder vermeintlich harmlose Überzeugungen, die tief verwurzelte Geschlechterstereotype aufrechterhalten und damit die Gleichstellung der Geschlechter behindern. Deshalb ist es umso wichtiger, Sexismus zu erkennen, ihn zu benennen und damit zu beenden. Diese Sätze sind sexistisch, obwohl man es vielleicht nicht denkt:
Die stereotype Annahme, Frauen wären von Natur aus emotionsfähiger und Männer rational und kontrolliert, ist nicht nur Quatsch, sondern auch sexistisch. Verallgemeinerungen sind immer problematisch, weil sie Klischees verstärken. In Wirklichkeit variiert die Empfindsamkeit stark von Individuum zu Individuum, unabhängig vom Geschlecht.
Wird eine Frau mit einer männlichen Berufsbezeichnung benannt, ist das sexistisch. Denn wie wir reden prägt unser Denken und eine geschlechtersensible Sprache stellt sicher, dass sexistische Einstellungen und Verhaltensweisen nicht weiterhin bestärkt werden. Frau Maier ist eine Chefin und kein Chef – der will sie nämlich nicht sein.
Sagt ein Mann das zu einer Frau, ohne dass sie um eine Erklärung gebeten hat, spricht man von Mansplaining. Solche Privat-Vorträge fallen unter die Kategorie Alltagssexismus, weil der vermeintlich allwissende Sprecher davon ausgeht, man wisse darüber als Frau sowieso nichts. Zu dieser Annahme kommt er, weil die patriarchale Gesellschaft Frauen jahrhundertelang systematisch Bildung verwehrte. Heute ist das zwar anders, die alten Strukturen sind aber noch in den Köpfen. Deshalb findet noch viel zu oft kein gleichberechtigter Wissensaustausch statt, sondern nur eine bevormundendes, degradierendes Erklären.
So erkennt er Mansplaining und kann es lassen:
Diese Aussage ist gleich in mehreren Hinsichten problematisch. Zu erstmal ist es eine ungefragte Bewertung von Äußerlichkeiten. Dazu kommt, dass in einer sexistischen Welt schöne Frauen nicht schlau oder schlaue Frauen nicht schön sein können und dass diese Aussage ein nerviges plus erniedrigendes Stereotyp wiederholt.
Diesen Satz sagen Mütter, Väter, Freund*innen und Bekannte seit Jahrzehnten zu ihren Töchtern und Frauen, denn die Gefahr ist real, besonders wenn man sich als weiblich gelesene Person im Dunkeln in der Öffentlichkeit bewegt. Ziemlich sexistisch, wenn man sich aufgrund zugeschriebener Eigenschaften nicht sicher und frei bewegen kann …
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