Eine alte Bauernregel besagt, dass sich am Siebenschläfertag entscheidet, wie das Wetter im Hochsommer wird. Aber stimmt das wirklich? Hier liest du, wann der Siebenschläfertag überhaupt ist, wie zuverlässig er ist und was Expert*innen sagen.
Der Siebenschläfertag ist eine alte Bauernregel und ist ein sogenannter Lostag. Der Siebenschläfertag ist dieses Jahr am 27.06.24, was ein Donnerstag ist. Aber was besagt der Siebenschläfertag genau?
Das besagt die alte Bauernregel: „Das Wetter am Siebenschläfertag noch sieben Wochen bleiben mag.“ Das heißt im Klartext: So wie das Wetter an diesem Tag ist, wird es die nächsten sieben Wochen in etwa bleiben.
Der Siebenschläfertag hat anders, als vielleicht manche vermuten, nichts mit einem süßen Tierchen zu tun. Es hat vielmehr religiöse Hintergründe: Bei der Christenverfolgung wurden sieben junge Christen unter Kaiser Decius in einer Höhle bei Ephesus eingemauert. Ca. 200 Jahre später, genauer gesagt am 07. Juni 446 sollen sie schlafend entdeckt worden und daraufhin befreit worden sein.
Allgemein kann man sagen, dass alte Bauernregeln heute nicht mehr so zuverlässig sind wie früher. Denn es handelt sich vor allem um Beobachtungen der Menschen früher, die damals noch relativ genau waren – heutzutage aber immer ungenauer werden. Das liegt nicht zuletzt am Klimawandel und den sich damit verändernden Bedingungen. Die meisten Wettervorhersagen von früher sind heute bestenfalls ungenau.
Tatsächlich hat der Siebenschläfertag - unter den Lostagen wie Sankt Medardus und Co. - noch eine ganz gute Trefferquote für die Wettervorhersage.
Laut dem Deutschen Wetterdienst, trifft die Vorhersage in 60 bis 70 Prozent der Fällen zu - besonders in Süddeutschland kann man auf die alte Bauernregel noch vertrauen.
Der Deutsche Wetterdienst schreibt Folgendes: „(bei der Siebenschläferregel vom 27.Juni bis 08.Juli) [stellen sich] bestimmte Großwetterlagen [ein], welche von einer beträchtlichen Erhaltungsneigung (dauerhafte Lage des ostatlantisch-europäischen Jetstream-Abschnittes) geprägt sind und somit den Witterungscharakter der folgenden Wochen vorgeben.“
D.h. es ist ein besonderes Phänomen im Wetter, das oft vorkommt. Im Großen und Ganzen bedeutet das, dass sich das Wetter meistens in einem bestimmten Zeitraum von Ende Juni bis Anfang Juli auf eine bestimmte Art einstellt. Diese Wetterlage bleibt dann oft für einige Zeit so und bestimmt, wie das Wetter in den nächsten Wochen sein wird. Heißt aber auch: Nicht nur der 27.06. ist entscheidend dafür, die das Wetter die nächsten Wochen wird, sondern vielmehr der Zeitraum Ende Juni/Anfang Juli.
Ein Experte hat Anfang des Jahres schon diese Prognose aufgestellt: Gewitter und Unwetter könnten häufiger vorkommen, der Somme könnte 1 bis 2 Grad wärmer werden als in den Jahren 1991 bis 2020.
Neueste Wettertrends zeigen, dass uns ein Sommer mit hohen Temperaturen, zahlreichen Gewittern und beträchtliche Niederschläge erwarten. Die Prognose: Im Juli und August kann Deutschland höhere Temperaturen und Hitzewellen über 30 Grad erwarten. Beständiges Hochdruckwetter wird nicht den gesamten Sommer über dominieren, sodass es immer wieder zu Schauern und Gewittern kommen kann. Langsam ziehende Gewitter könnten lokale Überflutungen verursachen, ähnlich wie Anfang Juni in Süddeutschland. Die Niederschlagsmengen werden ungleich verteilt sein, aber insgesamt wird der Sommer ausreichend Niederschlag erhalten und nicht zu trocken ausfallen.
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