Mit ihrem Song "Summertime Sadness" stimmte uns Lana Del Rey im Jahr 2012 ganz schön melancholisch. Dass man im Sommer tatsächlich depressiv sein kann, ist für die meisten Menschen aber ein eher befremdliches Gefühl. Schließlich ist im Sommer alles besser: Die Tage sind lang, die Sonne scheint und das Leben spielt sich draußen ab. Dagegen macht eine Winterdepression augenscheinlich mehr Sinn - die Tage sind kurz und dunkel, es ist kalt und trüb. Zwar tritt die Sommerdepression deutlich seltener auf als das Winter-Pendant, aber die Symptome setzen Betroffenen genauso zu. Woran man die saisonal-affektive Störung erkennt und welche Ursachen dahinter stecken, erfährst du hier.
Es gibt nur wenige Studien zur Sommerdepression, dabei ist das Phänomen bereits seit mehr als 40 Jahren bekannt. Betroffene fühlen sich häufig unverstanden, denn die meisten Menschen können nicht nachvollziehen, warum man im Sommer traurig sein sollte. Während andere sich über die vielen sommerlichen Aktivitäten freuen, löst das bei Menschen mit einer Sommerdepression sehr viel sozialen Druck aus, was zu noch mehr Rückzug führt. Gleichzeitig sind die Betroffenen unzufrieden mit sich selbst, ohne genau zu wissen, warum.
Doch wie äußert sich eine Sommerdepression? Depressionen im Winter zeigen sich durch starke Müdigkeit, Antriebslosigkeit, sozialen Rückzug und Heißhungerattacken. Die Symptome einer Sommerdepression sind in gewissen Punkten ähnlich:
innere Unruhe
Schlaflosigkeit und Einschlafprobleme
allgemeine Lustlosigkeit
Appetitlosigkeit
Gewichtsverlust
sozialer Rückzug
vermindertes Selbstwertgefühl
Die Ursache einer Sommerdepression ist noch nicht ganz geklärt. Im Winter stammt die depressive Verstimmung vom Licht- und Vitamin-D-Mangel. Forscher vermuten, dass die Depression im Sommer im Umkehrschluss von zu viel Lichteinfluss stammt. Das viele Sonnenlicht verringert die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin, sodass wir nur schlecht einschlafen bzw. durchschlafen können. Im Gegensatz dazu verspüren die Betroffenen einer Winterdepression ein sehr starkes Schlafbedürfnis. Zur Risikogruppe von Sommerdepressionen gehören Frauen zwischen 20 und 40 Jahren.
Jede Form von Depression sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Vertraue dich jemanden an oder hole dir Hilfe. Deine Gefühle haben ihre Daseinsberechtigung! Außerdem kann helfen:
Bewegung und Sport (z.B. leichte Yoga-Übungen)
gesunde Ernährung
viel Wasser trinken
Verabredungen mit Freunden absagen, wenn dir nicht danach ist
Feste Aufsteh- und Schlafenszeiten
Grenzen setzen
Auf die eigenen Bedürfnisse hören
Solltet ihr schnell Hilfe benötigen, könnt ihr die Telefonseelsorge kontaktieren:
Per Telefon 0800 / 111 0 111 , 0800 / 111 0 222 oder 116 123
per Mail und Chat unter online.telefonseelsorge.de
Auf der Suche nach einem Therapieplatz findest du unter der Telefonnummer 116 117 Hilfe und eine Terminvermittlung.